In Frankreich ist die Wut über das geplatzte U-Boot-Geschäft groß. Doch Chinas Dominanz zwingt die USA geradezu zu neuen Allianzen - wie jetzt mit Australien.
Es geht nicht nur um viel Geld, sondern um Europas Rolle in der Welt. So verständlich die Wut der Franzosen über das geplatzte U-Boot-Geschäft mit Australien auch sein mag: Dass die USA ihren Nato-Partner ausgebootet haben, folgt einer gewissen Logik.
Schon unter Barack Obama haben sich die strategischen Interessen der Vereinigten Staaten fundamental verändert: Das immer dominantere Auftreten Chinas zwingt sie geradezu, neue Allianzen zu schmieden - zum Beispiel mit Australien.
Im Konflikt zwischen den USA und China steht Europa an der Seitenlinie
In diesem Konflikt steht Europa nur an der Seitenlinie. Anders als Australien erlebt es die chinesischen Expansionsgelüste nicht direkt vor der eigenen Haustür. Anders als Australien aber ist es aus Sicht der USA auch ein ungleich schwierigerer Partner: zu viele Länder, zu viele unterschiedliche Interessen, keine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und mittendrin eine deutsche Kanzlerin, die China vor allem als Partner betrachtet.
An die Stelle des Ost-West-Konfliktes, der Europa Aufmerksamkeit und Beistand garantierte, ist längst der amerikanisch-chinesische Konflikt getreten. Auf diese Bühne aber ist das notorisch uneinige Europa nur noch ein Nebendarsteller.
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