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Porträt
22.09.2016

Nadia Murad: Von der Sex-Sklavin zur UN-Botschafterin

Tausende Jesidinnen leiden unter der Terrormiliz IS. Nadia Murad konnte entkommen und lebt nun in Baden-Württemberg.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Mit ihrer Geschichte gibt die 23-jährige Nadia Murad tausenden Jesidinnen ein Gesicht. Öffentlich erzählt sie vom Leidensweg unter der Folter des IS. Und hofft so, etwas zu ändern.

Nur etwas mehr als zwei Jahre ist es her, dass Nadia Murad eine normale junge Frau war. Mit ihren Geschwistern lebte sie in Kocho, einem Dorf nahe der nordirakischen Stadt Sindschar. Nadia war die jüngste Schwester und hatte ein bisschen mehr Glück als die anderen: Sie konnte zur Schule gehen. Geschichte war das Lieblingsfach der Jesidin. Sie habe Geschichtslehrerin werden wollen oder einen Schönheitssalon eröffnen, erzählt sie. Ihr 1700-Einwohner-Dorf hat sie nie verlassen. Die Zeit als Geisel des IS hat von dieser Normalität nichts übrig gelassen.

Die Geschichte von Nadia Murad ist beispielhaft für das Schicksal tausender Jesidinnen, die vom IS versklavt wurden. Murads Mut und ihrem Kampfgeist ist es zu verdanken, dass ihr Leid die Weltöffentlichkeit erreicht hat. Dafür wurde die 23-Jährige von den Vereinten Nationen zur Sonderbotschafterin für Opfer des Menschenhandels ernannt. Und dafür drohen ihr IS-Terroristen immer wieder mit dem Tod. Ihre Antwort: „Der Tod ist harmlos im Vergleich zu der Hölle, durch die wir alle gehen mussten.“

UN-Botschafterin: Nadia Murad wird verschleppt und verkauft

Ihr Leiden begann im August 2014. Kämpfer des sogenannten Islamischen Staates fielen in die irakische Provinz Sindschar ein. Am 15. August erreichten sie Kocho, nahmen alle Frauen und Mädchen als Geiseln und erschossen die Männer – 312 in einer Stunde. Murad sah alles mit an. Sechs ihrer Brüder starben. Auch ihre Mutter brachten die Terroristen um. Alle Frauen und Mädchen zwischen acht und 28 kamen nach Mossul in ein Lager. Sie sollten verkauft werden. Eines Morgens, so erinnert sich Murad, sei ein riesenhafter Mann gekommen. Habe ihr befohlen aufzustehen, er wolle sie haben. Sie wehrte sich, er schlug sie. Aus Verzweiflung und Angst habe sie einen anderen, schmächtigeren Mann angefleht, sie mitzunehmen. Sie tue alles, was er verlange.

Drei Monate war Nadia in Gefangenschaft. Wurde misshandelt, gefoltert und vergewaltigt, so lange, bis sie in Ohmacht fiel. Dann gelang ihr die Flucht. Sie kam in ein Programm, das 1100 traumatisierte Jesidinen nach Baden-Württemberg holte. Eine Therapie lehnte sie ab.

Amal Clooney will Nadia Murads Fall vor Gericht bringen

Ihre Geschichte hat Murad inzwischen zigfach erzählt. Zum ersten Mal öffentlich im Dezember 2015 vor dem UN-Sicherheitsrat.

Ihr Wille, etwas zu bewirken, treibt sie an. Ansonsten hat sie wenig. 18 Familien-Mitglieder hat der IS getötet, ihren kleinen Neffen haben sie zum Kindersoldaten ausgebildet. Sie lebt von Stunde zu Stunde, Pläne für die Zukunft hat sie nicht. Die zierliche Frau ist in einen Schleier der Traurigkeit gehüllt. Lächeln sieht man sie selten. Dafür weine sie oft, sagt ihr Umfeld. Rache möchte Murad nicht, sie strebt nach Gerechtigkeit. Die Täter sollen vor Gericht kommen. Sie wünscht sich, dass Staatschefs handeln.

Inzwischen hat sie eine prominente Unterstützerin: Amal Clooney, Menschenrechtsanwältin und Frau von George Clooney, hat sich ihres Falls angenommen. Sie möchte ihn vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen.

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