74 Flüchtlinge ertrinken bei Bootsunglück im Mittelmeer
Libyen ist Transitgebiet für Migranten. Beim Untergang eines Bootes mit Flüchtlingen sind vor der Küste im Westen des Landes mindestens 74 Menschen ertrunken.
Beim Untergang eines Bootes mit Flüchtlingen sind vor der Küste im Westen Libyens mindestens 74 Menschen ertrunken. Das teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Donnerstag mit. An Bord des Bootes sollen demnach mehr als 120 Menschen gewesen sein, darunter auch Kinder.
47 Überlebende seien von der Küstenwache und Fischern an Land gebracht worden, teilte die IOM weiter mit. 31 Leichen seien geborgen worden. Die Suche nach Opfern gehe weiter. Der Organisation zufolge ereignete sich das Unglück vor der Küste der Stadt Chums.
In Libyen herrscht seit fast zehn Jahren Bürgerkrieg
In Libyen herrscht seit fast zehn Jahren Bürgerkrieg. In dem Chaos hat sich das nordafrikanische Land zu einem der wichtigsten Transitgebiete für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa entwickelt. Die meisten Migranten wagen die gefährliche Überfahrt in seeuntüchtigen Gummibooten. Immer wieder kommen bei Unglücken im Mittelmeer viele Migranten ums Leben.
Die IOM erklärte, allein in den vergangenen zwei Tagen seien zwei Boote gekentert und dabei mindestens 19 Menschen ertrunken. In den vergangenen Wochen sei die Zahl der ablegenden Boote gestiegen.
In der wachsende Zahl der Toten im Mittelmeer drücke sich die Unfähigkeit der Staaten aus, entschieden zu handeln und dringend benötigte Such- und Rettungskapazitäten zu entsenden, sagte der Leiter der IOM-Mission in Libyen, Federico Soda. "Tausende schutzbedürftiger Menschen zahlen weiter den Preis für Untätigkeit sowohl auf See als auch an Land", erklärte er.
Dieses Jahr sind mindestens 900 Menschen im Mittelmeer ertrunken
Nach IOM-Angaben sind in diesem Jahr mindestens 900 Menschen ertrunken, als sie über das Mittelmeer nach Europa wollten. 11.000 weitere Migranten seien zurück nach Libyen gebracht worden, wo sie dem Risiko von Menschenrechtsverletzungen, Inhaftierung oder Menschenhandel ausgesetzt seien, kritisierte die Organisation.
Am Mittwoch hatten private spanische Retter mehr als 110 Migranten vor Libyen aus Seenot geborgen. Kurz nach der Rettung aus dem Mittelmeer starb ein sechs Monate altes Flüchtlingsbaby nach Angaben der Helfer auf dem Schiff "Open Arms". Wie Open Arms am Donnerstag mitteilte, zog die Mannschaft bei dem Einsatz fünf Menschen tot aus dem Wasser. Mit dem Baby stieg die Zahl der Toten auf sechs.
Viele Menschen legen weiterhin in kleinen Booten in den nordafrikanischen Ländern Tunesien und Libyen ab, um nach Europa zu gelangen. Auf der Insel Lampedusa landeten in den vergangenen Tagen mehrere Boote mit Hunderten von Menschen. Insgesamt kamen in Italien nach offiziellen Zahlen 2020 bisher fast 31.000 Migranten an. 2019 waren es im gleichen Zeitraum knapp 10.000 Menschen gewesen. (dpa)
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Die Diskussion ist geschlossen.
Vor der Küste Australiens starben vor einigen Jahren auch jedes Jahr unzählige Bootsflüchtlinge.Was hat Australien gemacht? Sie gehen konsequent gegen illegale Migration vor! Jeder Migrant, der kein Einreiserecht besitzt, wird konsequent wieder außer Landes gebracht und darf in Folge Australien nie mehr betreten. Und was ist passiert: Die letzten Jahre gab es vor Australiens Küste KEINEN EINZIGEN Ertrunkenen mehr!
Ganz schön armselig dies als Vorbild zu nehmen. Deutschland kann das besser.
Ok. Europa 900 Tote. Australien Null tote Bootsflüchtlinge.
Und wir sollen uns Australien nicht zum Vorbild nehmen?
Sie wollen also, dass weiterhin unbedarfte Wirtschaftsflüchtlinge von Schleppern aufs Meer
gelockt werden und dort sterben??
>>Sie wollen also, dass weiterhin unbedarfte Wirtschaftsflüchtlinge von Schleppern aufs Meer
gelockt werden und dort sterben??<<
Machen sie erstmal ihre Hausaufgaben. Außerdem möchte ich auf dreiste Unterstellungen nicht mehr antworten.
Verantwortungsvolle Politik hilft mit dieses Sterben zu verhindern!
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/fluechtlinge-kanaren-afrika-100.html
>> Rund 100 Kilometer ist der westlichste Punkt Marokkos von den Kanaren entfernt. Viele Boote starten etwas weiter südlich aus der Westsahara, dort gibt es kaum von der EU finanzierte Grenzboote. Anders in Marokko, Mauretanien, Senegal und Gambia, wo die spanische Küstenwache mithilft, Boote abzufangen. <<
Spanien hat eine verantwortungsvolle linke Regierung - ja das gibt es auf der Welt ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Kabinett_Sánchez_II
>>Das Bürgerkriegsland Libyen wird gezielt als Startpunkt gewählt, damit aus der EU keine Rückführung bei fehlender Asylberechtigung erfolgen kann.<<
Menschenverachtende Märchen helfen sicherlich nicht weiter, ganz im Gegenteil. Die Verhältnisse für Flüchtlinge in Libyen sind mittlerweile durchaus bekannt.
Es ist richtig, dass in der wachsenden Zahl der Toten im Mittelmeer sich die Unfähigkeit der Staaten ausdrückt.
>>Wir sehen hier vielfach illegale Migration und keine Gründe für politisches Asyl<<
Es handelt sich längst nicht mehr um illegale Migration oder politisches Asyl, sondern um Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge in Libyen.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ So steht es wortwörtlich im Grundgesetz.
Jeder besitzt sie von Geburt an, trotzdem wird sie viel zu oft mit Füßen getreten.
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/Warum-Afrika-die-Menschen-davonlaufen-id51891676.html
>> Von den 6648 Nigerianern, die im ersten Halbjahr nach Deutschland flohen, werden nur 1333 nicht abgeschoben, sogar nur 28 werden als Asylberechtigte anerkannt. <<
Ein Schulfreund von meinem Sohn machte schon öfters Verwandtenbesuch nach Nigeria. Ja es gibt da Regionen, wo der radikale Islam beginnt das freie Leben sehr schwierig zu machen. Das sehen wir aber in vielen Teilen der Welt.
Und ja Homosexualität ist dort verboten; auch dieses Problem aus der Breite der Gesellschaft sollten wir an unseren europäischen Grenzen zurückweisen und z.B. nur die Opfer selektiv aufnehmen.
Menschenwürde bedeutet auch an die Opfer zu denken und kein allgemeines Einwanderungsrecht für Menschen die unsere Werte nicht teilen. Wertevermittlung an junge erwachsene Männer und Deradikalisierung funktionieren leider in vielen Fällen nicht, was die letzten Attentate in der EU erneut gezeigt haben.
https://www.deutschlandfunk.de/islamistische-gefaehrder-straffaellig-trotz.862.de.html?dram:article_id=487074
Migrationspolitik muss sich an Fakten orientieren und nicht an von Schleppern geschaffenen Zufällen.
Retten im Mittelmeer und qualitätsorientierte gesteuerte Migration sind kein Widerspruch - die Opfer sind aktuell Resultat aus der menschenverachtenden Verknüpfung Rettung und Einwanderung in die EU.
>>Migrationspolitik muss sich an Fakten orientieren und nicht an von Schleppern geschaffenen Zufällen.<<
Es handelt sich bei diesem Thema um ertrunkene Menschen im Mittelmeer. Das sind auch Väter und Mütter die zusehen müssen wie ihre Kinder qualvoll und hilfeschreiend ertrinken.
Mit Migrationspolitik hat dies nichts zu tun und mit der Würde des Menschen schon gar nicht.
Es handelt sich nicht um irgendwelche radikale Islamisten. Ein Asylverfahren wird nach der Rettung der Bootsflüchtlingen doch durchgeführt, wo ist das Problem. Die Angst vor Flüchtlingen ist völlig unbegründet, denn Ausnahmen gibt es auf allen Ebenen wie nicht zu übersehen ist.
Trotzdem verurteilen sie diese Flüchtlinge, weil sie es wagen aus einer verheerenden Situation zu flüchten. Da es der EU nicht gelungen ist akzeptable Verhältnisse in Libyen zu schaffen gibt es keine Alternative zur Rettung der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer.
Die Hetzerei gegen Flüchtlinge ist fehl am Platz, denn es gilt als erstes der Grundsatz, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
>> Da es der EU nicht gelungen ist akzeptable Verhältnisse in Libyen zu schaffen ...<<
Naivität oder Rassismus?
Die Nordafrikaner sind einfach zu doof, da muss schon der Europäer ran?
>>Die Nordafrikaner sind einfach zu doof, da muss schon der Europäer ran?<<
Peinlicher geht es wohl nicht mehr.
Es gehört viel Menschenverachtung dazu um diese dreiste Aussage zu treffen. Es ist eh schon traurig genug, dass sie nur hetzen, anstatt sich intensiv mit der Problematik in Libyen mit den ganzen Einflüssen von außerhalb zu beschäftigen.
>> Viele Menschen legen weiterhin in kleinen Booten in den nordafrikanischen Ländern Tunesien und Libyen ab, um nach Europa zu gelangen. <<
Für nicht seetaugliche Boote tragen diese Menschen auch eigene Verantwortung. Es ist eine völlig absurde Vorstellung, dass man auf tausenden Kilometer Küstenlinie Nordafrikas eine 100% Rettungsquote bei selbst herbeigeführter Seenot erreichen kann.
Das Bürgerkriegsland Libyen wird gezielt als Startpunkt gewählt, damit aus der EU keine Rückführung bei fehlender Asylberechtigung erfolgen kann.
Wir sehen hier vielfach illegale Migration und keine Gründe für politisches Asyl.
Der Tod im Mittelmeer zur Abschreckung, zugelassen von christlichen Parteien.
"Tausende schutzbedürftiger Menschen zahlen weiter den Preis für Untätigkeit sowohl auf See als auch an Land",
erklärte der Leiter der IOM-Mission in Libyen, Federico Soda.