Der Fall Alfred Sauter: Hat die CSU wieder ein Amigo-Problem?
Plus Dass Alfred Sauter sich sang- und klanglos durch die Hintertür verabschieden wird, ist eher unwahrscheinlich. Viele CSU-Leute denken an die unrühmlichen 90er Jahre zurück.
Alfred Sauter ist nicht der Typ, der den Fehler als Erstes bei sich selbst sucht. Das bekommen seine Parteifreunde deutlich zu spüren, als er sich am Mittwoch zur Fraktionssitzung zuschaltet. Stunden zuvor hatten Ermittler begonnen, seine Büros zu durchwühlen – auch im Bayerischen Landtag suchten sie nach Beweisen, die den Verdacht der Bestechlichkeit gegen ihn belegen könnten. Und so stellen sich Sauters Kollegen also brennende Fragen: Welche Rolle spielte er bei dubiosen Masken-Geschäften? Hat er dafür tatsächlich mehr als eine Million Euro kassiert? Die CSU erwartet Antworten von einem ihrer dienstältesten Landtagsabgeordneten. Dass die Justiz gegen einen ehemaligen Justizminister ermittelt, macht schließlich Schlagzeilen weit über Bayern hinaus. Doch Sauter trägt wenig zur Stimmungsaufhellung in der Fraktion bei. Er liefert nur ein paar dürre Worte, die seine Kollegen ganz und gar nicht überzeugen.
Alfred Sauter weist die Bestechungsvorwürfe als "abenteuerlich" zurück
Im Umgang mit Skandalen gibt es für Politiker im Prinzip nur zwei Optionen: sofort klare Kante zeigen oder die Anschuldigungen erst einmal ins Leere laufen lassen. Beides ist nicht ideal, weil: Der politische Gegner wird nachher wahlweise Aktionismus oder Aussitzen unterstellen. Im aktuellen Fall kommt erschwerend hinzu, dass sich die CSU-Spitze für die klare Kante entschieden hat, während Sauter die gegenteilige Strategie verfolgt und alle Vorwürfe bislang teflonartig abperlen lässt. Erst am Donnerstagnachmittag meldet er sich öffentlich zu Wort – und bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn in einer Mitteilung, die sein Anwalt verschickt, als „abenteuerlich und konstruiert“.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Was soll immer diese Verniedlichung „Amigo“ das sind „Verbrecher“ und nichts anderes.
Amigos gibt es nicht nur in der CSU. Der Gesundheitsminister Spahn besitzt zu seiner Villa noch zwei weitere Wohnungen. Eine davon hat der Minister für rund eine Million Euro von einem Ex-Pharma-Manager gekauft, den er später an die Spitze einer mehrheitlich bundeseigenen Firma berief. (Quelle: der Tagesspiegel 18.03.21)
Einige Politiker kassieren meiner Meinung nach, nicht nur bei Maskengeschäften ab.