
Bei der Warnung vor Katastrophen ist die Sirene die bessere App

Wenn Betroffene berichten, sie seien nicht rechtzeitig vor der Flut gewarnt worden, muss die Politik das ernst nehmen. Warn-Apps können Sirenen nicht vollständig ersetzen.
Allein der Gedanke, dass ein Mangel an funktionierenden Sirenen in der verheerenden Hochwasserkatastrophe Menschenleben gekostet haben könnte, ist unerträglich. Wenn Betroffene berichten, sie seien nicht rechtzeitig gewarnt worden vor dem drohenden Unheil, muss die Politik das sehr, sehr ernst nehmen. Warum die vorhandenen Hinweise auf die drohenden Fluten in welchen Fällen nicht bei den Menschen in den gefährdeten Gemeinden angekommen sind, lässt sich derzeit noch nicht abschließend sagen. Der Wahlkampf darf auch nicht zu wohlfeilen Schuldzuweisungen führen. Jetzt geht es darum, die Flutopfer schnell und unbürokratisch zu unterstützen. Und den Rettungs- und Hilfskräften zu danken, die, oft ehrenamtlich, Unglaubliches leisten.
Katastrophenschutz: Intakte Sirenen müssen eine Selbstverständlichkeit sein
Nicht zu früh ist es allerdings für die Feststellung, dass intakte Signalhörner für die Technik-Nation Deutschland nun wirklich eine Selbstverständlichkeit sein müssten. Digitale Hilfsmittel wie Warn-Apps können sie nicht vollständig ersetzen. Internet- und Mobilfunkverbindungen können zusammenbrechen im Katastrophenfall. Und wer tief schläft bekommt nicht mit, wenn die Handy-App sich meldet.
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