Rechtsextreme drohen CDU-Politiker Mohring mit Mord
Mike Mohring führt die CDU in die Thüringer Landtagswahl. Eine Woche davor macht er nun eine Morddrohung gegen sich auf Twitter öffentlich.
Mike Mohring hat eine Morddrohung gegen sich öffentlich gemacht. Der CDU-Politiker, der als Spitzenkandidat seiner Partei im Thüringer Landtagswahlkampf ein Gesicht gibt, hat ein Foto der Mail auf Twitter gepostet. Der Verfasser gibt sich als Mitglied einer Vereinigung namens "Staatsstreichorchester" aus. Als Versender wird die Mailadresse "staaattsstreichorchester@hitler.rocks" angegeben.
In der Mail wird Mohring dazu aufgefordert, bis zum Sonntag um 12 Uhr seinen Wahlkampf einzustellen. Andernfalls werde man ihn auf der nächsten öffentlichen Veranstaltung niederstechen oder mit einer Autobombe töten.
Morddrohung gegen CDU-Politiker Mohring: "Kein Platz für Nazis"
Mohring warnte in diesem Zusammenhang davor, gegenüber Rechtsextremen Eingeständnisse zu machen. "Kein Platz für Hass. Kein Platz für Gewalt. Kein Platz für Extremisten. Kein Platz für Nazis. Die Angst darf nicht gewinnen", schrieb Mohring zu einem Videobeitrag. Zudem müsse man solche Drohungen ernst nehmen.
In Thüringen wird am Sonntag, 27. Oktober, gewählt. Aktuellen Umfragen zufolge wird die Koalitionsbildung sehr schwierig. Die Linke führt das Meinungsbild mit 27 Prozent an, CDU und AfD folgen mit jeweils 24 Prozent. SPD und Grüne stagnieren bei der Zehn-Prozent-Marke. Damit gäbe es auch keine rot-rot-grüne Mehrheit.
Mord an Walter Lübcke: Erhöhte Sensibilität bei Drohungen
Erst vor rund einem Monat machte Bayerns SPD-Generalsekretär eine Morddrohung gegen sich öffentlich. "Tötet Uli Grötsch! Genickschuss! Wie Lübcke!", stand in der Mitteilung an ihn. Grötsch reagierte mit einem Video auf Facebook. Dort warnte er vor einer neuen Eskalationsstufe. Er nehme die Drohung sehr ernst, betonte er.
Nach dem Mord an Walter Lübcke ist die Politik sensibler gegenüber Morddrohungen geworden. Zuletzt hatte sich der Bundespräsident hinter bedrohte Kommunalpolitiker gestellt. (AZ)
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Übrigens, Björn Höcke hat, wie die Thüringer Allgemeine berichtete, auch schon zwei Morddrohungen erhalten, eine davon auch gegen seine Familie. Ob sich der Bundespräsident wohl nun auch hinter ihn stellt?
"Kein Platz für Hass, kein Platz für Gewalt!"