Die G20-Staaten einigen sich darauf, US-Internet-Konzerne stärker weltweit zu besteuern. Ob das Instrument einmal die Finanzminister glücklich macht, ist indes fraglich.
Im Trump-Zeitalter der Unberechenbarkeit wird ein stumpfer Stock schnell zum großen, spitzen Speer hochgejubelt. So geschehen auf dem G20-Treffen der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Denn dort haben sich die Verantwortlichen zwar endlich darauf geeinigt, US-Internet-Konzerne stärker weltweit zu besteuern.
Ob das Instrument einmal die Finanzminister glücklich macht, ist indes fraglich. Denn auffallend war, dass die Amerikaner, die sonst gegen alles und jedes sind, keinen Widerstand gegen die digitale Mindeststeuer geleistet haben. Das sollte einen skeptisch stimmen. Die Großzügigkeit der Trump-Leute mag darauf zurückzuführen sein, dass es in ihrem Land bereits eine solche Mindeststeuer gibt.
Dass Washington bei einem brisanten weltweiten wirtschaftspolitischen Thema jedoch nicht voll dazwischengrätscht, könnte daran liegen, dass die Amerikaner Böses im Schilde führen. Denn ihnen würden bekanntlich mehr Steuern von BMW, Daimler & Co schmecken. Dann wäre die Sache doch ein stumpfer Stock und kein spitzer Speer für deutsche Finanzminister.
Trump will immer einen Deal. Das ist auch hier zu befürchten.
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