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News
21.07.2018

Trump erhebt in Schweigegeld-Affäre schwere Vorwürfe

US-Präsident Donald Trump hat in der Schweigegeld-Affäre schwere Vorwürfe gegen seinen Ex-Anwalt und die Ermittler erhoben.

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21. Juli: Trump erhebt in Schweigegeld-Affäre schwere Vorwürfe

US-Präsident Donald Trump hat in der Schweigegeld-Affäre schwere Vorwürfe gegen seinen Ex-Anwalt und die Ermittler erhoben. Hintergrund ist eine heimlich gemachte Aufnahme von Anwalt Michael Cohen während eines Gesprächs mit Trump, in dem beide Männer über eine Zahlung an ein ehemaliges Playmate sprechen. Ermittler der Bundespolizei FBI hatten laut New York Times den Mitschnitt bei einer Durchsuchung des Anwaltsbüros sichergestellt. "Es ist unvorstellbar, dass die Regierung am frühen Morgen in das Büro eines Anwalts eindringt - geradezu unerhört. Noch unvorstellbarer ist es, dass ein Anwalt seinen Klienten mitschneidet - gänzlich unerhört & wahrscheinlich ungesetzlich. Die gute Nachricht ist, dass der von euch favorisierte Präsident nichts Unrechtes gemacht hat", twitterte Trump am Samstag. Die Washington Post wies darauf hin, dass im Bundesstaat New York der Mitschnitt eines Gespräches legal sei, sofern zumindest eine Partei dem zustimme. Das könne auch die Person sein, die aufzeichne.

In dem konkreten Fall geht es um eine angebliche Affäre Trumps mit dem Playmate des Jahres 1998, Karen McDougal - während seiner Ehe mit Melania Trump. Trumps Anwalt Rudolph Giuliani bestätigte laut New York Times am Freitag, dass Trump mit Cohen über Zahlungen gesprochen habe - aber letztendlich sei kein Geld geflossen. Der Mitschnitt ist laut Giuliani keine zwei Minuten lang. Er zeige, dass der Präsident nichts Verbotenes getan habe. Trump habe Cohen bloß gesagt, dass er besser einen Scheck ausstellen solle als Bargeld zu senden - falls es zu einer Zahlung kommen sollte.

Das Justizministerium untersucht derzeit Cohens Beteiligung an Schweigegeldzahlungen, um peinliche Berichte über den damaligen Kandidaten Trump vor der Präsidentenwahl 2016 zu verhindern. Dabei geht es vor allem darum, ob Geld aus Trumps Wahlkampfkasse zweckentfremdet eingesetzt wurde. FBI-Ermittler hatten am 9. April mit einem Durchsuchungsbefehl das Büro, die Wohnung und ein Hotelzimmer Cohens durchsucht. Dabei beschlagnahmten sie E-Mails, Dokumente und Geschäftsunterlagen zu diversen Themen, darunter zu Cohens umstrittenen Zahlungen. Das sichergestellte Material könnte nach Einschätzung des Senders CNN dazu führen, dass sich die Affäre weiter ausweitet. Demnach hat Cohen auch weitere Gespräche mit Trump und anderen "mächtigen Personen" mitgeschnitten.

McDougal schilderte dem Magazin New Yorker im Februar, sie habe 2006 eine Sex-Affäre mit dem damaligen Reality-TV-Star Trump gehabt. Das Skandalblatt "National Enquirer" habe für diese Geschichte 150 000 US-Dollar gezahlt, sie aber dann nie veröffentlicht. McDougal sagte, sie fühle sich ihrer Rechte beraubt und sei unsicher, was sie überhaupt sagen dürfe, ohne in Schwierigkeiten zu geraten. Trump und McDougal sollen sich 2006 auf dem Anwesen des Playboy-Gründers Hugh Hefner in Los Angeles getroffen haben, wo Trump eine Folge seiner TV-Show "The Apprentice" drehte. Donald und Melania Trump hatten im Jahr zuvor geheiratet.

Trump fordert Sperren für Hymnen-Proteste in der NFL

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Donald Trump lässt im Hymnenstreit mit der amerikanischen Football-Liga NFL nicht locker. Am Freitag (Ortszeit) forderte er zum harten Durchgreifen gegen Proteste beim Abspielen der Nationalhymne auf und nahm Liga-Boss Roger Goodell in die Pflicht: "Der 40-Millionen-Dollar-Commissioner muss Stellung beziehen", schrieb Trump auf Twitter mit Bezug auf Goodells jährliches Gehalt. "Beim ersten Mal knien - ein Spiel Sperre. Beim zweiten Mal knien - Sperre für die gesamte Saison, ohne Gehalt!".

Vor zwei Jahren hatte San Franciscos Quarterback Colin Kaepernick als erster NFL-Profi während des Abspielens der US-Nationalhymne gekniet. Er wollte damit ein Zeichen setzen gegen Ungleichheit, Rassismus, Polizeigewalt gegen Schwarze - und trat eine regelrechte Welle los. Viele Sportler auch außerhalb des American Footballs schlossen sich an, auf dem Höhepunkt der Proteste waren es allein etwa 200 Football-Profis. Ihre gebeugten Knie spalteten die Liga und Zuschauerschaft - und riefen auch US-Präsident Donald Trump auf den Plan, der die Spieler über Twitter und in Ansprachen als "Hurensöhne" beschimpfte und von den Clubbossen ihre Entlassung forderte.

Im Mai verkündete die Liga eine neue Regel, die es NFL-Spielern in der kommenden Saison erlaubt, während des Abspielens der Nationalhymne in der Umkleidekabine zu warten. Diese wurde jedoch am Donnerstag (Ortszeit) außer Kraft gesetzt. In einer gemeinsamen Mitteilung gaben die NFL und die Spielergewerkschaft NFLPA bekannt, dass sie am richtigen Umgang mit der Hymnen-Debatte arbeiten und die neue Regelung bis zu einer Lösung keine Gültigkeit besitzt.

20. Juli: US-Außenminister: "Nordkorea-Sanktionen müssen eingehalten werden"

US-Außenminister Mike Pompeo hat vor dem UN-Sicherheitsrat eine ausnahmslose Einhaltung der Sanktionen gegen Nordkorea gefordert. "Die Länder des Sicherheitsrats sind einstimmig überzeugt von der Notwendigkeit eines endgültig und komplett überprüfbar denuklearisierten Nordkoreas", sagte Pompeo am Freitag im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York. "Die strikte Umsetzung der Sanktionen ist das Ziel." In den vergangenen Monaten habe es aber immer wieder Petroleumlieferungen gegeben, die gegen die Sanktionen verstoßen hätten, betonte er nach einem Treffen mit Südkoreas Außenministerin Kang Kyung Wha sowie Vertretern des Sicherheitsrats und UN-Generalsekretär António Guterres.

Foto: Jacquelyn Martin (dpa)

Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, äußerte sich ähnlich. "Einige unserer Freunde haben entschieden, dass sie an den Regeln vorbei handeln wollen", sagte sie. "Der beste Weg, die Gespräche zu unterstützen, ist die Sanktionen nicht aufzulockern. Wir können nichts unternehmen, bevor wir nicht sehen, dass Nordkorea sein Versprechen der Denuklearisierung einlöst."

Pompeo forderte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un auf, "das zu tun, was er der Welt versprochen hat". US-Präsident Donald Trump und er selber blieben aber "optimistisch", sagte Pompeo weiter. "Es geht voran. Eines Tages könnte Nordkorea hier bei den UN in unserer Mitte sein, nicht als Feind, sondern als Freund. Ich glaube, dass das möglich ist."

Weißes Haus: Trump will Putin im Herbst nach Washington einladen

Nach anhaltender Kritik an seinem Gipfel mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki hat US-Präsident Donald Trump den Kremlchef überraschend im Herbst nach Washington eingeladen. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, teilte am Donnerstag auf Twitter mit, Trump habe seinen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton mit der Einladung betraut. Die US-Opposition forderte Trump dazu auf, zunächst aufzuklären, was er im Vieraugengespräch mit Putin in Helsinki besprochen hat. 

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Vorher dürfe Trump Putin nicht erneut hinter verschlossenen Türen treffen, verlangte der Oppositionsführer im US-Senat, der Demokrat Chuck Schumer - und zwar weder "in den Vereinigten Staaten, in Russland oder sonstwo". Die Oppositionsführerin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, spielte erneut darauf an, dass Putin belastendes Material gegen Trump in der Hand haben könne. "Womit erpresst Putin Präsident Trump, persönlich, politisch oder finanziell?", fragte sie. 

US-Geheimdienstkoordinator Dan Coats zeigte sich von der Ankündigung des Weißen Hauses überrascht. Beim Aspen-Sicherheitsforum in Colorado sagte er: "Ich wusste davon nichts." Coats erneuerte seine Vorwürfe gegen die Russen, denen er vorwirft, sich in inneramerikanische Angelegenheiten einzumischen. "Sie sind es, die versuchen, unsere Grundwerte zu untergraben, uns von unseren Alliierten zu entzweien, bei unserem Wahlprozess Chaos anzurichten." 

Trump hatte am Donnerstag auf Twitter Kritik an dem "sehr erfolgreichen" Gipfel mit Putin in Helsinki zurückgewiesen und geschrieben: "Ich freue mich auf unser zweites Treffen, damit wir damit beginnen können, einige der vielen diskutierten Themen umzusetzen." Sollte Putin tatsächlich nach Washington kommen, wäre es sein erster Besuch im Weißen Haus seit September 2005, als George W. Bush noch US-Präsident war.

Trump lobt Sicherheitszusammenarbeit mit Russland

Donald Trump hat die Sicherheitszusammenarbeit mit Russland als Beispiel für gute Beziehungen bezeichnet. Die USA hätten nach einem Anschlag im vergangenen Jahr in St. Petersburg Informationen gegeben, die zur Festnahme der Attentäter geführt habe, sagte Trump in einem Interview mit dem Sender CNBC. Russlands Präsident Wladimir Putin habe daraufhin angerufen und sich bei ihm bedankt. Bei dem Anschlag am 3. April 2017 in der Millionenmetropole St. Petersburg waren 15 Menschen getötet und weitere rund 50 verletzt worden. Der mutmaßliche Attentäter, ein 22-jähriger Mann aus dem zentralasiatischen Kirgistan, kam ums Leben. Der Drahtzieher und mehrere andere Personen wurden festgenommen. 

Wenn Russland und die USA miteinander auskämen, sei das eine gute und keine schlechte Sache, sagte Trump. Im Vergleich zu ihm sei sein Vorgänger, Ex-Präsident Barack Obama, ein Einfaltspinsel gewesen. Kein US-Präsident ist nach Darstellung von Trump je so hart gegen Russland vorgegangen wie er. Putin wisse, dass er der schlimmste Feind, der schlimmste Alptraum für ihn sein könne, sagte Trump.

Sex, Lügen und Lobbyisten - Mutmaßliche russische Agentin Butina fasziniert die USA

Auf Fotos in den Online-Netzwerken posiert die rothaarige Russin mit Schnellfeuergewehren und anderem Schießgerät, auf manchen trägt sie dazu einen Cowboyhut. Andere Bilder zeigen sie mit US-Politikern und -Lobbyisten. Die Fotos finden derzeit in den USA viel Aufmerksamkeit. Denn inzwischen sitzt Maria Butina im Gefängnis. Die 29-Jährige ist angeklagt, als Undercover-Agentin konservative Kreise in den USA infiltriert zu haben. Butina soll an einer "Verschwörung" der russischen Regierung zur verdeckten Einflussnahme auf die US-Politik beteiligt gewesen sein. Fest steht, dass sie sich ein weitverzweigtes Netzwerk aufgebaut hatte. Dazu setzte sie eine Vielzahl von Mitteln ein - ihre Waffenliebe, ihre guten Englischkenntnisse, ihr offenbar kontaktfreudiges Wesen. Und wohl auch Sex.

Die schwer auf der Präsidentschaft von Donald Trump lastende Affäre um verdeckte russische Einmischungen in die US-Politik wird durch die junge Russin um einen mit pikanten Details gespickten Handlungsstrang erweitert. In Washington lebte Butina mit einem Republikaner zusammen - der in der Anklage nicht identifizierte Mann ist laut US-Medienberichten der 56-jährige Politikberater Paul Erickson. Butina benutzte ihren deutlich älteren Liebhaber den Ermittlungen zufolge als Türöffner, um Zugang zu Politikern zu bekommen. Emotional sonderlich zugeneigt war sie ihm offenbar nicht. In beschlagnahmten Dokumenten äußere sie sich abschätzig über das Zusammenleben mit dem Mann, berichtet ein Ermittler der Bundespolizei FBI. Die Beziehung sei für sie nur ein "notwendiger Aspekt ihrer Aktivitäten" gewesen. Auch habe sie parallel einer anderen Person "Sex" angeboten, um dafür Zugang zu einer Lobbyistenorganisation zu bekommen.

Auf die US-Öffentlichkeit übt Butina bereits eine ähnlich faszinierende Wirkung aus wie einst Anna Chapman, die 2010 aufgeflogene - und ebenfalls rothaarige - russische Spionin. Auch der russische Funktionär, der Butinas Aktivitäten steuerte, zog diesen Vergleich: "Fragen Deine Verehrer schon nach Deinem Autogramm? Du hast Anna Chapman die Schau gestohlen", schrieb er einem Gerichtsdokument zufolge an sie.

19. Juli: Trump macht nach Gipfel mit Putin weiteren Rückzieher

US-Präsident Donald Trump lehnt nach parteiübergreifender Empörung nun doch eine Vernehmung von US-Bürgern durch russische Ermittler ab. Das teilte Trumps Sprecherin Sarah Sanders am Donnerstag in Washington mit. 

Hintergrund ist ein Vorschlag von Kremlchef Wladimir Putin, den er am Montag während des Gipfeltreffens mit Trump in Helsinki gemacht hatte. Demnach sollte der US-Sonderermittler Robert Mueller zwölf Russen vernehmen dürfen, die er wegen Cyberangriffen im Zusammenhang mit den US-Wahlen 2016 angeklagt hatte. 

Im Gegenzug verlangte Putin, dass die russischen Behörden den früheren US-Botschafter in Russland, Michael McFaul, und den Geschäftsmann Bill Browder vernehmen dürfen. Browder hatte 2012 erfolgreich Lobby für Sanktionen gegen Russland gemacht. 

Trump hatte auf der Pressekonferenz mit Putin am Montag noch von einem "unglaublichen Vorschlag" gesprochen. Angesichts der Proteste machte Trump dann am Donnerstag doch einen Rückzieher.

Foto: Pablo Martinez Monsivais/AP (dpa)

Präsident Putin habe den Vorschlag in aller Ernsthaftigkeit gemacht, aber Präsident Trump sei damit nicht einverstanden, sagte Trumps Sprecherin Sanders. Hoffentlich lasse Präsident Putin die zwölf Russen in die Vereinigten Staaten kommen, um ihre Unschuld zu beweisen. 

Der US-Senat lehnte am Donnerstag mit 98 zu 0 Stimmen in einer nicht bindenden Resolution ab, dass amtierende oder frühere Diplomaten, Offizielle oder Vertreter der US-Streitkräfte von der russischen Regierung vernommen werden. 

Ex-Botschafter McFaul hatte am Mittwoch noch entgeistert darauf reagiert, dass das Weiße Haus ihn nicht verteidigen würde. Er bedankte sich am Donnerstag, dass Demokraten wie Republikaner ihn unterstützt hätten.

Trump kritisiert Zinserhöhungen der US-Notenbank

US-Präsident Donald Trump hat die Notenbank Federal Reserve (Fed) wegen der Erhöhung der Leitzinsen ins Visier genommen. "Ich bin nicht begeistert (...). Ich bin nicht glücklich, aber gleichzeitig lasse ich sie machen, was sie für das Beste halten", sagte Trump dem Fernsehsender CNBC laut einem vorab verbreiteten Bericht. Das Interview soll am Freitagmorgen um 6 Uhr (Ortszeit/12 MESZ) ausgestrahlt werden.

Die politische Unabhängigkeit der US-Zentralbank vor politischer Einflussnahme ist ein Grundprinzip. Trump räumte deshalb wohl auch ein, sein Kommentar sei ungewöhnlich - aber das kümmere ihn nicht. Er sage genau das, was er auch als normaler Bürger sagen würde.

"Es gefällt mir nicht, dass wir all die Arbeit in die Wirtschaft stecken und dann sehen, wie die Zinsen steigen." Er sei besorgt, dass der Zeitpunkt schlecht gewählt sei und die USA jetzt im Nachteil seien, weil die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von Japan weiter an ihrer Politik niedriger Leitzinsen festhielten. Tiefe Zinssätze können etwa für günstigere Kredite von Geschäftsbanken sorgen und so über leichtere Investitionen die Wirtschaft ankurbeln.

Die Fed hat in diesem Jahr die Leitzinsen bereis zwei Mal angehoben und außerdem signalisiert, dass bis zum Jahresende zwei weitere Erhöhungen folgen könnten.

Der Schlüsselsatz, zu dem sich Banken gegenseitig kurzfristige Kredite geben, stieg Mitte Juni um 0,25 Punkte auf eine Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent. So hoch waren die US-Zinsen zuletzt 2008, ehe durch den Zusammenbruch großer Teile des amerikanischen Immobilienmarktes die letzte globale Finanzkrise begann.

Putin wertet Treffen mit Trump als Erfolg

Der russische Staatschef Wladimir Putin hat den Gipfel in Helsinki mit US-Präsident Donald Trump im Großen und Ganzen als Erfolg gewertet. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte Putin am Donnerstag bei einem Treffen mit seinem diplomatischen Corps in Moskau. "Wir werden aber die Entwicklungen genau beobachten, weil bestimmte Kräfte in den USA versuchen, die Ergebnisse kleinzureden und zu leugnen." Russland sei offen für Kontakte mit den USA, obwohl die Beziehungen zu dem Land in einigen Bereichen so schlecht seien wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. 

Putin sagte, er habe bei dem Treffen in Helsinki am Montag viele wichtige Dinge angesprochen. "Natürlich wäre es naiv zu glauben, alle Probleme in wenigen Stunden lösen zu können, die sich über die Jahre angesammelt haben", sagte er. "Als die größten Atommächte haben wir eine besondere Verantwortung für die strategische Stabilität und Sicherheit."

US-Unternehmen machen sich zunehmen Sorgen wegen Trumps Handelspolitik

Industrieunternehmen in den USA blicken laut einer Umfrage der Zentralbank mit zunehmender Sorge auf die protektionistische Handelspolitik von Präsident Donald Trump. Viele machten die Maßnahmen verantwortlich für steigende Preise und Lieferprobleme, heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Fed zur Lage der Wirtschaft, dem sogenannten "Beige Book". Trumps Sprecherin Sarah Sanders sagte, Trump konzentriere sich auf "langfristige wirtschaftliche Ziele", das Beige Book dagegen betrachte die kurzfristigen Folgen.

"Unternehmen in allen Regionen haben ihre Sorge über Zölle geäußert, und viele Regionen berichten über höhere Preise und Lieferschwierigkeiten, für die sie die neue Handelspolitik verantwortlich machen", heißt es in dem Bericht der Zentralbank. Die Fed teilt das Land in zwölf Regionen auf; sie ließ bis zum 9. Juli Firmen im ganzen Land befragen. Demnach wurden Metalle und Bauholz bereits teurer. Die Auswirkung auf die Verbraucherpreise sei aber noch "gering bis moderat", erklärte die Fed.

Ansonsten sei die Wirtschaft des Landes in guter Verfassung, attestierte die Fed. Sie wachse in "moderatem oder bescheidenem Maße". Problematisch sei der Fachkräftemangel, der die Arbeitgeber zu Lohnerhöhungen zwinge.

Der Chef der Zentralbank, Jerome Powell, hatte zuvor am Mittwoch in einer Kongressanhörung von den zunehmenden Sorgen der Unternehmen wegen der Handelskonflikte berichtet. Dies habe bereits Auswirkungen auf Investitionsentscheidungen.

Trump hat bereits eine Reihe von Strafzöllen auf Importe aus zahlreichen Ländern verhängt und weitere angekündigt. Viele Handelspartner reagierten mit Gegenzöllen.

Trump will Putin vor künftiger Einmischung in US-Wahlen gewarnt haben

US-Präsident Donald Trump hat Kremlchef Wladimir Putin nach eigenen Angaben persönlich davor gewarnt, dass die USA Einmischungen in künftige US-Wahlen nicht tolerieren würden. "Ich habe ihn wissen lassen, dass wir das nicht dulden können", sagte Trump in einem am Mittwoch (Ortszeit) vorab in Auszügen veröffentlichten Interview des US-Senders CBS. "Wir werden es nicht dulden, und so wird es sein." Er habe das Putin gegenüber sehr deutlich gemacht. 

Trump hatte bei seinem Gipfel mit Putin am Montag in Helsinki öffentlich Erkenntnisse der US-Geheimdienste angezweifelt, dass sich Russland in die US-Wahlen 2016 eingemischt hat. Der US-Präsident war dafür in den USA über Parteigrenzen hinweg heftig angegriffen worden. Er ruderte daraufhin zurück und sagte, er habe sich versprochen. 

Trump sagte CBS auf die Frage, ob er mit den Erkenntnissen der US-Geheimdienste nun übereinstimme: "Ich würde sagen, dass das wahr ist." Auf die Frage, ob er Putin persönlich verantwortlich machen würde, antwortete er: "Das würde ich, weil er für das Land zuständig ist. Genau so, wie ich mich für verantwortlich halte für Dinge, die in diesem Land passieren."

18. Juli: Trump-Sprecherin dementiert neue Russland-Aussage

Donald Trump geht nach den Worten seiner Sprecherin Sarah Sanders weiter davon aus, dass Russland die Vereinigten Staaten im Visier hat. "Er glaubt, dass sie sicherlich wieder auf die US-Wahlen abzielen", sagte Sanders. "Die Gefahr besteht weiter." Sanders fügte hinzu: "Wir unternehmen Schritte, dass sich die Dinge nicht wiederholen."

Die Sprecherin stellte damit anderslautende Berichte über eine Trump-Äußerung klar. Auf die Frage einer Reporterin, ob Russland die USA weiter im Visier habe, hatte Trump zuvor am Rande einer Kabinettssitzung geantwortet: "Danke, nein." Auf die Nachfrage, ob er nicht glaube, dass dies der Fall sei, antwortete Trump erneut: "Nein." Nach den Worten von Sanders meinte Trump aber, er wolle keine Fragen beantworten. "Ich habe mit dem Präsidenten gesprochen, er hat auf die Frage nicht geantwortet." Allerdings sprach Trump nach seinem doppelten Nein noch etwa eine Minute lang mit den Reportern. Das Dementi von Sanders kam etwa drei Stunden nach ersten Berichten.

Trump widerspricht Einschätzung von US-Geheimdiensten

Donald Trump hat mit einer Äußerung erneut die Kontroverse über seine Haltung zu Russland angeheizt. Auf die Frage einer Reporterin, ob Russland die USA weiter im Visier habe, antwortete Trump: "Danke, nein." Auf die Nachfrage, ob er nicht glaube, dass dies der Fall sei, antwortete Trump erneut: "Nein." Damit stellte sich der Präsident gegen eine Einschätzung seiner Geheimdienste. Trump äußerte sich am Dienstag am Rande einer Kabinettssitzung in Washington.

Für Montenegro sterben? Trump rüttelt erneut an Grundfesten der Nato

US-Präsident Donald Trump hat erneut Zweifel daran geweckt, ob er zum Beistandsprinzip der Nato steht. Die Verteidigung eines kleinen Verbündeten wie Montenegro könne im Dritten Weltkrieg enden, sagte Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News am Dienstagabend (Ortszeit). Auf eine entsprechende Frage des Moderators erklärte er, er habe sich auch schon gefragt, warum US-Soldaten im Fall eines Angriffes in ein kleines Land wie Montenegro gehen sollten.

Zudem ergänzte Trump: "Montenegro ist ein kleines Land mit sehr starken Menschen. Sie sind sehr aggressive Menschen, sie könnten aggressiv werden, und - Gratulation - man ist im Dritten Weltkrieg." Damit spielte er offensichtlich darauf an, dass sich die Einwohner der Region über Jahrhunderte hinweg immer wieder erfolgreich gegen Eroberungsversuche gewehrt hatten.

Mit seinen Äußerungen weckt Trump erneut Zweifel daran, ob die USA unter ihm im Ernstfall wirklich allen Alliierten bedingungslos zur Seite stehen würden. Konkret rüttelt er damit sogar an den Grundfesten des Bündnisses. Im Artikel 5 des Nordatlantikvertrags haben die Bündnispartner nämlich vereinbart, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere von ihnen als ein Angriff gegen alle angesehen werden wird und sie sich gegenseitig unterstützen.

Russischer Botschafter fordert Beweise für angebliche Einmischung in US-Wahl

Moskau fordert im Zuge der Anschuldigungen durch US-Präsident Donald Trump eindeutige Beweise über eine angebliche Einmischung Moskaus in die US-Präsidentenwahl 2016. "Unsere Hauptforderung lautet: Fakten auf den Tisch", sagte der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, am Mittwoch in Moskau. Die Behauptungen seien schlichtweg Unsinn. Es gebe keine eindeutigen Beweise, die diese belegen könnten, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Eine Stellungnahme des Kremls gab es zunächst nicht. 

Trump hatte zuvor eingeräumt, dass er entsprechende US-Geheimdienstinformationen akzeptiere, die eine russische Einmischung für erwiesen halten. Der US-Präsident steht wegen seiner Äußerungen während einer Pressekonferenz mit Kremlchef Wladimir Putin am Montag in Helsinki in der Kritik. Trump hatte sich öffentlich gegen die Einschätzung seiner eigenen Geheimdienste und Ermittlungsbehörden gestellt und Putins Dementi diesbezüglich als "extrem stark und kraftvoll" bezeichnet.

Trump will sich bei Auftritt mit Putin nur versprochen haben

Nach der parteiübergreifenden Kritik in den USA an seinem Auftritt mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Helsinki hat sich US-Präsident Donald Trump um Schadensbegrenzung bemüht. Bei einer Erklärung im Weißen Haus am Dienstag schob er seine Aussage vom Vortag auf einen vermeintlichen Versprecher, zugleich bekannte er sich zu den eigenen Geheimdiensten. Er akzeptiere deren Erkenntnisse, wonach Russland hinter den Hackerangriffen während des US-Wahlkampfs 2016 steckte. Trump fügte jedoch hinzu: "Es könnten auch andere Leute gewesen sein".

Trump hatte bei seinem Gipfel mit Putin am Montag in Helsinki ein klares Bekenntnis zu den Befunden seiner eigenen Geheimdienste zu den russischen Cyberattacken vermieden. Vielmehr attackierte er die US-Bundespolizei und die frühere US-Regierung und machte zugleich deutlich, dass er Putins Ausführungen für überzeugend halte: Der Kreml-Chef sei in seinem Dementi "extrem stark und kraftvoll" gewesen, lobte Trump.

Selbst Unterstützer Trumps aus dem Lager der Republikaner warfen dem Präsident daraufhin einen würdelosen Kotau gegenüber dem russischen Staatschef vor. Trump sagte daraufhin am Dienstag, er habe sich bei seiner Pressekonferenz mit Putin lediglich versprochen. Er habe den Satz sagen wollen: "Ich sehe keine Grund, warum es nicht Russland sein sollte", das hinter den Hackerangriffen steckte. Das "nicht" habe er versehentlich weggelassen. Seine umständliche Erläuterung des angeblichen Versprechers wiederholte Trump mehrmals.

Der Chef der oppositionellen Demokraten im Senat, Chuck Schumer, sagte, Trump versuche sich nun herauszureden. Seine Erklärung komme "24 Stunden zu spät".

Trump nach Gipfel mit Putin: "Bin nicht pro-russisch"

US-Präsident Donald Trump ist dem Vorwurf entgegengetreten, er hege zu große Sympathien für Russland. "Ich bin nicht pro-russisch, ich bin für niemanden", sagte Trump am Dienstag in einem Interview des Senders Fox News. "Ich möchte nur, dass das Land (die USA) sicher ist." Die USA und Russland kontrollierten 90 Prozent aller Atomwaffen. Mit Russland auszukommen, sei deshalb eine gute Sache und keine schlechte. 

Auf die Frage, ob er Russland als größten Widersacher der USA sehe, sagte Trump: "Ich würde nicht einmal das Wort Widersacher benutzen. Wir können alle zusammenarbeiten." Es könne allen gut gehen und alle könnten in Frieden leben. 

Trump erinnerte an die Rolle Russlands während des Zweiten Weltkrieges: "Russland hat 50 Millionen Menschen verloren und uns geholfen, den Krieg zu gewinnen."

Trump führt nächsten Seitenhieb gegen Nato

Nach einem turbulenten Nato-Gipfel hat US-Präsident Donald Trump dem Militärbündnis einen weiteren Seitenhieb verpasst, es aber nicht generell infrage gestellt. Die Verteidigung eines kleinen Nato-Verbündeten wie Montenegro könne im Dritten Weltkrieg enden, sagte Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News am Dienstagabend.

Hintergrund ist die Nato-Doktrin, wonach ein Angriff auf eines der Mitglieder als Angriff auf die gesamte Nato betrachtet wird.

Moderator Tucker Carlson sagte, die Nato sei seinerzeit gegründet worden, um Russland von einer Aggression gegen Westeuropa abzuhalten. Carlson fragte dann Trump, was der Zweck der Nato heute sei und warum sein Sohn im Falle eines Angriffes als Soldat in ein kleines Land wie Montenegro gehen solle.

17. Juli: Trump räumt nach Kritik russische Einmischung in US-Wahl ein

Nach vernichtender Kritik wegen seiner Haltung beim Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump eingeräumt, dass sich Russland in die US-Wahl 2016 eingemischt hat. "Ich akzeptiere die Schlussfolgerung unserer Geheimdienste, dass eine Einmischung Russlands bei der Wahl 2016 stattgefunden hat", sagte Trump am Dienstag im Weißen Haus. Trump stellte klar, er habe sich bei der Pressekonferenz mit Putin am Vortag falsch ausgedrückt - und das genaue Gegenteil gemeint. Mit Blick auf den Vorwurf, Russland habe sich in die US-Wahl eingemischt, hatte Trump beim Gipfel am Montag gesagt: "Ich sehe keinen Grund, warum es (Russland) wäre." Am Dienstag stellte er klar, er habe nach einer Durchsicht der Abschrift seiner Aussagen gemerkt, dass er sich versprochen habe. "Der Satz hätte lauten sollen: "Ich sehe keinen Grund, warum es nicht Russland wäre"."

Der Oppositionsführer im US-Senat, der Demokrat Chuck Schumer, teilte am Dienstag mit Blick auf Trumps neue Aussagen mit: "Es ist 24 Stunden zu spät, und am falschen Ort. Wenn der Präsident (Trump) Präsident Putin nicht direkt sagen kann, dass er Unrecht hat und wir Recht und dass unsere Geheimdienste Recht haben, ist es ineffektiv und schlimmer, ein weiteres Zeichen der Schwäche."

Trump sagte am Dienstag, die Einmischung habe keinen Einfluss auf den Ausgang der Präsidentenwahl gehabt, die er gewonnen hatte. Er betonte, es habe keine geheimen Absprachen bei der Wahl gegeben. Trump sagte zu, dass die Regierung alles dafür unternehmen werden, dass sich eine Einmischung bei den Zwischenwahlen zum US-Kongress im November nicht wiederholen werde. Er habe volles Vertrauen in die US-Geheimdienste und unterstütze sie.

Trump weist Kritik nach Treffen mit Putin zurück: "Fake News"

US-Präsident Donald Trump hat sein Gipfeltreffen mit Kremlchef Wladimir Putin gegen die vernichtende Kritik auch in den USA verteidigt und Medien falsche Berichterstattung vorgeworfen. "Während ich ein großartiges Treffen mit der Nato hatte, riesige Mengen an Geld einsammelnd, hatte ich ein sogar noch besseres Treffen mit Wladimir Putin aus Russland", schrieb Trump am Dienstag auf Twitter. "Traurigerweise wird darüber nicht auf diese Weise berichtet - die Fake News drehen durch!"

Allerdings haben nicht nur Medien, sondern auch prominente Politiker seiner eigenen republikanischen Partei Trump für seine unkritische Haltung gegenüber Putin kritisiert. Der republikanische Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Paul Ryan, erneuerte seine Vorwürfe gegen Russland am Dienstag in Washington.

"Lassen Sie uns sehr deutlich sein, damit es jeder weiß: Russland hat sich in unsere Wahlen eingemischt", sagte Ryan vor Journalisten. "Nicht nur hat sich Russland in unsere Wahlen eingemischt, sie machen das überall auf der Welt." Er fügte hinzu: "Russland versucht, die Demokratie an sich zu untergraben."

Trump muss nach Helsinki-Gipfel Wogen in den USA glätten

Nach dem Gipfel mit Kremlchef Wladimir Putin wächst der Druck auf US-Präsident Donald Trump, umstrittene Äußerungen klarzustellen. Während aus Russland viel Lob kam, schlug Trump in der Heimat eine Welle parteiübergreifender Kritik an seinem Kuschelkurs gegenüber Putin entgegen. Selbst einer der größten Trump-Unterstützer, der Republikaner Newt Gingrich, sprach am Montag vom bislang ernsthaftesten Fehler des Präsidenten seit Amtsantritt vor rund anderthalb Jahren. 

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Trump müsse seine Äußerungen über die US-Geheimdienste und Putin umgehend korrigieren, verlangte Gingrich via Twitter. Andere Politiker beschrieben Trumps Auftreten mit Worten wie "beschämend", "schändlich", "verräterisch", "gefährlich" oder "schwach". Der Mehrheitsführer von Trumps Republikanern im US-Senat, Mitch McConnell, sagte: "Russland ist nicht unser Freund."

Putin hatte bei der Pressekonferenz mit Trump jede Einmischung in die US-Präsidentenwahlen von 2016 dementiert. Für Empörung sorgte in den USA dann, dass Trump sich nicht auf die Seite der US-Geheimdienste stellte, die wie die Ermittlungsbehörden überzeugt von einer russischen Urheberschaft sind. "Ich habe großes Vertrauen in meine Geheimdienstleute", sagte Trump. "Aber ich werde Ihnen sagen, dass Präsident Putin in seinem Dementi heute extrem stark und kraftvoll war." Er fügte hinzu: "Ich habe Vertrauen in beide Parteien." 

"Er hat das Wort des KGB über die Männer und Frauen der CIA gestellt", sagte der Oppositionsführer im US-Senat, Chuck Schumer. Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Senat, der Republikaner John McCain, kritisierte: "Die heutige Pressekonferenz in Helsinki war eine der schändlichsten Aufführungen eines amerikanischen Präsidenten seit Menschengedenken."  

Der republikanische Kongressabgeordnete und frühere CIA-Mitarbeiter Will Hurd schrieb auf Twitter: "Ich habe in meiner beruflichen Karriere viele Menschen gesehen, die vom russischen Geheimdienst manipuliert wurden, und ich hätte nie gedacht, dass der US-Präsident einer derjenigen sein würde, die von routinierten KGB-lern über den Tisch gezogen wurden." Der frühere Direktor des US-Geheimdienstes CIA, John Brennan, kritisierte auf Twitter, die Pressekonferenz Trumps mit Putin sei "nicht weniger als verräterisch" gewesen. "Er ist vollständig in der Tasche Putins." 

Hier lesen Sie weitere Reaktionen auf das Gipfel-Treffen.

Angesichts der Kritik meldete sich Trump während seines Rückflugs in die USA bei Twitter zu Wort: "Wie ich heute und oft davor gesagt habe, "ich habe RIESIGES Vertrauen in MEINE Geheimdienstleute". Allerdings muss ich auch anerkennen, dass wir uns nicht ausschließlich auf die Vergangenheit konzentrieren können, um eine hellere Zukunft zu bauen - als die beiden weltgrößten Atommächte müssen wir miteinander auskommen."

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In Deutschland wird die Annäherung zwischen den USA und Russland dagegen überwiegend positiv aufgenommen. "Wir können uns in Syrien, in der Ukraine, bei Rüstungskontrolle und Abrüstung keine Sprachlosigkeit zwischen Washington und Moskau leisten", sagte Außenminister Keiko Maas dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Vor allem im Bereich der nuklearen Rüstungskontrolle liege es im deutschen Interesse, dass Russland und die USA konstruktiv zusammenarbeiteten und bestehende Verträge eingehalten würden.

Das schreibt die internationale Presse über das Treffen.

16. Juli: Trump und Putin rücken zusammen: "Der Kalte Krieg ist vorbei"

Trotz tiefgreifender Differenzen haben US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin bei ihrem ersten Gipfeltreffen eine enge Zusammenarbeit bei der Lösung internationaler Krisen und Konflikte vereinbart. "Wir haben die ersten Schritte in eine strahlendere Zukunft gemacht", sagte Trump nach vierstündigen Gesprächen in der finnischen Hauptstadt Helsinki. Auch Putin zeigte sich zufrieden. "Für die Schwierigkeiten gibt es keine objektiven Gründe. Der Kalte Krieg ist vorbei", sagte er. Konkrete Beschlüsse wurden allerdings nicht verkündet. 

Selbst bei der heikelsten Streitfrage hielten die beiden allerdings zusammen. Putin wies den Vorwurf einer Einmischung in den US-Wahlkampf im Jahr 2016 klar zurück. "Ich wiederhole, was ich schon mehrere Male gesagt habe: Russland hat sich nie eingemischt und wird sich nie einmischen - weder in innere amerikanische Angelegenheiten noch in einen Wahlprozess", sagte er. 

Trump zeigte sich damit zufrieden und nannte Putins Zurückweisung "stark". Er selbst wies Vorwürfe geheimer Absprachen mit Russland bei seinem Wahlsieg im Jahr 2016 entschieden zurück. "Wir haben eine brillanten Wahlkampf geführt, und deshalb bin ich Präsident", sagte er. 

Das Treffen in Helsinki war der erste offizielle Gipfel der beiden Staatschefs seit dem Amtsantritt Trumps im Januar 2017. Das Verhältnis beider Länder ist seit langem von tiefgreifenden Differenzen geprägt. Bei der nuklearen Abrüstung werfen sich beide Seiten Vertragsbruch vor und rüsten an der Grenze zwischen Nato und Russland auf. Im Syrien-Konflikt unterstützt Russland die Regierung von Präsident Baschar al-Assad, die von den USA abgelehnt wird. Und während Russland das Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe beibehalten will, sind die USA ausgestiegen.

Foto: Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin (dpa)

Zu keinem dieser Themen wurden konkrete Vereinbarungen bekanntgegeben. Die beiden gaben sich aber alle Mühe, so viel wie möglich Harmonie zu verbreiten. "Unsere Beziehung war nie schlechter als sie es jetzt ist. Aber das hat sich vor vier Stunden verändert", sagte Trump mit Blick auf den Beginn der Gespräche. "Ich bin davon wirklich überzeugt." Der US-Präsident betonte, dass er nun damit rechne, dass man sich oft wiedertreffen werde. Es sei der Beginn eines langen Prozesses.

15. Juli: Trump bezeichnet die Europäische Union als Feind

Donald Trump hat die Europäische Union in einem Interview als einen Feind der USA bezeichnet. "Ich denke, die Europäische Union ist ein Feind, was sie uns im Handel antun", sagte Trump dem US-Sender CBS. "Man würde jetzt nicht unbedingt an die EU denken, aber sie sind ein Feind." Trump begründete diese Aussage besonders mit aus seiner Sicht unfairen Handelspraktiken der Europäer. Das von Trump benutzte englische Wort "foe" kann mit "Feind" oder "Gegner" übersetzt werden.

Er griff erneut insbesondere Deutschland an. Die Bundesrepublik trage nicht ausreichend zur Verteidigung innerhalb der Nato bei. Zu gleicher Zeit kaufe Deutschland Russland Energie ab. Deutschland lasse große Beträge in die Kassen derer fließen, vor denen die USA die Deutschen schütze. 

Die EU reagierte prompt: Ratspräsident Donald Tusk widersprach Trump kategorisch. "Amerika und die EU sind beste Freunde", schrieb Tusk am Sonntag auf Twitter. "Wer auch immer sagt, wir seien Feinde, verbreitet Fake News."

Die US-Regierung unter Trump arbeitet seit langer Zeit massiv gegen Europa. Trump befürwortet inzwischen offen einen "harten" Brexit, Euroskeptiker wie Großbritanniens Ex-Außenminister Boris Johnson, der britische Rechtspopulist Nigel Farage und Ungarns rechtskonservativer Regierungschef Viktor Orban zählen zu Trumps engen politischen Verbündeten. Trump hat Deutschland als Eckpfeiler der EU besonders ins Visier genommen. 

Er kritisiert die Bundesrepublik wegen ihres Exportüberschusses, wegen ihrer Energiepolitik mit Russland als Lieferant von Gas und Öl und wegen des Verfehlens des Nato-Zieles, zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Vereinigung auszugeben. Die Nahost-Politik der Europäischen Union, die sich im Konflikt Iran-Israel wesentlich weniger deutlich auf die Seite Israels schlägt als die USA dies tun, ist ihm ein Dorn im Auge. 

In dem Interview bezeichnete Trump neben der EU auch Russland und China - zumindest teilweise als Feinde. Für Russland gelte dies "in bestimmten Beziehungen", für China in wirtschaftlicher Hinsicht. "Aber das heißt nicht, dass sie schlecht sind. Es heißt überhaupt nichts. Es heißt, dass sie Wettbewerber sind." Was Trump genau meinte, blieb offen.

Proteste in Helsinki vor Treffen von Trump und Putin

Vor dem Gipfeltreffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin sind in Helsinki am Sonntag mehrere Tausend Menschen auf die Straßen gegangen. Dabei richteten sich die Proteste anders als Ende der Woche in London weniger gegen Trump als gegen die Menschenrechtspolitik in Russland und Einschränkungen der Pressefreiheit. Zur größten Demonstration kamen nach Polizeiangaben mehr als 2100 Menschen - erwartet hatten die Veranstalter allerdings rund 10.000.

Für Sonntag und Montag, dem eigentlichen Gipfeltag, sind mehr als zehn Demonstrationen angemeldet. Die Sicherheitsvorkehrungen in der finnischen Hauptstadt sind hoch, im Stadtbild aber kaum zu spüren. Unter anderem hat Finnland Passkontrollen an den Flughäfen eingeführt.

Trump wurde am Abend in Helsinki erwartet. Am Montag trifft er sich mittags unter vier Augen mit Putin. Trump selbst sagte in einem Interview, er gehe mit geringen Erwartungen in das Treffen.

Foto: Jonathan Nackstrand

Außenminister Maas warnt Trump vor "einseitigen Deals" mit Putin

Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat US-Präsident Donald Trump vor dem Gipfel in Helsinki vor "einseitigen Deals" mit Russlands Staatschef Wladimir Putin gewarnt. "Wer seine Partner vor den Kopf stößt, der riskiert, am Ende als Verlierer dazustehen", sagte Maas der Bild am Sonntag. Vereinbarungen zu Lasten der eigenen Verbündeten "schaden am Ende auch den USA", fügte der Außenminister hinzu.

Trump trifft am Montag zum Abschluss seiner Europareise in Helsinki mit Putin zusammen. Nach den Provokationen und Rüpeleien des US-Präsidenten beim Nato-Gipfel und in Großbritannien sehen die westlichen Verbündeten dem Gipfel mit Nervosität entgegen. Überschattet wird das Treffen zudem von der US-Anklage gegen zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter, die für Hackerangriffe auf die US-Demokraten während des Wahlkampfs 2016 verantwortlich sein sollen.

Maas sagte der BamS, das "Koordinatensystem von Präsident Trump" lasse die Klarheit vermissen, die der Dialog mit Russland brauche. Grundsätzlich begrüßt der Außenamtschef das Treffen aber. Es sei gut, "wenn Washington und Moskau miteinander reden". "Es wäre ein Fortschritt, wenn von diesem Treffen auch Impulse für nukleare Abrüstung ausgehen, fügte Maas hinzu.

Trump reiste nach dem zweitägigen Nato-Gipfel in Brüssel und Treffen mit der britischen Premierministerin Theresa May sowie Königin Elizabeth II. in England am Freitag weiter nach Schottland, wo er das Wochenende gemeinsam mit seiner Frau Melania auf seiner Luxus-Golfanlage in Turnberry verbringt. Sein Besuch in Großbritannien wurde von zahlreichen Demonstrationen begleitet.

14. Juli: Trump beim Golfspielen in Schottland - Proteste gehen weiter

US-Präsident Donald Trump verbringt das Wochenende nach seinem offiziellen Besuch in Großbritannien mit Treffen, Telefongesprächen und Golfspielen in Schottland. Das teilte Trump am Samstag per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Auf Fernsehbildern in der BBC war er in einem Golfbuggy auf dem Gelände seines Golfclubs Turnberry in der schottischen Grafschaft Ayrshire zu sehen. "Das Wetter ist wunderbar und dieser Ort ist unglaublich", schrieb Trump. 

Unterdessen versammelten sich wieder Tausende Menschen, um gegen Trump zu demonstrieren. Allein in Schottlands Hauptstadt Edinburgh wurden 10.000 Anti-Trump-Demonstranten erwartet. Auch ein Ballon in Form eines Trump-Babys in Windeln stieg dort wieder auf. Hunderte demonstrierten vor Trumps Golf-Resorts in den Grafschaften Ayrshire und Aberdeenshire. 

Auch in London gingen am Samstag Gegner, aber auch Befürworter des US-Präsidenten auf die Straße. Am Freitag hatten dort Zentausende ihrem Ärger über Trump Luft gemacht. Sie werfen dem US-Präsidenten Sexismus, Rassismus und Hass auf Homosexuelle vor. 

Für Aufregung sorgte am Freitagabend ein Greenpeace-Aktivist, der mit einem Gleitschirm kurz nach Trumps Ankunft mit einer Protestbotschaft in niedriger Höhe über das Golf-Resort Turnberry flog. 

Trump war am Donnerstag und Freitag zu Besuch in Großbritannien, dabei hatte er neben Premierministerin May auch Queen Elizabeth II. zu Gesprächen getroffen. Am Sonntag reist er weiter nach Helsinki für ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Montag.

Gipfel zwischen Trump und Putin findet trotz Anklage russischer Agenten statt

Das Weiße Haus hält trotz der US-Anklage gegen zwölf russische Geheimdienstmitarbeiter wegen Hackerangriffen während des Präsidentschaftswahlkampfs an dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Trump und Russlands Staatschef Putin fest. Trumps Sprecherin Sanders sagte am Freitag in Washington, das mit Spannung erwartete Treffen am Montag in Helsinki werde wie geplant stattfinden.

Zuvor hatten mehrere Kongressabgeordnete, darunter der Demokrat Chuck Schumer, eine Absage des Gipfeltreffens gefordert. Die US-Justiz hat die Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes GRU wegen der Hackerangriffe während des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 unter Anklage gestellt. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, E-Mails und Dokumente von Computern der Demokratischen Partei sowie der Wahlkampagne von deren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton gestohlen zu haben.

13. Juli: Queen empfängt US-Präsident Donald Trump

Am Nachmittag empfing Queen Elizabeth II. den US-Präsidenten und First Lady Melania auf Schloss Windsor. Die 92 Jahre alte Monarchin begrüßte die beiden mit militärischen Ehren und zog sich wenig später mit ihnen zum Tee zurück.  Sie hatte zunächst mehrere Minuten im Innenhof des Palasts gewartet. Es blieb aber zunächst unklar, warum es zu der Verzögerung kam. 

Die Queen lächelte, als sie dem US-Präsidenten und der First Lady die Hände schüttelte. Sie trug einen königsblauen Mantel mit passendem Hut. Unter ihrem Arm klemmte eine schwarze Handtasche. Trump erschien in einem blauen Anzug mit gestreifter Krawatte. First Lady Melania trug ein crèmefarbenes Kostüm. Rotuniformierte Gardisten spielten die amerikanische Nationalhymne. 

Zehntausende demonstrieren gegen Trump-Besuch in Großbritannien

Zehntausende Menschen sind am Freitag gegen den Besuch von US-Präsident Donald Trump in Großbritannien auf die Straße gegangen. Schätzungen der Initiative "Stop Trump" sprachen sogar von "mindestens 250.000" Demonstranten allein in London. Auch in anderen Städten wie Belfast und Windsor gab es Demos.

Mehrere Protestzüge führten durch die Londoner Innenstadt zum Regierungsviertel zwischen dem Parlament und dem Trafalgar Square. Die Polizei teilte am Nachmittag mit, der Platz habe seine Kapazität erreicht. Über der Innenstadt kreisten mehrere Hubschrauber. 

Aufgerufen zu den Demos hatten unter anderem Gewerkschaften, Menschenrechtsaktivisten und religiöse Gruppen. Sie werfen Trump Sexismus, Rassismus und Hass auf Homosexuelle vor. Mit Slogans wie "Trump nicht willkommen" oder "Weg mit Trump" machten sie ihrem Unmut über den US-Präsidenten Luft. "Er hat keinen Respekt außer vor sich selbst", sagte eine ältere Dame, die ein Schild mit der Aufschrift "giftig" zusammen mit einer Totenkopf-Abbildung mit Trump-Frisur vor sich her trug. Doch trotz der Wut auf Trump herrschte insgesamt eine heitere Stimmung. Einige Teilnehmer zogen tanzend und singend durch die Straßen.  

Hunderte hatten sich bereits am Vormittag auf dem Parliament Square versammelt und beobachtet, wie ein etwa sechs Meter großer Helium-Ballon in Form eines Trump-Babys in Windeln über dem Platz schwebte. Die Aktivisten wollten damit eigenen Angaben zufolge Trump ins Lächerliche ziehen und seinen in ihren Augen kindischen Charakter auf die Schippe nehmen.

Foto: Matt Dunham/AP (dpa)

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hatte die Genehmigung des satirischen Protests zuvor verteidigt. Kritiker hatten den Ballon als beleidigend gegenüber Trump empfunden und gefordert, die Aktion zu unterbinden. "Ehrlich gesagt, ist die Idee, dass wir das Recht auf Meinungsfreiheit einschränken, weil sich ein ausländischer Politiker auf den Schlips getreten fühlen könnte, ein Gang am Abgrund", sagte Khan dem BBC-Radio am Freitag.

Großbritannien und die USA streben Freihandelsabkommen an

Großbritannien und die USA haben sich nach Angaben von Premierministerin Theresa May darauf geeinigt, ein gemeinsames Freihandelsabkommen anzustreben. Beide Länder wollten unter anderem einen "Gold Standard" bei der Kooperation in Finanzdienstleistungen setzen, sagte May am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Präsident Donald Trump auf dem Landsitz Chequers bei London. Die Wall Street in New York und die Londoner City bilden zwei der größten Finanzzentren der Welt. May sprach von einem ambitionierten Deal. 

Die politisch angeschlagene Premierministerin hatte erst kurz zuvor erklärt, dem für März 2019 vorgesehenen Austritt Großbritanniens aus der EU solle auch ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union folgen. Trump hatte das in einem Interview mit der britischen Boulevardzeitung The Sun kritisiert und erklärt, dies könne ein Abkommen mit den USA möglicherweise behindern. Am Freitag sagte er dann, das Abkommen sei eine "großartige Gelegenheit". Und betonte in Richtung May: "Was immer Sie tun, wir sind damit einverstanden, solange wir mit Ihnen Handel treiben können."

Trump findet seine Beziehung zu May "sehr gut"

Nach seiner scharfen Kritik an Premierministerin Theresa May hat US-Präsident Donald Trump beteuert, wie gut sein Verhältnis zu der britischen Regierungschefin sei. "Die Beziehung ist sehr, sehr stark", sagte Trump am Freitag zu Beginn seines Treffens mit May an deren Landsitz Chequers. "Wir haben eine sehr gute Beziehung."

Noch am Vortag hatte Trump die Brexit-Politik Mays hart attackiert und ihr vorgeworfen, sie habe in dieser Frage nicht auf ihn gehört. Mays weiche Linie gegenüber der EU beim Austritt ihres Landes werde ein bilaterales Abkommen zwischen Washington und London "wahrscheinlich töten".

Damit unterstützte Trump klar das Lager der Brexit-Hardliner, die sich gegen Mays Linie stellen und mit Rücktritten eine Regierungskrise auslösten. Trump ging sogar soweit zu sagen, dass der zurückgetretene Außenminister, May-Rivale und Brexit-Hardliner Boris Johnson ein "großartiger Premierminister" wäre.

In London ist für den Nachmittag eine Protestkundgebung gegen den US-Präsidenten geplant, während dieser zu Besuch bei Queen Elizabeth II. auf Schloss Windsor erwartet wird.

12. Juli: Großbritannien: Trump attackiert Mays Brexit-Strategie

In einem Interview anlässlich seines ersten Besuchs als US-Präsident in Großbritannien hat Donald Trump die angeschlagene May und deren Brexit-Strategie attackiert. Im Gespräch mit der Boulevard-Zeitung The Sun drohte er ihr mit dem Scheitern eines möglichen Handelsabkommens zwischen Großbritannien und den USA. Auch Trumps Schmeichelei für einen der größten Rivalen Mays birgt politischen Zündstoff für die Fortsetzung seines Besuchs am Freitag.

Nach Angaben der Sun fand das Interview bereits am Mittwoch vor dem Nato-Gipfel in der US-Botschaft in Brüssel statt. Die Zeitung aus dem Medienimperium von Robert Murdoch, dem großer Einfluss auf Trumps Politik nachgesagt wird, veröffentlichte Ausschnitte des Gesprächs aber erst am Donnerstagabend - kurz nachdem May Trump im Blenheim Palace nahe Oxford zu einem festlichen Gala-Dinner empfangen hatte.

Foto: Isabel Infantes, afp

Der Zeitpunkt war wohl kaum zufällig gewählt: Bei dem Dinner sollte es darum gehen, Trump von einem baldigen Start der Verhandlungen über ein Handelsabkommen mit London für die Zeit nach dem EU-Austritt zu überzeugen. Mit der Aussicht auf Deals wie diesen hatte die britische Regierung Brexit-Gegner zu besänftigen versucht. In ihrer Begrüßungsrede äußerte sich May noch enthusiastisch über die "beispiellosen Möglichkeiten" eines solchen Abkommens.

Statt May den Rücken zu stärken, lobte Trump erneut ihren Widersacher Johnson, dessen Rücktritt er mit "großem Bedauern" zur Kenntnis genommen habe. Er wolle die beiden nicht gegeneinander ausspielen, betonte er zwar - doch dann folgte eine Aussage, die als volle Breitseite gegen May interpretiert werden kann. "Ich sage nur, ich denke, er wäre ein großartiger Premierminister."

Mays Brexit-Strategie kommentierte Trump mit den unverblümten Worten: "Ich hätte das sehr anders gemacht. Ich habe Theresa May tatsächlich gesagt, wie man das macht, aber sie hat nicht auf mich gehört." Stattdessen scheine May das Gegenteil getan zu haben. "Das ist in Ordnung, sie sollte verhandeln, wie sie es am besten kann." Bei der von May angestrebten Vereinbarung handele es sich aber nicht mehr um das, wofür die Briten im Referendum gestimmt hätten.

In London wird wegen Trumps Besuch mit massiven Anti-Trump-Protesten gerechnet. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 100.000 Teilnehmern. Am Donnerstagabend waren es nur wenige Dutzend, die Trump vor der US-Botschafterresidenz in der britischen Hauptstadt empfingen, wo er die Nacht verbrachte. Mit Trillerpfeifen, Töpfen und Vuvuzelas versuchten sie, den Staatsgast um den Schlaf zu bringen.

Merkel erwägt unter Druck von Trump höhere Militärausgaben

Unter beispiellosem Druck von US-Präsident Donald Trump hat Bundeskanzlerin Angela Merkel weitere Zugeständnisse bei den deutschen Militärausgaben angedeutet. Angesichts der Diskussion in der Nato "müssen wir immer wieder fragen, was können wir gegebenenfalls noch mehr tun", sagte die CDU-Chefin am Donnerstag beim Nato-Gipfel. Zuvor hatte Trump in einer weiteren Brandrede einen Alleingang in Verteidigungsfragen angedroht. Nach einer Krisensitzung zeigte er sich dann aber zufrieden und sicherte seine Bündnistreue zu.

Foto: Bernd von Jutrczenka

"Das Bekenntnis der Vereinigten Staaten zur Nato ist sehr stark, bleibt sehr stark", sagte Trump in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz und verwies auf angebliche konkrete neue finanzielle Zusagen der Bündnispartner. Er habe den Partnern gesagt, dass er sehr unglücklich wäre, wenn sie ihre Zahlen nicht erhöhen würden. "Sie haben sie substanziell erhöht", sagte er. Auch Deutschland habe "sehr substanziell" den Zeitplan für die Steigerung der Militärausgaben nachgebessert. Eine Bestätigung gab es dafür aber von anderer Seite nicht. 

Trump: Kann nicht sagen, was mit der Krim passiert

US-Präsident Donald Trump hat sich beim Nato-Gipfel nicht festgelegt, ob die USA die russische Annexion der Krim anerkennen. Wie es mit der Krim weitergehe, könne er nicht sagen, antwortete Trump am Donnerstag auf eine entsprechende Frage in der Abschlusspressekonferenz in Brüssel. 

Die Annexion der Schwarzmeerhalbinsel 2014 sei während der Präsidentschaft seines Vorgängers Barack Obama geschehen. Er hätte dies nicht zugelassen, und er sei "nicht glücklich" darüber, meinte Trump. "Was von diesem Punkt an passiert, kann ich nicht sagen", fügte er hinzu.   

Trump will am Montag den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der finnischen Hauptstadt Helsinki treffen.

Trump kritisiert Mays Pläne für weichen Brexit

Donald Trump hat kurz vor seinem Besuch in Großbritannien die Pläne der britischen Premierministerin Theresa May für einen "weichen" Brexit kritisiert. "Es scheint sich ein wenig in die andere Richtung zu drehen, wo sie zumindest teilweise wieder mit der Europäischen Union zu tun haben werden", sagte Trump am Ende des Nato-Gipfels in Brüssel, ohne auf Einzelheiten einzugehen.

"Ich würde sagen: Brexit ist Brexit", sagte Trump. "Das Volk hat sich für die Trennung ausgesprochen". Er habe sich vorgestellt, dass genau das getan werde. "Aber es könnte sein, dass sie ein wenig einen anderen Weg gehen. - Ich bin nicht sicher, ob es das ist, wofür sie gestimmt haben." Er sagte aber auch, eigentlich sei es nicht an ihm, darüber zu urteilen. 

Premierministerin Theresa May hatte sich zumindest vorläufig gegen die Brexit-Hardliner in ihrer Regierung durchgesetzt. Daraufhin waren Außenminister Boris Johnson und Brexit-Chef-Unterhändler David Davis zurückgetreten. Mays Pläne sehen unter anderem eine Zollunion und ein Freihandelsabkommen mit der EU vor.

Trump droht mit Alleingang in Verteidigungsfragen

US-Präsident Donald Trump hat der Nato nach Angaben von Diplomaten offen mit einem amerikanischen Alleingang in Verteidigungsfragen gedroht. Wenn die Bündnispartner nicht sofort zwei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgäben, würden die Amerikaner ihr eigenes Ding machen, sagte Trump demnach am Donnerstag beim Gipfeltreffen in Brüssel, wie die Deutsche Presse-Agentur aus mehreren Quellen erfuhr.

Am zweiten Tag des Nato-Gipfels hatte Trump seine Kritik an Deutschland bekräftigt. Er kritisierte auf Twitter erneut die niedrigen Verteidigungsausgaben europäischer Staaten. Deutschland warf er vor, Schutz vor Russland zu verlangen und gleichzeitig "Milliarden" für Gaslieferungen an Moskau zu zahlen. Dies sei "nicht akzeptabel".

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Trump verlangte erneut, dass alle Nato-Mitglieder die Verpflichtung erfüllen, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben. "Das muss letztlich auf vier Prozent steigen", bekräftigte der US-Präsident eine am ersten Gipfeltag vorgebrachte Forderung. Die USA zahlten dutzende Milliarden, um Europa zu schützen, und machten gleichzeitig Verluste im Handel mit den Europäern.

Am Mittwoch hatte Trump Deutschland bereits massiv attackiert. Der Bündnis-Partner sei wegen der Abhängigkeit bei Gaslieferungen ein "Gefangener Russlands", sagte Trump. Er kritisierte ausdrücklich auch die Pläne für die Gaspipeline Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland. Auch am Donnerstag bezog er sich auf die "neue Pipeline aus Russland".

Der Gipfel der 29 Nato-Staats- und Regierungschefs endet am Donnerstag. Auf dem Programm stehen noch Treffen zu den Partnerstaaten Ukraine und Georgien und zum Einsatz in Afghanistan.

Trump greift Ermittler in den USA während Europa-Reise scharf an

US-Präsident Donald Trump hat von seiner Europa-Reise aus scharfe Attacken auf die Ermittlungen daheim in den USA zur Russland-Affäre gefahren. Diese Untersuchung sei "vielleicht der korrupteste und verdorbenste Fall aller Zeiten", schrieb Trump am Mittwochabend von Brüssel aus im Onlinedienst Twitter. Am Donnerstagmorgen legte er nach und schrieb von "so viel Korruption" auf Seiten der Ermittler.

Anlass seines Zorns war die Weigerung einer früheren Mitarbeiterin von Sonderermittler Robert Mueller, vor einem Kongressausschuss auszusagen. Die frühere FBI-Mitarbeiterin Lisa Page spielt eine wichtige Rolle beim Versuch Trumps und seiner Partei, die Ermittlungen zur Russlandaffäre als voreingenommen zu diskreditieren. Die frühere FBI-Agentin hatte sich aus dem Team von Sonderermittler Mueller zurückziehen müssen, nachdem bekannt geworden war, dass sie sich in privaten Kurznachrichten an einen Kollegen und Liebhaber abschätzig über den Präsidentschaftskandidaten Trump geäußert hatte. Auch der Kollege musste gehen.

Der Justizausschuss des Repräsentantenhauses hatte Page für Mittwoch zu einer Befragung vorgeladen, sie erschien aber nicht. "Wow, ist das wirklich überraschend?", twitterte Trump daraufhin sarkastisch. "Zusammen mit ihrem Lover, FBI-Agent Peter Strzok, hat sie an dieser manipulierten Hexenjagd gearbeitet." Der Ausschussvorsitzende Bob Goodlatte warf Page vor, die Vorladung ohne Entschuldigung missachtet zu haben. Er setzte ihr eine Frist bis Freitag, doch noch vor dem Ausschuss zu erscheinen. Andernfalls müsse sie mit einem Verfahren wegen Missachtung der Justiz rechnen.

Eine Anwältin von Page sagte, ihre Mandantin sei bereit zur Zusammenarbeit. Sie habe der Vorladung aber nicht Folge leisten können, weil sie noch keinen Zugang zu FBI-Dokumenten habe, die sie zur Vorbereitung benötige. Der Ausschuss habe ihre Bitte um eine spätere Anhörung ignoriert.

11. Juli: Trump spricht bei Treffen von "sehr guter Beziehung" zu Merkel

Nach seiner massiven Kritik an Deutschland hat sich US-Präsident Donald Trump  positiv zu seinem Verhältnis zu Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geäußert. "Wir haben eine sehr, sehr gute Beziehung", sagte Trump bei einem Treffen mit der Kanzlerin beim Nato-Gipfel in Brüssel vor Journalisten. "Wir haben ein großartiges Treffen, wir sprechen über Militärausgaben und Handel."

Trump: "Deutschland ist total von Russland kontrolliert"

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den von US-Präsident Donald Trump erhobenen Vorwurf einer Abhängigkeit Deutschlands von Russland zurückgewiesen. Sie wolle "aus gegebenem Anlass" sagen, dass sie selbst erlebt habe, "dass ein Teil Deutschlands von der Sowjetunion okkupiert wurde", sagte Merkel am Mittwoch bei ihrer Ankunft beim Nato-Gipfel in Brüssel. Nach der Wiedervereinigung könne die heutige Bundesrepublik aber ihre "eigenständige Politik machen" und "eigenständige Entscheidungen fällen".

Trump hatte Deutschland am Morgen vorgeworfen, sich durch russische Gaslieferungen von Moskau abhängig gemacht zu haben. "Deutschland wird vollkommen durch Russland kontrolliert", sagte Trump. "Sie zahlen Milliarden Dollar an Russland und dann müssen wir sie gegen Russland verteidigen." Gleichzeitig kritisierte der US-Präsident erneut die verhältnismäßig niedrigen Verteidigungsausgaben Deutschlands in der Nato.

Merkel räumte ein, dass Deutschland seine Verteidigungsausgaben nach dem Ende des Kalten Krieges reduziert habe "wie viele andere auch". Nun sei ihre Regierung aber bereit, die Beschlüsse des Nato-Gipfels von Wales von 2014 umzusetzen und sich bei den Verteidigungsausgaben "in Richtung zwei Prozent" der Wirtschaftsleistung zu bewegen.

Nach einer Schätzung der Nato wird Deutschland aber auch in diesem Jahr bei der Nato-Quote nur 1,24 Prozent schaffen. Dies ist genauso viel wie im Vorjahr. Merkel hatte im Juni zugesichert, dass Deutschland seine Ausgaben bis 2024 auf schrittweise auf 1,5 Prozent anheben will. Damit werde die Bundesrepublik zwischen 2014 und 2024 ihre Verteidigungsausgaben um 80 Prozent erhöht haben, sagte Merkel.

Die Kanzlerin betonte gleichzeitig, dass Deutschland der zweitgrößte Truppensteller in Afghanistan und der Nato insgesamt sei. Damit verteidige ihr Land "auch die Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika", sagte Merkel. Sie betonte, dass die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA der bisher einzige Fall gewesen sei, in dem die Beistandsgarantie in der Nato in Anspruch genommen wurde.

 "Deutschland verdankt der Nato sehr viel", sagte Merkel. "Dass die Wiedervereinigung stattgefunden hat, hat auch sehr viel mit der Nato zu tun." Heute leiste Deutschland aber auch "viel für die Nato". Es tue dies "auch aus Überzeugung

10. Juli: Trump in Brüssel gelandet

US-Präsident Donald Trump ist in Brüssel eingetroffen, wo er am Mittwoch und Donnerstag am Nato-Gipfel teilnehmen wird. Die Präsidentenmaschine Air Force One landete am Dienstagabend (Ortszeit) auf dem Militärflughafen Melsbroek. 

Bei dem Spitzentreffen des Bündnisses droht erneut Streit. Trump zeigt sich unnachgiebig in seiner Forderung, dass andere Mitglieder ihre Verteidigungsausgaben erhöhen müssten. 

Die Staats- und Regierungschefs der Nato hatten 2014 vereinbart, dass sich alle Mitgliedstaaten bei ihren Verteidigungsausgaben bis 2024 einem Wert von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts annähern sollen. Über der Marke liegen derzeit lediglich die USA und einige andere Bündnispartner wie Großbritannien und Griechenland.

Streit gibt es vor allem deswegen, weil das Zwei-Prozent-Ziel von den Bündnispartnern unterschiedlich interpretiert wird. Die USA sind der Auffassung, dass alle Nato-Länder die zwei Prozent wirklich erreichen müssen. In der deutschen Bundesregierung wird die Vereinbarung jedoch etwas anders interpretiert. Dort heißt es, es gehe lediglich darum, sich auf die zwei Prozent zuzubewegen.

Trump ernennt konservativen Richter Kavanaugh für Oberstes Gericht

US-Präsident Donald Trump hat den konservativen Bundesrichter Brett Kavanaugh für das Oberste Gericht nominiert - und damit eine mögliche Konsolidierung der rechtsgerichteten Mehrheit am mächtigen Supreme Court eingeleitet. Trump rühmte Kavanaugh am Montagabend (Ortszeit) als Richter von "tadellosen Referenzen" und "unübertroffenen Qualifikationen". Er appellierte an den Senat, seinem Kandidaten "zügig" die Zustimmung zu erteilen.

Der 53-Jährige gilt als stramm konservativer Jurist - und erfüllt damit das Anforderungsprofil des Präsidenten, der im Wahlkampf versprochen hatte, die Kräfteverhältnisse am Obersten Gericht dauerhaft nach rechts zu verschieben. Dies hätte potenziell tiefgreifende Folgen für das gesamte Land, da der Supreme Court bei vielen Schlüsselfragen - von der Abtreibung über das Gesundheitssystem bis zur Todesstrafe - das letzte Wort spricht.

Foto: Alex Brandon

Kavanaugh ist bislang an einem Bundesberufungsgericht in Washington tätig. Früher arbeitete er als Rechtsberater des Präsidenten George W. Bush. Trumps Personalentscheidung war keine Überraschung. Kavanaugh war in den vergangenen Tagen von den US-Medien als einer der Top-Favoriten für die Nachfolge des obersten Richters Anthony Kennedy gehandelt worden, der sich Ende Juli in die Rente verabschiedet.

Trump betonte nun bei der Präsentation seines Supreme-Court-Kandidaten zwar, dass die "politischen Ansichten" eines Richters irrelevant seien. Es zähle nur, dass dieser sich an die Vorgaben der Verfassung zu halten gewillt sei. Jedoch spielen die politischen Ausrichtungen der Supreme-Court-Richter durchaus eine wichtige Rolle. Jeweils vier der neun Mitglieder des Richterkollegiums gehören klar einem konservativen und linksliberalen Lager an.

Der scheidende Richter Kennedy war indessen oft das Zünglein an der Waage - trotz seiner konservativen Grundhaltung stimmte er bei manchen wichtigen Entscheidungen mit den linksgerichteten Kollegen, so bei der Legalisierung der Homo-Ehe vor drei Jahren. Von Kavanaugh erwartet Trump nun offensichtlich, dass er eine stabile konservative Mehrheit am Supreme Court herstellt. Der 53-Jährige äußerte sich bei seinem Auftritt an der Seite des Präsidenten im Weißen Haus jedoch nur knapp zu seinem Amtsverständnis: "Ein Richter muss unabhängig sein und hat das Gesetz zu interpretieren, nicht das Gesetz zu schaffen." 

Trump bringt "Rückerstattung" von US-Ausgaben durch Nato-Partner ins Spiel

Während des Fluges nach Brüssel zum Nato-Gipfel hat US-Präsident Donald Trump den Druck auf die Partner nochmals zu erhöhen versucht. In einer am Dienstag aus der Präsidentenmaschine Air Force One abgesetzten Botschaft kritisierte Trump nicht nur abermals, dass viele Nato-Partner hinter dem Ziel der Steigerung ihrer Verteidigungsbudgets auf zwei Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung zurücklägen. Er schlug zudem vor, sie sollten den USA Verteidigungskosten "zurückerstatten".  

Viele Nato-Staaten seien "seit vielen Jahren überfällig bei Zahlungen, die nicht geleistet wurden", schrieb Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er fügte hinzu: "Werden sie es den USA zurückbezahlen?"

Pompeo: USA wollen Ausnahmen bei Öl-Embargo gegen Iran prüfen

Beim geplanten Öl-Embargo der USA gegen den Iran wollen die USA nach den Worten von Außenminister Mike Pompeo Ausnahmen für einige Länder prüfen. "Wir werden diese Sanktionen in Kraft setzen", sagte Pompeo dem Sender Sky News Arabia nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag in Abu Dhabi. "Es wird eine Handvoll Länder geben, die zu den Vereinigten Staaten kommen und um Befreiung davon bitten. Wir werden das in Erwägung ziehen." Die USA fordern von allen anderen Ländern, bis spätestens 4. November die Ölimporte aus dem Iran auf Null zu reduzieren.

9. Juli: Trump erhöht Druck auf Nato: US-Ausgaben weder fair noch akzeptabel

Kurz vor dem Nato-Gipfel in Brüssel hat US-Präsident Donald Trump den Druck auf die Bündnispartner im Streit um Verteidigungsausgaben erhöht. "Die Vereinigten Staaten geben viel mehr für die Nato aus als jedes andere Land", teilte Trump am Montag auf Twitter mit. "Das ist weder fair, noch ist es akzeptabel." Ausdrücklich kritisierte der US-Präsident erneut die aus seiner Sicht viel zu niedrigen Verteidigungsausgaben Deutschlands.

Trump schrieb mit Blick auf die Bündnispartner: "Obwohl diese Länder ihre Beiträge erhöht haben, seit ich ins Amt gekommen bin, müssen sie viel mehr machen. Deutschland ist bei einem Prozent, die USA sind bei vier Prozent, und die Nato nützt Europa viel mehr als den USA."

Trump ging auch auf den Handelskonflikt mit Europa ein. "Zusätzlich hat die Europäische Union einen Handelsüberschuss von 151 Millionen Dollar mit den USA, mit großen Handelsbarrieren für US-Waren. NEIN!" Trump verwechselte dabei offensichtlich Millionen und Milliarden.

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Die Staats- und Regierungschefs der Nato hatten 2014 im Zuge der Krim-Krise als Antwort auf das russische Verhalten vereinbart, dass sich alle Mitgliedstaaten bei ihren Verteidigungsausgaben bis 2024 einem Wert von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts annähern sollen. Einige Nato-Staaten wie die USA liegen längst darüber.

Deutschland wendet in diesem Jahr 38,95 Milliarden Euro für Verteidigung auf, was einer Quote von nur 1,24 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat als Kompromiss 1,5 Prozent bis 2024 angeboten.

8. Juli: Nordkorea wirft USA "gierige Forderungen" vor

Nach zweitägigen Gesprächen von US-Außenminister Mike Pompeo in Pjöngjang hat Nordkorea den USA eine "extrem bedauerliche" Haltung vorgeworfen. Die US-Seite habe bei den Unterredungen am Freitag und Samstag "gierige Forderungen" gestellt, erklärte das nordkoreanische Außenministerium laut einer Meldung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Samstag.

Pompeo erklärte dagegen, die Gespräche über die von Nordkorea zugesagte Denuklearisierung seien "sehr produktiv" verlaufen. Es gebe "Fortschritte bei fast allen zentralen Themen", wenn auch "an einigen Punkten noch Arbeit zu tun" sei.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hatte im Juni bei einem historischen Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump die vollständige Denuklearisierung seines Landes zugesagt. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen wurden jedoch nicht genannt, weshalb die Vereinbarung als zu vage kritisiert wird.

Pompeo hatte in Pjöngjang insgesamt mehr als acht Stunden mit Kim Yong Chol, einem der engsten Mitarbeiter von Staatschef Kim, beraten.

Foto: Andrew Harnik/Pool, AP (dpa)

7. Juli: Proteste gegen Trump im Vorfeld des Nato-Gipfels in Brüssel

Mehrere hundert Menschen haben am Samstag gegen den bevorstehenden Besuch von US-Präsident Donald Trump in Brüssel demonstriert. "Wir wollen Frieden, keinen Krieg" stand auf Plakaten, die die rund 1400 Teilnehmer durch die belgische Hauptstadt trugen. Dort findet kommende Woche der Nato-Gipfel statt, zu dem auch Trump erwartet wird.

Die Demonstration am Sitz der Nato wurde von einer Plattform namens "Trump nicht willkommen" organisiert. Die Organisatoren kritisieren vor allem die vom US-Präsidenten geforderten höheren Verteidigungsausgaben der Nato-Staaten. Vertreter der 29 Mitgliedstaaten des Militärbündnisses kommen am Mittwoch und Donnerstag in Brüssel zusammen.

Nach seinem Besuch in Brüssel reist Trump weiter nach Großbritannien. Auch dort warten Proteste auf ihn: Über der Hauptstadt London soll während des Besuchs ein riesiger Ballon in Form eines Babys mit Windel und dem Gesicht des Präsidenten schweben.

Trump droht Harley-Davidson erneut wegen Flucht vor Zöllen

US-Präsident Donald Trump lässt mit seiner Kritik an der amerikanischen Traditionsfirma Harley-Davidson nicht locker. Nach der Entscheidung des Motorradbauers, Teile der US-Produktion ins Ausland zu verlagern, will Trump nun offenbar Konkurrenten ins Land holen. "Meine Regierung arbeitet mit anderen Motorrad-Firmen zusammen, die in die USA ziehen wollen", twitterte er am Dienstag. Das Unternehmen äußerte sich zu der Ansage zunächst nicht.

Zudem bekräftigte Trump erneut, dass Harley-Kunden mit der Produktionsverlagerung nicht glücklich seien. Er verwies dabei auf die Verkaufszahlen des Herstellers, die 2017 um sieben Prozent gesunken seien. Harley-Davidson hatte im Zuge des Handelsstreits zwischen den USA und der EU angekündigt, einen Teil seiner Produktion aus den USA abzuziehen, um zusätzliche Zölle zu umgehen und so eine Preiserhöhung für Kunden in Europa zu vermeiden.

6. Juli: China reicht Klage gegen USA bei Welthandelsorganisation ein

China hat nach Angaben der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua Klage gegen die USA bei der Welthandelsorganisation (WTO) eingereicht. Damit folgt Peking als Reaktion auf die Verhängung von Strafzöllen durch die US-Regierung dem Beispiel etwa der Europäischen Union und Kanadas. Die zweitgrößte Volkswirtschaft reagiert konkret auf das Inkrafttreten von Sonderzöllen auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar am Freitag. China will außerdem Vergeltungszölle auf amerikanische Produkte erheben. US-Medien gehen davon aus, dass sich beide Länder nun in einem Handelskrieg befinden.

Hier lesen Sie, warum Trumps Wähler einen hohen Preis bezahlen.

US-Strafzölle: China schlägt zurück

Der Schlagabtausch im Handelskrieg zwischen den USA und China wird härter. Von amerikanischer Seite sind am Freitag Zölle auf Waren mit einem jährlichen Handelsvolumen von gut 40 Milliarden Dollar in Kraft getreten. China konterte noch am gleichen Tag und belastete US-Importe in ähnlicher Größenordnung. „Die USA haben den größten Handelskrieg in der Geschichte losgetreten“, wetterte das Handelsministerium in Peking. „Wir sind nun gezwungen, die nötigen Gegenmaßnahmen einzuleiten.“

Schon vor zwei Wochen hatte China eine Liste mit Waren vorgelegt, auf die nun quasi automatisch höhere Zölle fällig werden. Betroffen sind unter anderem Elektroautos und Agrarprodukte. Die USA exportieren Sojabohnen, Obst, Weizen und Wein nach China. Die amerikanischen Zölle wiederum betreffen vor allem Elektroprodukte. Präsident Donald Trump will damit nach eigener Aussage dem Aufstieg Chinas zur Techniknation entgegenwirken und das Land für Ideenklau in der Vergangenheit strafen.

Das Paket könnte jedoch einen Effekt haben, den Trump nicht bedacht hat. China ist nicht nur der weltgrößte Produzent für Elektronik, sondern auch eine Drehscheibe für Zwischen- und Endfertigung. Damit sind auch die Lieferketten von Firmen betroffen, für die China nur eine Zwischenstation in einem globalen Herstellungsprozess ist. Viele davon kommen aus den USA und tragen bekannte Namen wie Dell oder Apple.

Strafzölle in Kraft: Trump riskiert Handelskrieg mit China

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Nach Inkrafttreten von US-Strafzöllen auf chinesische Importe reagierte China am Freitag mit ähnlichen Sonderabgaben auf Einfuhren aus den USA. China sehe sich zum "notwendigen Gegenangriff" gezwungen, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking. Die USA hätten "den größten Handelskrieg in der Wirtschaftsgeschichte" eingeläutet.

Um Mitternacht Washingtoner Zeit traten die Sonderabgaben der USA von 25 Prozent auf Importe aus China im Wert von 34 Milliarden US-Dollar in Kraft. Sofort danach seien die chinesischen Strafzölle wirksam geworden, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Lu Kang. Schon vorher hatte China Vergeltung in gleicher Höhe in Aussicht gestellt. Dazu gehören Sonderabgaben auf Autos oder auch Sojabohnen und Schweinefleisch aus den USA, was auf die Wählerschaft von US-Präsident Donald Trump im ländlichen Raum zielt.

5. Juli: US-Umweltbehördenchef Pruitt zurückgetreten

Der Direktor der US-Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, ist nach einer Serie von Skandalen zurückgetreten. Präsident Donald Trump teilte am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, er habe das Rücktrittsgesuch Pruitts akzeptiert. Der EPA-Chef war in seiner weniger als anderthalbjährigen Amtszeit durch Vorwürfe, er habe Steuergelder zum Fenster herausgeworfen und sein Amt für persönliche Interessen missbraucht, immer wieder in die Negativschlagzeilen geraten.

Trotz der Welle von Vorwürfen hatte Trump lange keinerlei Distanz zu Pruitt erkennen lassen. Am Mittwoch hatte sich das Weiße Haus dann aber besorgt über die anhaltenden Negativberichte über den EPA-Chef geäußert.

Pruitt hatte vor allem mit seinen ausufernden Reisekosten von sich reden gemacht sowie mit seinem Wunsch nach zusätzlichem Sicherheitsschutz und außergewöhnlichen Lohnerhöhungen für vertraute Berater. Auch ein für ihn vorteilhaftes Mietgeschäft mit der Frau eines Lobbyisten, der mit der EPA in Verhandlungen stand, sorgte für Aufsehen.

"Doppelte Null" bei Auto-Zöllen kein formelles Angebot Trumps

Die USA wären nur im Rahmen eines breiteren Zollabkommens zur gegenseitige Abschaffung der Auto-Zölle zwischen der Europäischen Union und den USA bereit. Das stellte ein Sprecher der US-Botschaft am Donnerstag nach einem Treffen von Botschafter Richard Grenell mit Vorstandschefs großer deutscher Autohersteller klar. Zudem betonte er, dass die "doppelte Null" nicht als formelles Angebot von US-Präsident Donald Trump an Deutschland zu verstehen sei.   

"Bei dem Treffen hat es lediglich eine Diskussion darüber gegeben, ob es möglich ist, zu einer "doppelten Null" bei den Zöllen auf Autos zu kommen. Das wäre dann ein Teil eines größeren, komplizierten Abkommens zwischen den Vereinigten Staaten und der EU", sagte Botschaftssprecher Williams Martin der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt kein formelles Angebot des Präsidenten durch den Botschafter an Deutschland." Martin betonte, dass Grenell weiter versuchen werde, "mit unseren deutschen Partnern dazu beizutragen, einen Weg aus diesem Handelskonflikt zu finden".

Grenell hatte die Auto-Manager am Mittwoch, dem Nationalfeiertag der USA, in die US-Botschaft nach Berlin eingeladen. Der Botschafter ist ein Vertrauter Trumps und erst seit wenigen Wochen im Amt. Er gilt als Freund deutscher Autos und fuhr zu Hause in den USA einen BMW. Sein jetziger Dienstwagen ist ein Audi. 

US-Pkw sind in der EU mit einem zehnprozentigen Zoll belegt. Umgekehrt sind es nur 2,5 Prozent. US-Präsident Donald Trump hat der EU mit 20 Prozent Importzoll auf Autos und Autoteile gedroht. Das würde deutsche Hersteller besonders treffen. Aluminium und Stahl aus der EU hat Trump bereits mit Sonderzöllen belegt. Er will damit das Handelsdefizit der USA schmälern. Die EU wiederum droht den USA mit Vergeltungsmaßnahmen mit Milliardenschäden für die US-Wirtschaft.

Trump soll Einmarsch in Venezuela in Betracht gezogen haben

Als Reaktion auf US-Medienberichte, wonach US-Präsident Donald Trump einen Einmarsch nach Venezuela in Betracht gezogen haben soll, hat der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro die Armee des Landes zur Wachsamkeit aufgefordert. Diese dürfe "nicht eine Sekunde lang" nachlassen, forderte er am Mittwoch bei einer Militärveranstaltung. Es gelte, "das Leben in Frieden" zu verteidigen.

Maduro berief sich auf Presseberichte, wonach Trump im August vergangenen Jahres seine außenpolitischen Berater zu der Möglichkeit eines Einmarschs in Venezuela befragt haben soll. Dem Sender CNN zufolge lehnten diese ebenso wie Staats- und Regierungschefs anderer lateinamerikanischer Länder Trumps Vorstoß ab.

Maduro sagte, er sehe sich nun in seinem Verdacht bestätigt, dass die USA einen Militärangriff gegen Venezuela planten, um an die großen Ölreserven des Landes zu kommen.

3. Juli: Trump tadelt Deutschland und weitere Nato-Verbündete

Vor dem Nato-Gipfel kommende Woche in Brüssel hat US-Präsident Donald Trump Deutschland und einige weitere Bündnispartner mit scharfen Worten an ihre Verpflichtungen erinnert. Die New York Times berichtete am Montag Ortszeit, er habe Briefe an Verbündete geschrieben, in denen er sie tadele, zu wenig für die eigene Verteidigung auszugeben. Zudem habe er gewarnt, die USA verlören die Geduld angesichts deren Versagen, die zugesagten Sicherheitsverpflichtungen zu erfüllen. Trump wird zum Nato-Gipfel am 11. und 12. Juli in Brüssel erwartet. 

Washington und Berlin streiten seit Monaten über die Höhe der Verteidigungsausgaben innerhalb der Nato und die Lastenteilung im Bündnis. Trump wirft insbesondere Deutschland vor, zu wenig in die Verteidigung zu investieren. Die USA bestehen darauf, dass die Nato-Partner wie 2014 vereinbart spätestens 2024 jeweils zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung ausgeben. Aus deutscher Sicht ist allenfalls eine Annäherung an dieses Ziel gemeint. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte unlängst als neue Zielmarke 1,5 Prozent ausgegeben. Der Konflikt könnte beim Nato-Gipfel erneut aufbrechen.

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