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  3. Parteien: Linke wird zehn Jahre alt - Eine Geschichte innerer Zerrissenheit

Parteien
15.06.2017

Linke wird zehn Jahre alt - Eine Geschichte innerer Zerrissenheit

Beim ersten Parteitag in Cottbus im Mai 2008 spricht Gregor Gysi. Damals war er Vorsitzender der Bundestagsfraktion der neugegründeten Linkspartei.
Foto: Jan Woitas dpa/lbn/Archiv

Die Linke feiert ihren zehnten Geburtstag. Derzeit steht die Partei ungewöhnlich stabil da. Doch innerparteiliche Kämpfe liegen noch nicht lange zurück. Gräben gibt es bis heute.

Die Linken schwanken seit jeher zwischen Oppositionskurs und Lust aufs Regieren. Die Geschichte der Partei, die an diesem Freitag vor zehn Jahren gegründet wurde, ist auch eine Geschichte innerer Zerrissenheit. Zum Geburtstag versammelt die Linke frühere und aktuelle Parteichefs sowie ihre Spitzenkandidaten in der Berliner Volksbühne zu einem großen Festakt - Politiker treffen aufeinander, die sich schon heftig bekämpft haben. So stabil, wie die Linke derzeit dasteht, war sie nicht immer. Gäbe es bei der Bundestagswahl im Herbst überraschend eine rot-rot-grüne Mehrheit und müsste die Linke sich zum oder gegen das Regieren bekennen - Gräben zwischen Reformern und Fundamentalisten dürften wieder aufbrechen.

Im Osten ist die Linke eine Volkspartei, im Westen nicht

16. Juni 2007, 16.36 Uhr: Nüchtern verkündet Tagungspräsidentin Katina Schubert im Berliner Hotel Estrel: "Damit ist die Partei Die Linke gegründet". Von 800 Delegierten hatte nach zwei Jahren aufreibender Debatten nur einer gegen die Fusion der ostdeutschen Linkspartei und der westdeutschen Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) votiert. Mit damals rund 61.000 Mitgliedern ist die Linke im Osten eine Volkspartei - nur durch sie sind die Kandidaten der 12.000 Mitglieder zählenden WASG 2005 in den Bundestag gekommen. WASG-Mitglieder hatten auf Listen der PDS kandidiert, die aus der DDR-SED hervorging und sich in Linkspartei umbenannte. Gregor Gysi, letzter SED- und erster PDS-Vorsitzender, und Ex-SPD-Chef Oskar Lafontaine von der WASG teilen sich die Fraktionsspitze.

Doch die Westlinken sind der Linkspartei teils fremd - und umgekehrt.

Beim Gründungsparteitag stehen die Vorsitzenden Lothar Bisky und Lafontaine nun Arm in Arm da und strahlen. Erstmals gibt es in Deutschland eine gesamtdeutsche sozialistische Partei. Vom Start weg reibt sie sich am stärksten an der kriselnden SPD. Viele SPD-Anhänger verübelten den Sozialdemokraten die Sozialreformen der Agenda 2010. Gegen Hartz IV demonstrieren 2004 Zehntausende. Zur Gründung der Linken spricht Hubertus Heil - damals schon einmal SPD-Generalsekretär - der neuen Konkurrenz ab, links zu sein.

Klaus Ernst und Gesine Lötzsch werden das zweite Führungsduo

Ein Jahr später steht die Linke beflügelt da - mit Mitgliederzuwachs, Wahlerfolgen und zweistelligen Umfragewerte. "Wir haben den Wind der Geschichte in unseren Segeln", sagt Lafontaine. Doch der Himmel verdunkelt sich. Lafontaine und Bisky treten 2010 auf einem Parteitag in Rostock letztmals als Chefs ans Rednerpult. Die Gründungsväter gehen - die Differenzen zwischen Ost- und Westlinken bleiben. Zunächst klappt der Führungswechsel zwar überraschend gut. Gysi fädelt ein, dass der bayerische Gewerkschafter Klaus Ernst und die Ostberlinerin Gesine Lötzsch das neue Führungsduo werden.

Doch bald wird das Rumoren über ihren Führungsstil lauter. Ernst wird als Porsche-Fahrer ein genussvoller Lebensstil vorgeworfen. Lötzsch sorgt mit einem Artikel über "Wege zum Kommunismus" für Furore. In monatelangen Debatten zerfleischen sich die Linken selbst. Wahlen gehen verloren. Der Frust über den Bedeutungsverlust wächst. Hinter den Problemen steckt auch der Konflikt zwischen West-Fundis und Ost-Realos, die seit dem Eintritt der Brandenburger Linken in die Landesregierung 2009 zunehmend in Regierungsverantwortung streben.

Ein Machtkampf zwischen Lafontaine und dem Stralsunder Dietmar Bartsch lähmt die Partei zusehends. Fraktionsvize Bartsch erklärt 2011 seine Absicht, als Parteichef zu kandidieren. Der Saarländer Lafontaine hat dies auch noch einmal erwogen. Der Machtkampf ist auch ein Kampf zwischen den Lagern in der Partei. Die Spaltung droht.

Gregor Gysi kritisiert seine eigene Partei scharf

"Hass", "Zerstörung", "Arroganz": Schonungslos liest Gysi seinen Parteifreunden auf einem Parteitag im Juni 2012 in Göttingen die Leviten. Nach nur fünf Jahren steht die Existenz der Linken auf dem Spiel. Gestört scheint auch das Verhältnis zwischen Gysi, der sich auf die Seite der ostdeutschen Reformer schlägt, und Lafontaine.

Der "Napoleon von der Saar" bekommt einen späten Triumph - und bremst Bartsch aus, obwohl er von einer erneuten Kandidatur zurückschreckt und auch seine Lebensgefährtin Sahra Wagenknecht nicht kandidiert. Doch das Lafontaine-Lager wartet mit einem Ersatzmann auf, dem baden-württembergischen Verdi-Funktionär Bernd Riexinger. Mit Katja Kipping bildet er das neue Führungsduo. Die Reformer, die sich an SPD und Grüne annähern und regieren wollen, beraten noch in der Göttinger Halle, ob sie in der Linken weitermachen. Und ringen sich dazu durch.

2017 gibt sich die Linke kritisch gegenüber Rot-Rot-Grün

Bei der Bundestagswahl 2013 verfehlt die Linke Gysis Zielmarke von zehn Prozent, wird mit 8,6 Prozent aber stärkste Oppositionskraft. 2015 hört Gysi nach zehn Jahren als Fraktionschef auf. Als Moderator versuchte er, die beiden Parteilager im Zaum zu halten. Ihm folgt eine Doppelspitze, zum Kompromiss verdammt: Wagenknecht, brillante Rednerin mit ultralinken Ansichten, Politikerin mit Intellekt und Strahlkraft, Lafontaines Ehefrau - sowie Bartsch, rhetorisch blasser, Stratege, Kenner der Partei, Mann mit Humor und Willen zum Regieren.

Als Spitzenduo 2017 senden die beiden unterschiedliche Signale aus, die die Parteiflügel repräsentieren. Auf dem jüngsten Parteitag in Hannover zementiert Wagenknecht den rot-rot-grün-kritischen Kurs. Neu ist, dass fundamentale Kritik auch Spaß machen kann - SPD-Kandidat Martin Schulz nimmt Wagenknecht mit Ironie und Spott auf die Schippe.

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