Bei den Wahlen in Sachsen und Brandenburg ist Annegret Kramp-Karrenbauer das ganz große Debakel erspart geblieben. Das hat aber weniger mit ihr selbst zu tun.
Das ganz große Debakel ist Annegret Kramp-Karrenbauer erspart geblieben. In Sachsen hat die Union ihre Position als stärkste Partei deutlicher verteidigt, als es lange Zeit zu erwarten war – und in Brandenburg ist sie aus dem demoskopischen Niemandsland zumindest nicht ins Bodenlose abgestürzt.
Obwohl die CDU hier wie dort kräftig Federn lassen musste, wird sie sich in gebetsmühlenartiger Routine schnell mit dem Naheliegenden trösten: Die Staatskanzlei in ihrer langjährigen Hochburg Sachsen bleibt aller Voraussicht nach in christdemokratischer Hand.
Das allerdings hat weniger mit der neuen Parteivorsitzenden zu tun, die ihre Auftritte im Wahlkampf eher pflichtschuldig absolvierte, als mit dem Einsatz des Spitzenkandidaten Michael Kretschmer, der die AfD in einem fulminanten Endspurt noch auf Distanz gehalten hat.
Der junge Ministerpräsident ist sicher kein Über-Politiker und schon gar keine politische Autorität wie einst Kurt Biedenkopf – aber er hat offenbar ein feines Gespür dafür, was die Menschen in seinem Land beschäftigt.
Am Ende hat möglicherweise nicht Annegret Kramp-Karrenbauer ihn gerettet, sondern er sie.
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