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Tibet
22.07.2019

Leben im Ausnahmezustand: So ergeht es Tibetern in China

Die allgegenwärtige Staatsmacht zeigt Präsenz in Lhasa, während ein buddhistischer Mönch über den Platz eilt. Dieses Bild entstand 2011 – unabhängige Journalisten dürfen seit Jahren nicht mehr nach Tibet reisen.
Foto: epa

Wie Mehltau liegt die Repression über den tibetischen Provinzen in China. Exil-Politiker und Unterstützer machen mit Aktionen auf die Unterdrückung aufmerksam.

Oft ist von dem „vergessenen Konflikt“ die Rede, wenn es um das Schicksal der Tibeter in China geht. In der Tat ist nicht zu bestreiten, dass die Proteste der westlichen Staaten gegen die Unterdrückung dort in den letzten Jahren leiser geworden sind. „Viele Regierungen schrecken davor zurück, die Einhaltung der Menschenrechte in Tibet einzufordern“, hat auch der tibetische Historiker Wangpo Tethong beobachtet. Das Gros der Staaten will es sich mit der aufstrebenden Handelsmacht China nicht verderben. Peking reagiert auf Kritik äußerst aggressiv.

„China nutzt die Seidenstraßenprojekte dazu, Druck auf andere Staaten auszuüben. Einige Länder sind wirtschaftlich bereits völlig abhängig. Am Beispiel Tibet kann die Welt sehen, was passieren kann.“ Hinzu komme, dass Peking die Repression in den Jahren nach den Unruhen 2008 und den Selbstverbrennungen weiter verschärft habe. Und dennoch strahlt der 56-Jährige, der eine Zeit lang Mitglied des tibetischen Exil-Parlaments mit Sitz in London war, alles andere als Hoffnungslosigkeit aus.

Der Verein fungiert als Interessenvertretung der Tibeter   

Am Tag zuvor zählte Tethong zu den Rednern bei der Eröffnung der Ausstellung „Magie vom Dach der Welt“ im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses. Die hochkarätigen Kunstgegenstände aus dem tibetischen Kulturraum sind noch bis zum 10. November im Schaezlerpalais an der Maximilianstraße zu sehen. Expositionen dieser Art sind auch immer wieder Anziehungs- und Austauschpunkte für Tibeter, die im Exil leben und den Unterstützern, die sich in verschiedenen Initiativen für die Rechte der Tibeter in China einsetzen.

So auch jetzt wieder. Wolfgang Grader ist Vorsitzender der Tibet Initiative Deutschland, in der sich rund 2000 ehrenamtliche Mitglieder engagieren. Gegründet unter dem Eindruck der blutigen Unruhen in Tibet im Jahr 1989 sieht sich der Verein als Interessenvertretung der Tibeter in Deutschland.

Schmerzhaft ist es sowohl für Tethong als auch für Grader, dass ihnen Reisen nach Tibet schon seit Jahren verwehrt werden. Tethong, der in der Schweiz lebt, trifft der Bann noch etwas härter: „Ich habe nach wie vor sehr viele Kontakte nach Tibet, allerdings nicht zu meinen Verwandten dort, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Ich war 2005 das letzte Mal dort.“ Seit Peking keine Journalisten mehr in die tibetischen Provinzen einreisen lässt, ist das Netz, das die Exil-Tibeter geknüpft haben, fast noch wichtiger geworden.

Die Nachrichten aus der Heimat sind alles andere als ermutigend: „Es gibt nach wie vor sehr viele politische Gefangene in Tibet. Der Protest findet in den Gefängnissen statt. Protest gibt es auch unter Kulturschaffenden. Es gibt sehr viele Schriften und Literatur. Das alles wird hier jedoch kaum wahrgenommen, weil diese Sachen nicht in Englisch oder in Deutsch erscheinen“, sagt Tethong.

Auch in der Wirtschaft werden Tibeter benachteiligt

Ist Peking seinem Ziel näher gekommen, aus den Tibetern „richtige Chinesen“ zu machen? „Teilweise ja. Die Jugend in den Städten will Geld verdienen und ein besseres Leben haben. Doch wenn sie das versuchen, merken sie sehr schnell, dass sie gegenüber den chinesischen Einwanderern benachteiligt werden.“ Es sei ja kein Zufall, dass es in China nicht einen einzigen tibetischen Geschäftsmann gebe, der in ganz China erfolgreich ist. „Wer das versucht, wird niedergedrückt.“

Nicht nur Tethong beobachtet mit Sorge, dass Peking alles versucht, um die kulturelle und religiöse Identität, die die Tibeter zusammenhält, zu schwächen. Die Zeit, in der der Staat systematisch tausende von Klöstern und andere historische Gebäude niederreißen ließ, scheinen vorbei. „Kulturdenkmäler werden wieder aufgebaut, aber das ist nur Fassade. Es wird gemacht, um mehr Touristen anzulocken“, sagt Grader.

Mit Erfolg. Rund fünf Millionen Chinesen aus Hongkong und anderen großen Städten besuchen Tibet pro Jahr, schätzt Tethong. Dagegen nehmen sich die circa 3000 US-Amerikaner und Deutsche im Jahr eher bescheiden aus: „Es sind immer Gruppenreisen, es gibt keine Einzeltouristen. Es wird sehr genau geschaut, wer da kommt. Leute, die sich für ein freies Tibet einsetzen, werden ausgesiebt.“

Tibetische Eigenständigkeit war fast ständig bedroht  

Die Geschichte der Tibeter ist in weiten Teilen eine Geschichte von Unterdrückung und der Fremdherrschaft. Eine Phase der Eigenstaatlichkeit von 1913 an geriet Ende der 40er Jahre in Gefahr. Letztlich setzte sich der Machtanspruch der Kommunistischen Partei Chinas durch. Zusagen Pekings, das religiöse und politische System Tibets zu respektieren, wurden nicht eingehalten.

Nach dem Ausbruch des Tibet-Aufstandes in Lhasa am 10. März 1959 floh der Dalai Lama ins Exil nach Indien. Die anschließenden Kämpfe sollen – je nach Quelle – bis zu 80000 Tibetern das Leben gekostet haben.

Heute ist der Alltag in Tibet von einer erdrückenden Präsenz von chinesischen Soldaten und Polizisten geprägt. Umso wichtiger ist es Grader, dass möglichst viele Städte an jedem 10. März die tibetische Flagge an ihrem Rathaus hissen, um gegen die Unterdrückung zu protestieren. „Das sollte doch auch in Augsburg möglich sein“, regt Grader an.Fast 400 Städte und Kommunen – darunter auch Neu-Ulm oder Nürnberg – haben sich 2019 an der Aktion beteiligt.

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