Schärfere Gesetze gegen Mobbing an Schulen - wozu? Das Phänomen ist nicht neu. Und auch nicht wirklich schlimmer geworden. Besser: Das Vorhandene ausreizen.
Statistiken sind bekanntlich mit Vorsicht zu genießen. Aktuell kursiert die Nachricht, dass die Gewalt an Schulen in einigen Bundesländern seit 2013 zugenommen hat. Nachdem sie übrigens bis 2013 abgenommen hatte. Gewalt an Schulen ist kein Thema, das auf die leichte Schulter genommen werden sollte. Mobbing etwa ist für Betroffene die Hölle.
Dennoch sollte man sich keine Illusionen darüber machen, dass es das alles nicht früher schon gegeben hat. Damals hieß Mobbing noch hänseln. Klingt harmloser, war es oftmals aber nicht. Im Unterschied zu früher wird heute verbale und körperliche Gewalt an Schulen bei weitem öfter bei der Schulleitung und der Polizei angezeigt. Daher entsteht gern der Eindruck, vor Jahrzehnten sei es viel friedlicher an Schulen zugegangen.
Natürlich gibt es immer wieder unverbesserliche Jugendliche, die andere bedrohen oder schlagen –manchmal sogar nur aus Spaß und Langeweile. Für sie gibt es gesetzliche Erziehungsmittel – etwa den Jugendarrest. Dieser Schuss vor den Bug hat schon so manchen zur Räson gebracht. Niemand muss also Gesetze verschärfen. Man muss sie nur beherzt anwenden.
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