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Leitartikel
11.01.2017

Der etwas andere Sigmar Gabriel

Im Umgang mit der K-Frage hat der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel viele Vorurteile widerlegt.
Foto: Bernd von Jutrczenka (dpa)

Umsichtig, diszipliniert, geduldig: Im Umgang mit der K-Frage hat der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel viele Vorurteile widerlegt. Aber reicht das, um Kanzler zu werden?

Sigmar Gabriel kann auch anders. Was hat die SPD an seiner Sprunghaftigkeit gelitten, seiner Unbeherrschtheit und seinen Alleingängen. Und jetzt? Verfolgt sie staunend, wie ihr Vorsitzender bei der Kür des sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten alle Vorurteile widerlegt. Ausgerechnet der Mann, der seinen Ehrgeiz und sein Temperament nie zügeln konnte, handelt acht Monate vor der Wahl, wie man es früher von Angela Merkel gewohnt war: umsichtig, diszipliniert und nicht an flüchtiger Aufmerksamkeit orientiert, sondern am Ergebnis. Gabriel weiß: So ungeschickt wie im Sommer 2013, als Peer Steinbrück eher zufällig als Spitzenkandidat ausgerufen wurde, darf die SPD nicht noch einmal in einen Wahlkampf stolpern.

Hetzen lässt sich Sigmar Gabriel nicht

Deshalb, vor allem, lässt er sich nicht hetzen, sondern hält eisern an seinem Fahrplan fest, nach dem die K-Frage öffentlich erst Ende Januar beantwortet wird. Steinbrück hatte beim Start weder ein Team noch einen gedanklichen Überbau für seine Kampagne und auch keine Verteidigungslinie für die Debatte um seine Vortragshonorare. Eine solche Sturzgeburt will Gabriel nicht noch einmal erleben.

Dass der Parteichef nach einer langen Phase des Zauderns nun selbst in den Ring steigt, ist inzwischen die wahrscheinlichste Variante – schließlich war er es, der diesen Spekulationen mit pointierten Interviews und Positionspapieren vor dem Treffen der SPD-Spitze am Dienstagabend in Düsseldorf nahezu täglich neue Nahrung gegeben hat. Würde Gabriel jetzt noch zugunsten des Europapolitikers Martin Schulz verzichten, würde er nur seinen Kritikern in die Hände spielen, die ihn noch immer für einen unzuverlässigen Kantonisten halten. Damit aber wäre er über kurz oder lang auch den Parteivorsitz los, an dem ihm deutlich mehr liegt als an der Kanzlerkandidatur.

Seine Chancen, Angela Merkel abzulösen, stehen zwar alles andere als gut. Für die SPD aber wäre es bereits ein Erfolg, wenn Gabriel sie mit einem beherzten Wahlkampf wieder in Sichtweite der 30-Prozent-Marke führen könnte. Angesichts der aktuellen, auf magere 20 Prozent geschrumpften Umfragewerte klingt das zwar noch ziemlich illusorisch, gleichzeitig allerdings ist die politische Stimmung im Lande so volatil, dass sich der Wind auch in Richtung der SPD drehen kann. In dieser Situation ist Gabriel der ungleich bessere Kandidat als sein alter Freund Schulz.

Sigmar Gabriel hat ein Gespür dafür, was die Menschen bewegt

Wie CSU-Chef Horst Seehofer oder der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder hat der Wirtschaftsminister einen sicheren Instinkt dafür, was die Menschen im Land bewegt – und kein Problem damit, seine Positionen zu korrigieren, wenn die Lage es erfordert. In der Debatte um straffällig gewordene Asylbewerber etwa hat Gabriel schon eine härtere Gangart bei Abschiebungen und das Kürzen von Entwicklungsgeldern verlangt, als weite Teile seiner Partei das noch als Verrat an ihren humanistischen Idealen empfanden, Schulz eingeschlossen. Solche abrupten Kurswechsel wurden ihm bislang gerne als Beleg für seine Unberechenbarkeit oder als populistische Effekthascherei ausgelegt. Tatsächlich jedoch sind sie auch Ausdruck einer Bodenhaftung, die andere Spitzenpolitiker längst verloren haben. Für einen Wahlkampf, der sich vor allem um das Thema Flüchtlingspolitik drehen wird, ist Gabriels neuer Realismus jedenfalls nicht die schlechteste Voraussetzung.

Das größte Handicap des SPD-Vorsitzenden bleiben seine deprimierenden Popularitätswerte. Obwohl er zu den erfahrensten Politikern der Koalition gehört, trauen die Deutschen ihm die Kanzlerschaft nicht zu. Auch deshalb, wird er sich sagen, muss die Kampagne vom ersten Tag an sitzen. Gabriels Tag ist der 29. Januar.

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