Söder gegen Laschet: Auch der Sieger kann zum Verlierer werden
Es ist nicht verwerflich, wenn zwei Politiker um ein Amt kämpfen. Doch im Duell um die Kanzlerkandidatur müssen sie nun beweisen, dass es ihnen um das Land geht.
Dass sich Markus Söder und Armin Laschet einen Machtkampf auf offener Bühne liefern, mag befremdlich wirken. Erst recht inmitten einer dramatischen Krise. Dabei ist im Prinzip nichts daran auszusetzen, wenn zwei Politiker darum streiten, in welche Richtung sie ihre Partei und das Land führen wollen.
Politik lebt vom Wettbewerb und es geht ja auch um viel. Das ändert aber nichts daran, dass die Kontrahenten sich auf dünnem Eis duellieren. Die Sorge, dass alle beschädigt aus dieser Auseinandersetzung hervorgehen, ist absolut berechtigt.
Der Kampf gegen die Corona-Pandemie lässt keine Zeit für Egotrips
Es wird nun darauf ankommen, ob es Laschet und Söder gelingt, glaubhaft zu machen, dass es ihnen tatsächlich um das Land geht. Es ist nicht die Zeit für Egotrips und Brachialpolitik. Die Bürger erwarten, dass die Regierenden – zu denen die beiden Ministerpräsidenten ja gehören – die Pandemie in den Griff bekommen. Dass sie aus Fehlern lernen und unser Land für künftige Krisen besser aufstellen.
Armin Laschet und Markus Söder stehen vor ihrer größten Herausforderung
Die größte Herausforderung wartet noch: Denn wenn am Ende der Eindruck bleibt, dass es Laschet und Söder vor allem um Macht, ums Prinzip oder die eigene Karriere ging, dann wird auch der Sieger des erbitterten Machtkampfes um die Kanzlerkandidatur der Union ein Verlierer sein.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ja. Sehe ich sogar noch ein wenig schärfer. Der Konflikt ist mittlerweile so weit gediehen, daß es, egal wie es ausgeht, 2 Verlierer gibt.
Wobei eine monatelanger Lügner "Mein Platz ist in Bayern" langfristig die größeren Schrammen abbekommen wird. Egal ob ewr nun KK wird oder nicht - das wird hägen bleiben.
>> Doch im Duell um die Kanzlerkandidatur müssen sie nun beweisen, dass es ihnen um das Land geht. <<
Das ist ohne das bislang fehlende Wahlprogramm von CDU/CSU überhaupt nicht möglich.
Das ist Nr. 1 aller Problemfelder - aktuell wird Söder m.E. einfach deswegen präferiert, weil er im Medien-Gewitter standfester ist.
"Dabei ist im Prinzip nichts daran auszusetzen, wenn zwei Politiker darum streiten, in welche Richtung sie ihre Partei und das Land führen wollen."
Den Streit scheinen die beiden Streithähne bisher unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu führen. Falls Sie, Herr Stifter, da über weitergehende Informationen verfügen lassen Sie uns doch darüber nicht im Unklaren.