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  3. Sachsen Anhalt - Wahl 2021: Reiner Haseloff will AfD klein halten

Landtagswahl
01.06.2021

Reiner Haseloff will die AfD in Sachsen-Anhalt klein halten

Reiner Haseloff könnte nach der Wahl in Sachsen-Anhalt – mit Unterstützung von CDU-Chef Armin Laschet – eine in Deutschland lange nicht mehr gekannte Koalition schmieden.
Foto: Peter Gercke/dpa-Zentralbild/dpa

Am Sonntag wählt Sachsen-Anhalt einen neuen Landtag. Reiner Haseloff will die AfD auf Abstand halten. Danach könnte es eine ungewöhnliche Koalition geben.

Mit etwas Fantasie zeigt die Geschichte am Sonntag in Wittenberg ihr ironisches Gesicht. Ausgerechnet ein tief gläubiger Katholik aus der Geburtsstadt der Reformation, wo Luther seine Thesen an die Kirchentür nagelte, muss das Bestehende verteidigen. Von Wittenberg aus wurde die katholische Welt erschüttert, jetzt muss ausgerechnet ein Katholik verhindern, dass die politische Ordnung der Bundesrepublik erschüttert wird. Dieser tief gläubige Katholik heißt Rainer Haseloff und ist Ministerpräsident Sachsen-Anhalts.

Dort bestimmen die Wähler am Sonntag einen neuen Landtag und wenn die AfD in diesem Parlament die stärkste Kraft würde, fegte ein Tosen und Brausen der Entrüstung über ganz Deutschland. Damit dem Gebälk der Ordnung der Sturm erspart bleibt, pilgerten zuletzt die Großen aus Haseloffs CDU nach Sachsen-Anhalt. Parteichef und Kanzlerkandidat Armin Laschet war da, Friedrich Merz und Jens Spahn ebenso. Markus Söder von der Schwesterpartei CSU kam aus Bayern herbei.

Sachsen-Anhalt - das gefühlte Katastrophengebiet

Dass sich die Mächtigen aus dem Süden und Westen Deutschlands für Sachsen-Anhalt interessieren, ist selten. Wenn Deutschland dorthin schaut, dann weil es verstört. Die Störung hat beinahe immer mit den Rechten zu tun, die es nicht geben soll, die aber da sind. Sie machen die AfD stark, die die etablierten Parteien herausfordert. Alle paar Jahre tritt außerdem die Elbe über die Ufer und überschwemmt Dörfer und Städte. Auch dann blickt die Nation auf Sachsen-Anhalt. Es ist der Blick auf ein Katastrophengebiet. Hat sich die Aufregung gelegt, verschwindet das Bindestrichbundesland aus dem Sucher.

Die AfD hatte in einer Umfrage die CDU in Sachsen-Anhalt überholt. Sie liegt weit über 20 Prozent.
Foto: Ronny Hartmann, dpa

Das Wegsehen wird ihm nicht gerecht. Und das nicht nur wegen seiner Kulturschätze und der Bedeutung für die Geschichte. Sachsen-Anhalt ist ein Treibhaus für das politische System. Es wird nicht mehr nur von einer Partei dominiert – weder von CDU noch SPD. Die AfD lag in Umfragen zeitweise auf Rang 1 und hat der Linken die Rolle als Protestpartei streitig gemacht. Für die Bildung einer Regierung braucht es mindestens drei Parteien, wenn die AfD draußen bleiben soll. Alles ist im Fluss, die Bindung der Wähler an einzelne Parteien lose.

In diesem Treibhaus ist Rainer Haseloff so etwas wie der Gärtner. Er muss Koalitionen zusammenbinden, die wie ein Blumenstrauß leuchten. Derzeit ist es das Schwarz seiner CDU mit dem Rot der SPD und dem Grün der Grünen. Vergangenes Jahr wäre das Bündnis am Streit über die Erhöhung des Rundfunkbeitrages beinahe geplatzt, die Akteure sind froh, dass es endet. Haseloff muss zusehen, dass seine CDU wieder stärkste Partei wird, damit das Schwarz im nächsten Bündnis am kräftigsten schillert.

Reiner Haseloff - der promovierte Physiker, der anders ist als die Kanzlerin

Beherrschendes Thema in Sachsen-Anhalt ist natürlich Corona und die schweren Opfer, die der Kampf gegen das Virus mit sich bringt. Der 67-Jährige Regierungschef hat zuletzt versucht, sich von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Markus Söder zu emanzipieren. Er gehörte nicht dem „Team Vorsicht“ an. Genau wie Merkel ist Haseloff promovierter Physiker, bei ihm wird es nur selten erwähnt, weil er nicht in der Mannschaft der Vorsichtigen spielt und keine Vorlesung zu exponentiellem Wachstum hält. Haseloff wollte zeitig Urlaub und Ferien zwischen Harz und dem Weinbaugebiet an Saale und Unstrut erlauben.

Haseloff lockerte die Corona-Beschränkungen früher und erlaubte Urlaub im Harz.
Foto: Jens Wolf/tmn

Wenige Tage vor der Wahl stieg der wahlkämpfende Ministerpräsident noch einmal auf die große Bühne, um seinen Kurs der Eigenständigkeit zu unterstreichen. Er nutzte dafür die Welt am Sonntag und griff mit scharfen Worten Merkels Bundesnotbremse an. „Die Verabschiedung hat - sicher ungewollt - den rechten Extremisten in die Hände gespielt“, knurrte Haseloff.

Er beklagte, dass die von Berlin verordnete Notbremse lokale Lockerungen verboten hat und am Ende die Leute nicht mehr so recht wussten, welche Corona-Regeln eigentlich gelten. „Die Stimmung ist einfach nicht gut, und das kommt gewissen Kräften zugute. Ich meine die AfD.“ Die kommt für ihn nicht als Partner in Frage. „Punkt, aus, Schluss.

CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff zieht keine Show ab

Der Gärtner im wild wuchernden Treibhaus der Demokratie ist keiner, der sich seinen Kunden, also den Wählern, an den Hals wirft. Er ist ernst, manchmal nölend und Lust am Ratschen verspürt er auch nicht. Er entspricht damit ziemlich genau dem Ruf, den die Sachsen den Nachbarn in Sachsen-Anhalt zusprechen. Haseloff ist kein Typ, der sich für den Wahlkampf verbiegt oder der sein Gesicht wandelt wie Markus Söder. Bei seinen Leuten käme das nicht gut an.

Reiner Haseloff kann darauf hoffen, dass es in den Tagen vor der Wahl einen Zug zu ihm als Amtsinhaber gibt.
Foto: Jens Wolf, dpa

Und er kann darauf hoffen, dass der Effekt eintritt, der zuletzt seinen Ministerpräsidenten-Kollegen in Ost und West geholfen hat. Kurz vor der Wahl zieht es einen Teil der Wähler zum amtierenden Regierungschef oder zur -chefin. Man kennt sich immerhin aus der Zeitung und dem Fernsehen. Nach der jüngsten Umfrage wollen 29 Prozent ihr Kreuz bei der CDU machen, 23 Prozent bei der AfD. Kommt es so, kann Haseloff ein Bündnis in Farben binden, die es in dieser Kombination seit den 50er Jahren nicht mehr gegeben hat.

Eine Koalition aus dem Schwarz der CDU, dem Rot der SPD und dem Gelb der FDP. Der Wittenberger stünde dann an der Spitze einer Deutschlandkoalition. Das Blau der AfD, das auch ein Teil der CDU-Mitglieder attraktiv finden, wäre gebannt. In Sachsen-Anhalt würde wieder Frisches gewagt – und das in den Nationalfarben.

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