Angela Merkel wirkt durch die Zitteranfälle menschlich. Das macht die Zitter-Debatte deutlich. Und doch zittert immer ein wenig die Staatsgewalt mit.
Politik ist oft genug ein unmenschliches Geschäft – im Stil, im Anspruch, in der körperlichen wie seelischen Belastung. Aber gemacht wird sie immer noch von Menschen. Wir Bürger vergessen das oft, gerade wenn der Mensch so hinter dem Amt verschwindet, wie es bei Kanzlerin Angela Merkel viele Jahre lang der Fall war.
Mit der Kanzlerin Angela Merkel zittert auch die Staatsgewalt
Wenn Angela Merkel nun zittert, wenn sie sich hinsetzen muss, wenn sie ein Glas Wasser braucht, wird sie zwar menschlich(er). Aber es zittert immer auch die Macht mit, die Staatsgewalt. Deswegen wirkt die Debatte um den Umgang damit so seltsam unentschlossen.
Gewiss: Privates muss privat bleiben, sagen viele. Doch Gewissheit, dass die Macht in sicheren Händen ist, wollen viele – zu Recht – doch auch.
Debatte um Merkels Zitter-Anfälle zeigt: Auch Politiker sind Menschen
Ein öffentliches Gesundheitsbulletin vom Leibarzt, wie in den USA, wird es bei uns für Toppolitiker so bald nicht geben, das zeigen die Reaktionen. Aber umgekehrt dürfte spätestens bei einem weiteren Zwischenfall die Botschaft, hier gäbe es gar nichts zu sehen, nicht mehr reichen. Und sollten die Fakten nicht stimmen, wird die Lage ohnehin schwierig.
Ein Gutes kann die manchmal unappetitliche Zitter-Debatte aber haben. Die Erinnerung daran, dass auch Politiker Menschen sind.
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Merkel ist Regierungschefin und wir haben ein Recht zu erfahren, ob Merkel noch in der Lage ist, zu regieren. Selbst Trump macht seine Krankenakte öffentlich. Ja, Merkel hat das Recht auf Krankheit. Selbstverständlich. Sie hat aber nicht das Recht, als evtl. Schwerkranke ein Land wie Deutschland zu regieren, in dem meine Familie und ich leben.
Wer bei der Nationalhymne nicht in der Lage ist, aufrecht zu stehen, sollte sich „krank melden“. In Behandlung gehen, in eine Klinik gehen, in Kur oder Reha gehen. Sich auf einen Stuhl setzen geht gar nicht. Soviel Respekt muss sein.
Wenn Merkel 5 Staatsbesuche in einer Woche empfängt/macht, wenn Merkel dauern in Nachsitzungen bis 20 Stunden andere zermürbt, braucht sich nicht zu wundern. Wozu gibt es Arbeitszeitgesetz. Nicht umsonst soll der Körper geschont werden, sich erholen. Merkel muss vor sich selbst geschützt werden.
"Selbst Trump macht seine Krankenakte öffentlich."
Der Wahrheitsgehalt dürfte dem seiner sonstigen öffentlichen Verlautbarungen entsprechen.
"Sich auf einen Stuhl setzen geht gar nicht."
Ob Merkel vor der Nationalhymne steht, sitzt oder liegt ist doch völlig egal. Man kann es mit dem Respekt vor Tuchfetzen oder Hymnen auch übertreiben . . .
"Die Zitter-Debatte zeigt: Merkel ist nur ein Mensch"
Wofür hat sie denn der Herr Chefredakteur bisher gehalten?