Neue Vorwürfe gegen Sebastian Kurz: Schatten auf dem schönen Schein
Rücktrittsforderungen, ein mögliches Misstrauensvotum und Spannungen mit dem Koalitionspartner: Das Bild von Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz bekommt Risse.
Dass Österreichs Bundeskanzler wie kaum ein anderer die Macht der Bilder, die Macht der Medien für sich zu nutzen weiß, ist unbestritten. Gemeinsam mit seinem Team hat Sebastian Kurz über Jahre ganz gezielt ein öffentliches Bild von sich geschaffen, das Konservative in Deutschland regelrecht neidisch werden ließ.
Für Politiker wie Markus Söder oder Jens Spahn war er phasenweise ein Vorbild. Und nach dem Absturz der Union bei der Bundestagswahl werden in der CDU immer neue Rufe nach einem deutschen Sebastian Kurz laut. Mehr denn je stellt sich die Frage, ob das wirklich eine so gute Idee ist.
Gegen mehrere Vertraute des Kanzlers wird in verschiedenen Verfahren ermittelt. Meist geht es um Freundschaftsdienste. Meist kontert die Kanzlerpartei ÖVP mit Attacken auf die Justiz oder Verschwörungsgeraune. Nun steht auch noch der Verdacht im Raum, das perfekte mediale Bildnis des jungen Politstars Sebastian Kurz sei mit Steuergeldern erkauft worden. Auch gegen ihn selbst wird nun ermittelt. Die Vorwürfe von Untreue und Bestechung legen einen unschönen Schatten auf den schönen Schein.
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Der Junge Union hätte wohl gerne einen wie Sebastian Kurz. Insbesondere die gleichen Interessen dürften ausschlaggebend sein.