Zentralrat der Juden drängt nach Ausschreitungen auf NPD-Verbot
Nach den Ausschreitungen gegen Flüchtlinge im sächsischen Heidenau hat der Zentralrat der Juden die Forderung nach einem NPD-Verbot bekräftigt. Es werde jetzt dringender.
Vor dem Hintergrund fremdenfeindlicher Ausschreitungen in Sachsen hat der Zentralrat der Juden in Deutschland seine Forderung nach einem Verbot der rechtsextremen NPD bekräftigt. Rechtsradikale Organisationen, "insbesondere die NPD, zeigen bei den Protesten in Sachsen ihr wahres Gesicht", sagte Zentralratspräsident Josef Schuster.
Ein Verbot werde deshalb umso dringender. Es sei erschreckend, mit welchem Hass und welcher Aggression gegen Menschen polarisiert wird, denen kein anderer Ausweg blieb, als aus ihrer Heimat zu fliehen.
Bürgermeister räumt Fehler beim Umgang mit Rechtsextremisten ein
Die NPD hatte unter anderem zu Demonstrationen gegen ein Flüchtlingsheim im sächsischen Heidenau aufgerufen. In dem Ort nahe Dresden hatte es am Wochenende in zwei Nächten in Folge schwere Krawalle vor einer Asylbewerberunterkunft gegeben.
Der Bürgermeister von Heidenau, Jürgen Opitz (CDU), warb für eine Willkommenskultur. Er rief seine Mitbürger auf, gegenüber den Flüchtlingen durch ein freundliches Entgegenkommen ein Willkommen zu zeigen.
Opitz berichtete, dass sich der Hass gegen Fremde bereits in den vergangenen Monaten insbesondere in den sozialen Netzwerken gezeigt habe. Aber dass dieser Hass umschlägt in die nackte Gewalt, habe er so nicht erwartet, fügte Opitz hinzu. Auf Nachfrage, ob sich seine Partei entschieden genug gegen Rechtsradikalismus gestellt habe, räumte Opitz ein, dass die CDU sich in Sachsen nicht so deutlich geäußert habe.
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