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Ägypten
27.11.2017

Mit Kampfjets gegen Islamisten

Stolz präsentiert das ägyptische Militär ein Bild aus dem Cockpit eines Kampfjets, das in Richtung Sinai aufsteigt. Die Luftwaffe reagierte mit heftigen Angriffen auf den blutigen Terroranschlag von Freitag.
Foto: afp

Beim schlimmsten Anschlag der jüngeren Geschichte des Landes sterben auf der Sinai-Halbinsel mehr als 300 Menschen. Seit Jahren geht die Armee schon gegen mutmaßliche Terroristen vor. Die Ergebnisse sind bescheiden

Die Reaktion der Armee auf den schlimmsten Anschlag der jüngeren Geschichte Ägyptens folgt prompt – und nach bekanntem Muster. Kaum hat Präsident Abdel Fattah al-Sisi in einer Fernsehansprache eine „harte Antwort“ auf den Angriff auf eine Moschee im Norden der Sinai-Halbinsel und „Vergeltung für unsere Märtyrer“ angekündigt, da sind schon Kampfflugzeuge in der Luft. Nur wenige Stunden nach dem Anschlag verkündet der Sprecher der Streitkräfte, dass zahlreiche Tatverdächtige und Verstecke der Islamisten ausgeschaltet worden seien.

Dazu verbreitet er Schwarz-Weiß-Bilder, die diverse Raketeneinschläge unter anderem auf kleine Häuser mitten in der Wüste zeigen. Ob es sich um aktuelle Bilder handelt, lässt sich allerdings nicht überprüfen. Denn der Norden des Sinai ist größtenteils militärisches Sperrgebiet, die Informationslage ist dünn. Die ägyptischen Streitkräfte führen hier schon seit Jahren mit Panzern und Kampfjets einen Krieg gegen mutmaßliche Islamisten.

Mindestens 305 Menschen starben am Freitag bei dem verheerenden Anschlag. Die Angreifer kamen mit Pick-up-Trucks zur Al-Rawdah-Moschee in die Ortschaft Bir al-Abed rund 40 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Al-Arisch. Es sei ein leichtes Ziel gewesen, heißt es aus Sicherheitskreisen, weit entfernt der großen Städte. Der Angriff erfolgt, als der Imam nach eigener Aussage gerade die Kanzel heraufsteigt. Als die Gläubigen nach ersten Explosionen aus der Moschee flüchten wollen, nehmen zwischen 25 und 30 Angreifer die Menschen unter Beschuss.

Die politische Analystin Sahar Aziz führt die Sicherheitskrise auf dem Sinai auf eine Mischung aus übereifrigem und rücksichtslosem Vorgehen der Sicherheitskräfte sowie Armut und politische Vernachlässigung der Region durch die Regierung in Kairo zurück. Seit 2011, nach Beginn des sogenannten Arabischen Frühlings, seien tausende Soldaten, Zivilisten und Islamisten in dem Konflikt getötet worden, schreibt Aziz in einer Analyse der US-Denkfabrik Brookings. Denn der raue und wüste Sinai ist schon seit Jahrzehnten immer Unruheregion. Abseits der großen Städte boten sich auf dem Sinai gute Verstecke für Schmuggler und Terroristen. Die Wurzeln sieht die Analystin aber weniger in islamistischer Ideologie als in lokalen Missständen. „Die Zentralregierung in Kairo hat wenig für die Entwicklung des Sinai getan, für Schulen, Infrastruktur und Wirtschaft der lokalen Bevölkerung.“ Neben dem Schmuggel machten sich dann seit Anfang der 2000er auch verstärkt islamistische Gruppen im Norden der Halbinsel, zwischen Suezkanal und Gaza-Streifen, breit. „Die Anti-Terror-Kampagne der Regierung ist von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen gegen unschuldige Zivilisten gekennzeichnet“, sagte der Journalist und Buchautor Mohannad Sabri in einem Gespräch mit dem Carnegie Middle East Center.

Obwohl sich zunächst keine Gruppe zu dem Anschlag auf die Moschee bekannt hat, rückt der IS-Ableger in den Fokus. Kurz nach der Tat distanzierte sich selbst ein lokaler Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida von dem „Massaker“. Die Angreifer hätten die schwarzen Fahnen des IS bei sich getragen, erklärte die ägyptische Staatsanwaltschaft. Der IS auf dem Sinai reklamierte in der Vergangenheit immer wieder Anschläge für sich. Zuletzt gerieten aber nicht nur Sicherheitskräfte ins Visier der Attacken. Der Gruppe sei es gelungen, auch in der früher mondänen Mittelmeermetropole Al-Arisch, der Provinzhauptstadt des Nordsinai, immer mehr Anschläge zu verüben, sagte Sabri. Einige hätten sich nur wenige Meter entfernt vom Hauptquartier des Militärkommandos, des Geheimdienstes und des Sicherheitsdirektors ereignet. „Die Reihe von Angriffen auf Christen zeigt auch die Freiheit und die Möglichkeiten, mit der der IS agieren kann“, sagt Sabri. In den letzten Jahren habe die Gruppe es angesichts der harten militärischen Hand und guter Propaganda geschafft, auch Anhänger zu sich zu holen, die eigentlich aus weit entfernten Regionen in Ägypten stammen.

Seit langem warnen Experten angesichts des Vorgehens der ägyptischen Armee: Statt massiver militärischer Aktionen müssten die Bevölkerung besser unterstützt und die wirtschaftliche Lage im Nordsinai verbessert werden. In seiner Rede nach dem Anschlag hat Staatspräsident Al-Sisi dazu jedoch kein Wort gesagt. Simon Kremer, dpa

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