Merkel und Seehofer planen Aufnahme von rund 1500 Flüchtlingen
Im abgebrannten Lager Moria lebten rund 12.000 Menschen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Horst Seehofer wollen nun ausgewählte Flüchtlinge nach Deutschland lassen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) haben sich darauf verständigt, rund 1500 weitere Migranten von den griechischen Inseln in Deutschland aufzunehmen. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag von Innenpolitikern erfuhr, handelt es sich um Familien mit Kindern, die in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannt wurden. Den Angaben zufolge ist der Vorschlag mit der griechischen Regierung bereits besprochen worden.
Ob die SPD dem zustimmen wird, war zunächst noch offen. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hatte gefordert, Deutschland müsse zusätzlich zu den bereits gemachten Hilfsangeboten mehrere Tausend Geflüchtete aus Griechenland aufnehmen. Die griechischen Behörden gehen davon aus, dass das seit Jahren heillos überfüllte Flüchtlingslager Moria vergangene Woche von Migranten angezündet worden war. Zuvor war die Situation dort eskaliert, nachdem mehrere Asylbewerber positiv auf das Coronavirus getestet worden war.
Mehr als anfangs angekündigte 400 Flüchtlinge aus Moria nach Deutschland
Seehofer hatte am Freitag mitgeteilt, Deutschland werde von insgesamt 400 unbegleiteten Minderjährigen, die aus Griechenland in andere europäische Länder gebracht werden sollen, 100 bis 150 Jugendliche aufnehmen. Zudem betonte er, man wolle dann in einem zweiten Schritt mit Athen über die Aufnahme von Familien mit Kindern sprechen.
Das Bundesinnenministerium will eine Delegation nach Lesbos schicken, um zu schauen, wer am dringendsten Schutz benötigt. Ziel sei es, bei der Auswahl "objektive Kriterien" anzuwenden, "damit keine unkontrollierbaren Folgewirkungen entstehen", hieß es aus dem Ministerium.
Auf Lesbos bauen griechische Behörden gerade ein neues Flüchtlingslager
Die griechischen Behörden haben - abgesehen von den 400 unbegleiteten Minderjährigen - offiziell bislang nicht um die Aufnahme der nun obdachlos gewordenen Menschen in anderen EU-Staaten nachgesucht. Vielmehr begann man auf Lesbos mit dem Aufbau eines Zeltlagers, in dem die Migranten erst einmal unterkommen sollen.
Viele von ihnen zögern jedoch, dort ein Zelt zu beziehen. Einige Migranten haben Angst, dort eingesperrt zu werden, andere hoffen auf eine Umsiedlung auf das griechische Festland oder in ein anderes europäisches Land. (dpa)
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Manche politischen Entscheidungen in diesem unserem Lande spalten das Land stärker als die allseits bekannte Mauer.
Wegen ein paar Flüchtlingsgegener und noch weniger Flüchtlingen wird unser Land ganz sicher nicht gespalten.
Ich spreche nicht von den letzten Tagen sondern von den letzten Jahren.
Besser wäre in den Heimatländern der Flüchtlinge etwas zu ändern bzw. zu verbessern und dort den Armen zu helfen, die kein Geld haben sich durch Schleußer außer Landes bringen zu lassen.
Das hätten sie vor 10 Jahren durchsetzen müssen. Aber sie wissen auch, dass wirtschaftliche Interessen meist im Vordergrund stehen.
Gute Idee. Es wäre deutlich günstiger gewesen die Flüchtlingslager z.B. in Libanon zu unterstützen und zu versorgen. Die Flüchtlingen heimatnah zu versorgen. Dann wäre 2015 bei wietem nicht in diesen Ausmaß passiert. Und nicht sie quasi sich selbst zu überlassen. Und ein bestimmtes Kontigent dann aufzunehmen. Das man entsprechend hier integrieren kann. Zudem kann man Trittbrettfahrer wie Nordafrikaner die sich als Syrer ausgeben leicht rausfiltern. Aber das wäre vor 2015 unpopulär gewesen ...
Canada nimmt beispielsweise freiwillig so und soviel Flüchtlinge aus Lagern auf. Unabhängig des Alters und der Berufsausbildung. Rein zufällig sind diese aber dann doch in Berufen tätig gewesen die in Canada gefragt sind. ;-)
Die meisten Flüchtlingen nehmen die Gefahren und Strapazen nicht aus Spaß auf sich.
@Nicola L.,
"Wie zu erwarten, wurde jetzt auch auf Samos das Lager angezündet."
Wie kommen sie dazu hier eine Lüge zu verbreiten. Hätten sie den Bericht in ihrem Link gelesen, dann wüssten sie auch, dass es in der Nähe eines Lagers gebrannt hat, das Lager selbst nicht.
Zitat aus ihrem Link von Welt.de:
"Auf der griechischen Insel Samos in der Nähe eines Flüchtlingslager ist am Dienstagabend ein Feuer ausgebrochen. Das Lager ist aber nicht in Gefahr."
"Wer dann das Privileg der Einreise erhält, bestimmen heute die Brandstifter."
Warum auch immer, übersehen sie die Tatsache, dass Deutschland lange vor dem Brand geplant hat asylberechtigte Flüchtlinge aus Griechenland aufzunehmen.
Im Übrigen haben asylberechtigte Flüchtlinge das Recht in Europa mit der notwendigen Würde des Menschen aufgenommen zu werden.
Sie müssen es ja mit der Hetzerei gegen Flüchtlinge nicht übertreiben.
@ RICHARD M.
"Sie müssen es ja mit der Hetzerei gegen Flüchtlinge nicht übertreiben."
Da war wieder mal der Wunsch der Vater des Gedankens . . .
Ob da Griechenland mitmacht? Die Befürchtung, dass auch andere Lager angezündet werden um die Ausreise nach Deutschland zu erzwingen, ist berechtigt.
Da hilft nur eines, auch die Flüchtlinge von den anderen Lagern in Griechenland in Europa aufzunehmen. Da ist Seehofer gefordert dies so schnell wie möglich umzusetzen. Machen sie Druck auf Seehofer.
Wie zu erwarten, wurde jetzt auch auf Samos das Lager angezündet. Schon jetzt sind ca. 250.000 Menschen in D unberechtigt eingereist und abschiebepflichtig. Krieg ist eben kein Asylgrund und berechtigt zur Reise quer durch Europa. Wenn humanitär geholfen werden kann, dann nur Vorort. Es ist doch verblendete Politik, wenn man illegale Migration als Hilfe anpreist. Weltweit sind 80 Millionen Menschen auf der Flucht und wir leisten uns den Luxus über einige hundert zu diskutieren. Das ganze ist doch nur moralisierendes Geschwafel ohne echte Hilfe für Millionen. Wer dann das Privileg der Einreise erhält, bestimmen heute die Brandstifter.
https://www.welt.de/politik/ausland/article215828108/Verdacht-der-Brandstiftung-Feuer-auf-Samos-teils-unter-Kontrolle-erste-Festnahmen.html