Plastiktüten-Gebühr kann nur ein Anfang sein
Deutsche Lebensmittelhändler setzen in Sachen Umweltschutz lieber auf freiwillige Selbstverpflichtungen denn auf politische Maßnahmen. Das reicht nicht.
Nun setzt also auch der Lebensmitteldiscounter Aldi bei seinen Verpackungen auf mehr Nachhaltigkeit. Mehrwegnetze aus nachwachsenden Rohstoffen sollen schon bald das grüne Gewissen der Kunden erleichtern, Plastikbeutel kosten hingegen Geld. Doch reichen solche freiwilligen Maßnahmen der großen Player der deutschen Industrie, damit Deutschland umwelt- und ressourcenschonender agiert?
Freiwillige Maßnahmen reichen nicht aus beim Umweltschutz
2016 fielen in Deutschland rund 38 Kilogramm Plastikmüll pro Kopf an – davon 2,4 Milliarden Plastiktüten, die oft in der Umwelt landen. Gerade einmal 16 Prozent davon wurden wirklich wiederverwendet. Zahlen, die der Plastikatlas der Heinrich-Böll-Stiftung vor einigen Tagen veröffentlichte. Darin stand noch mehr: Seit 1950 hat die Menschheit 8,3 Milliarden Tonnen Plastik produziert – lediglich zehn Prozent davon wurden recycelt und bis 2050 soll die Kunststoffproduktion einen Ausstoß von 52,5 Gigatonnen Kohlendioxid verursachen.
Freiwillige (Marketing-)Maßnahmen wie die von Aldi sind deshalb begrüßenswert. Doch es sind eben nur kleine Schritte, wo ein großer notwendig wäre. Umwelt und Klima helfen nur zwei Dinge: Technologischer Fortschritt durch Forschung und strenge Regularien. Für beides braucht es kluge Politik.
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