Angela Merkels Kandidatur ist kein Selbstläufer
Zwar stimmen Angela Merkels Popularitätswerte wieder, dafür sind die Umfragewerte der Union im Tiefflug. Wieso eine weitere Amtsperiode von Merkel kein Selbstläufer ist.
Bleiben wir auf dem Teppich. Nach dem Triumph von Donald Trump ist Angela Merkel weder die letzte Verteidigerin des liberalen Westens noch die heimliche Anführerin der freien Welt. Ihre Entscheidung, die Union noch einmal als Spitzenkandidatin in die Bundestagswahl zu führen, folgt ungleich profaneren Motiven. Persönlicher Ehrgeiz, darf man annehmen, wird dabei eine große Rolle gespielt haben – aber auch die Ausschließlichkeit, mit der die Union auf sie setzt. Die Frage, ob es eigentlich noch Alternativen zu Angela Merkel gibt, stellt inzwischen nicht einmal mehr Horst Seehofer.
Zwölf Jahre ist Angela Merkel schon Kanzlerin
Wenn es stimmt, dass die Demokratie vom Wechsel lebt, sind 16 Jahre an der Spitze der CDU und zwölf Jahre als Kanzlerin eigentlich genug. Helmut Kohl entschied sich 1994 ebenfalls für eine vierte Kandidatur – vier Jahre später verlor die Union die Macht, weil die Deutschen seiner irgendwann überdrüssig waren.
Bei Angela Merkel stimmen die Popularitätswerte neuerdings zwar wieder, dafür allerdings liegt die Union heute je nach Umfrage um bis zu elf Prozent unter ihrem letzten Ergebnis. Ein Selbstläufer ist ihre Kandidatur damit nicht, dazu ist die politische Situation im Lande viel zu fragil.
So begründet Angela Merkel ihre Entscheidung, wieder anzutreten
Von der Physik in die Politik: Merkels Karriere
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