VW hatte von seinem Ex-Top-Manager Schadensersatz verlangt. Nun hat man sich verständigt. Winterkorn kann damit leben. Aber ihm steht noch der Strafprozess bevor.
Der Abgas-Skandal hat Volkswagen bisher rund 32 Milliarden Euro gekostet. Dieser Schaden ist nicht wieder gutzumachen.
Wenn VW nun von seinen früheren Spitzenmanagern und den Versicherungen 288 Millionen erhält, ist das auf den ersten Blick schwindelerregend viel, letztlich aber nicht mal ein Hundertstel. Martin Winterkorn muss 11,2 Millionen Euro aufbringen. Das ist immer noch eine Rekordsumme, die im Verhältnis zum Gesamtschaden aber wie ein Handgeld wirkt. Um den Gesamtschaden, das darf man nicht vergessen, geht es allerdings nicht. Wer dafür verantwortlich ist, müssen die Strafprozesse klären. Dabei gilt die Unschuldsvermutung. Beim aktuellen Vergleich geht es um aktienrechtliche Sorgfaltspflichtverletzungen. Nach dem Gutachten der mit der Prüfung betrauten Kanzlei gab es die – nach Überzeugung des VW-Aufsichtsrates. Ob Winterkorn aber tatsächlich zeitweise unsorgfältig war, wird kein Zivilprozess mehr klären.
Eins jedenfalls ist klar: Für 11,2 Millionen Euro wird Winterkorn, der zu bester Zeit rund 17 Millionen Euro pro Jahr verdiente, keinen einzigen Koikarpfen verkaufen müssen.
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