Mehrere Verletzte und zahlreiche Festnahmen im Hambacher Forst
Seit Donnerstag halten die Aktivisten im Hambacher Forst die Rettungskräfte auf Trab. Um den Wald vor der Abholzung zu bewahren, haben sich einige in unterirdischen Tunneln verschanzt.
Bei der Räumungsaktion im Hambacher Forst hat die Polizei 34 Braunkohlegegner festgenommen. Dabei seien am Samstag neun von ihnen leicht verletzt worden, teilte die Polizei Aachen in der Nacht zum Sonntag mit. Darüber hinaus seien 62 Platzverweise erteilt worden. Auch in der Nacht verharrten Aktivisten in unterirdischen Tunneln. Allerdings seien Grubenretter weiter in das Tunnelsystem vorgedrungen und hätten Sichtkontakt mit den Braunkohlegegnern hergestellt, teilte ein Feuerwehrsprecher am Sonntag in den frühen Morgenstunden mit.
Die Retter hätten den Tunnel zunächst wegen Einsturzgefahr sichern müssen. Außerdem blockierten noch einige von den Aktivisten angelegte Sperren den Weg. Bis voraussichtlich Sonntagvormittag sollen die Aktivisten wieder an die Erdoberfläche geschafft werden.
Seit Beginn der Räumung am Donnerstag wurden bis Samstagnachmittag nach Angaben der Polizei 13 von rund 50 Baumhäusern geräumt und beseitigt, in denen sich die Aktivisten verschanzen. Während der Nacht war die Polizei nur mit wenigen Beamten vor Ort. Zu einer Mahnwache an der Zufahrtsstraße L257 kamen zwischenzeitlich 300 Braunkohlegegner, in den frühen Morgenstunden waren es noch etwa 15.
Am Sonntagmorgen sollte die Räumung der Baumhäuser fortgesetzt werden. Der Energiekonzern RWE will im Herbst weite Teile des Hambacher Forsts abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Der Wald gilt als Symbol des Widerstands gegen die Kohle und die damit verbundene Klimabelastung. (dpa)
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