Stromtrassen: Aigner muss sich schon mehr einfallen lassen
Die Verschiebung der SuedLink-Leitung raus aus Bayern ist nicht die Lösung aller Probleme.
Zunächst einmal: Wenn die Bundesnetzagentur Pläne für neue Stromtrassen vorlegt, dürfen die nicht von vornherein unanfechtbar sein. Über sie muss diskutiert werden können, um am Ende gemeinsam die beste Lösung zu finden. Klar ist auch: Bayern braucht künftig die Zulieferung von (Wind-)Strom, vor allem aus Norddeutschland, wenn die Atomkraftwerke schrittweise abgeschaltet werden. Das funktioniert nicht mit den alten Leitungskapazitäten.
Fragt sich nur, wo der Strom in einem so dicht besiedelten Land künftig fließen soll. Verständlicherweise will kein Bürger solch eine Leitung vor seiner Haustür haben – und die bayerische Staatsregierung am liebsten keine im ganzen Land. So geht es aber nicht, wenn auch in Zukunft Verbraucher und Wirtschaft mit ausreichend Strom versorgt werden sollen.
Die Verschiebung der SuedLink-Leitung (hier der Verlauf) raus aus Bayern in die westlich angrenzenden Bundesländer ist ein populistischer Vorschlag, der hier vielleicht die Gemüter beruhigt. Er ist aber nicht die Lösung aller Probleme. In Hessen und Baden-Württemberg wird Wirtschaftsministerin Ilse Aigner damit auf Granit beißen. Sie muss sich schon mehr einfallen lassen.
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