Die Grünen demonstrieren bei ihrem Parteitag Geschlossenheit und stärken Annalena Baerbock. Damit können sie bei der Bundestagswahl für Spannung sorgen.
Die Grünen rütteln an den Gitterstäben des Kanzleramtes, wollen nach der Bundestagswahl nicht nur an einer Regierung beteiligt sein, sondern diese anführen. Das erzeugt ungeheuren Druck. Von außen und von innen. Auf ihrem Parteitag zeigten die Grünen an diesem Wochenende, dass sie damit umgehen können.
Grüne stellen sich hinter Annalena Baerbock
Mit fast einhundertprozentiger Zustimmung stellten sich die Delegierten hinter ihre Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Ein starkes Signal. Das Wahlprogramm geriet zu einer ausgewogenen Mischung. Es sagt einerseits klar aus, dass Klimaschutz nicht zum Nulltarif zu haben ist und die Menschen ihr Verhalten ändern müssen, wenn diese Welt eine Zukunft haben soll. Anderseits wurden von den Delegierten alle Verschärfungen abgebügelt, die potenzielle Wählerinnen und Wähler verschrecken könnten. Ein noch höherer CO2-Preis, das Aus für Verbrenner oder Tempo 70 auf Landstraßen etwa.
Die Grünen zeigten beim Klimathema, aber auch bei der Innen-, Wirtschafts- und Außenpolitik eine programmatische Geschlossenheit, die den anderen Parteien wenig Angriffsfläche bietet. Sie agieren auch schlauer als die SPD des Jahres 2017. Die verließ sich damals allein auf den „Schulz-Zug“ und hatte, als die Umfragewerte für ihren Spitzenkandidaten Martin Schulz in den Keller rauschten, nichts Handfestes mehr vorzuweisen.
Deftige Flüche sollte sich Baerbock besser verkneifen
Diesmal wollen die Grünen gewinnen. Die Jahre der Strickpullis und Marathon-Debatten sollen endgültig Geschichte sein. Der letzte Schliff fehlt noch, wie sich bei Baerbocks Wortwahl zeigte. „Tierisch ärgern“ sollte sich eine zukünftige Kanzlerin vielleicht nicht, wenn sie international ernst genommen werden will. Auch deftige Flüche wie „Sch….“ sollte sie sich in Zukunft verkneifen.
Schon jetzt aber ist klar, dass die Grünen nach den Merkel-Festspielen der letzten Jahre für Spannung bei der Bundeswahl sorgen. Sie haben zumindest genug Potenzial, um mit der Union ums Kanzleramt zu streiten. Ob es dann am Ende reicht, werden die nächsten drei Monate zeigen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ach Herr Georg Kr.
schon seit den „Dann geht doch nach Drüben!” Zeiten sollten wir über dieses Niveau der inhaltlichen Auseinandersetzung hinweg sein. Aber jeder nach seinem Können.
Sie beschwören doch die Adenauer- und folgenden Jahre herauf als der mit seinen Angst-Kampagnen vor Kommunisten und den Soffjetts die Wahlen gewann. Aus der Zeit stammt das Zitat. Kehren Sie also das Niveau der Diskussion betreffend zunächst vor der eigenen Tür.
(edit/NUB7.2/ 7.3/bitte bleiben Sie sachlich)Dann rutschen aber Zeilen durch, die von wenig journalistischem Gespür zeugen:
„ Anderseits wurden von den Delegierten alle Verschärfungen abgebügelt, die potenzielle Wählerinnen und Wähler verschrecken könnten.“
Das Wort „abbügeln“ lässt einen denken, dass dieses Anträge inhaltlich abgelehnt wurden. Wurden sie aber nicht. Sie wurden nur nicht JETZT ins Wahlprogramm übernommen. Und das ziemlich unverhohlen nicht um potenzielle Wähler nicht zu verschrecken, sondern um die Wähler schlicht zu täuschen.
An die Macht gelangt wird das ganze Besteck von massenhaften Enteignungen, massiven Steuererhöhungen, Ausweitung des Gebührenwahnsinns, staatliche Bevormundung etc. dann aufgedeckt.
Auf dem Parteitag wurde doch als Grund der Ablehnung doch permanent im Sinne von „ist inhaltlich I.O., aber können wir jetzt nicht sagen“ argumentiert.
Und wenn man dann noch die unbedarfte Spitzenfrau erlebt, ist vollkommen klar, hinter dieser inhaltsleeren Maske stecken Redenschreiber mit realsozialistischer Agenda.
Wir stehen mal wieder bei Adenauer: „Freiheit oder Sozialismus“
Ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob dreißig Jahren nach Ende des real in Deutschland existierenden Sozialismus nicht wieder Sozialismus gewählt wird.
(edit/mod/NUB 7.2/7.3/bleiben Sie bitte sachlich)
"Wir stehen mal wieder bei Adenauer: „Freiheit oder Sozialismus“
Ich bin mir nur nicht mehr sicher, ob dreißig Jahren nach Ende des real in Deutschland existierenden Sozialismus nicht wieder Sozialismus gewählt wird."
Erstaunlich, dass sie sich dieser Gefahr aussetzen, statt in ihre alte Heimat zurückzukehren, wo die Gefahr, dass so wie sie befürchten gewählt wird, relativ gering ist . . .