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Österreich
23.05.2016

Analyse zur Präsidentenwahl: Zittersieg in einem zerrissenen Land

Norbert Hofer von der rechtspopulistischen FPÖ und sein Konkurrent, der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen.
Foto: Christian Bruna (dpa)

Der Grüne Alexander Van der Bellen stoppt in Österreich in letzter Sekunde einen beispiellosen Rechtsrutsch. Warum er den Erfolg den Frauen verdankt, aber nicht seiner Person.

In den sozialen Netzwerken im Internet ist die rechtspopulistische FPÖ seit Jahren besonders aktiv. Über Facebook kommunizieren die Parteifunktionäre mit ihren Anhängern und über Facebook gab der Kandidat Norbert Hofer seine Niederlage bei der Wahl zum Bundespräsidenten bekannt. „Ich hätte gern als Bundespräsident auf unser wunderbares Land aufgepasst“, schrieb er zur Überraschung seiner eigenen Anhänger bereits eine halbe Stunde bevor das Endergebnis bekannt gegeben wurde.

Doch Minute für Minute sickerten aus den Wahlbezirken immer mehr Ergebnisse durch, wo die Briefwahlstimmen den ganzen Tag über ausgezählt wurden: Sieger ist der frühere Vorsitzende der Grünen, Alexander Van der Bellen, 72. Als unabhängiger Kandidat angetreten, hatte er lange zittern müssen, bis sicher war, dass er in die Hofburg einzieht. Die Auszählung der Briefwahlstimmen zog sich in die Länge. Die FPÖ hat angekündigt, sich erst am Dienstag zum Wahlergebnis zu äußern. Es könnte sein, dass sie versuchen wird, die Wahl anzufechten. Seit Sonntagabend streut der Parteichef Heinz Christian Strache Gerüchte, nach denen mit der Auszählung nicht alles korrekt verlaufe. „Sehr fragwürdige Dinge passieren“, meinte Strache. „So ein diametrales Ergebnis gegen den allgemeinen Wahltrend kann es bei den Wahlkarten nicht geben.“

Kein Rechtspolitiker wird als Bundespräsident Staatsoberhaupt

Doch aus Sicht vieler internationalen Beobachter und der Hälfte der österreichischen Wählerschaft ist es in Österreich noch einmal gut gegangen: Kein Rechtspolitiker wird als Bundespräsident Staatsoberhaupt. Die befürchteten Konsequenzen für die Nachbarländer und die EU können vorläufig vertagt werden. Anders dürfte dies AfD-Chefin Frauke Petry sehen: Sie war am Sonntag mit ihrem Lebensgefährten Marcus Pretzell nach Wien zur FPÖ-Wahlparty in einer Holzhütte der Prateralm angereist: Dort wurde am Sonntag bis in die tiefe Nacht der Beinahe-Sieg gefeiert.

Dass die Wahl am Montagnachmittag dann doch nur mit einem Kater für die FPÖ endete, schreiben in Österreich viele einem „Kern-Effekt“ zu. Nur fünf Tage vorher hatte der neue Bundeskanzler Christian Kern sein Amt angetreten. Der neue SPÖ-Star versprach einen anderen Politikstil. Vor allem soll es mit den in Österreichs Politik so verbreiteten Gegengeschäften nach dem Motto eine Hand wäscht die andere vorbei sein. Die Große Koalition wolle endlich die Probleme anpacken, die viele Menschen als niederdrückend empfinden

Kerns Botschaft, „wir haben verstanden“, verbunden mit der direkten Wahlempfehlung für den Grünen Van der Bellen, ist bei etlichen Wählern angekommen. „Wäre Werner Faymann Bundeskanzler geblieben“, sagt der für den ORF als Wahlexperte tätige Politikwissenschaftler Peter Filzmaier, hätte Alexander Van der Bellen die Präsidentenwahl sicher verloren.

Einig sind sich die Experten, dass die wenigsten der Wähler aus großer Überzeugung bei dem Grünen ihr Kreuz gemacht hätten. Nur elf Prozent der Wähler teilten dessen politische Meinung, erklärt der Wahlforscher Peter Hajek. Die anderen knapp 40 Prozent hätten Van der Bellen ausschließlich gewählt, um Hofer zu verhindern.

Hofer schnitt in vielen Punkten besser ab als Van der Bellen

Der FPÖ-Kandidat schnitt in der Wahlanalyse in vielen Punkten deutlich besser ab als der Grüne: Fast 70 Prozent der Wähler gaben an, dass der Rechtspopulist die Sorgen der Menschen besser verstehe als Van der Bellen. Auch beim Faktor wer sympathisch sei, hatte Hofer mit 67 Prozent über einen gewaltigen Vorsprung vor dem grünen Professor. In der Frage der Glaubwürdigkeit gaben die Befragten beiden Kandidaten mit über 60 Prozent hohe Werte. Van der Bellen schrieben allerdings zwei Drittel der Wähler zu, dass er Österreich besser im Ausland repräsentieren könne.

Seinen Wahlsieg verdankt der Grüne jedoch in erster Linie den Österreicherinnen: 60 Prozent der Frauen wählten Van der Bellen, nur 40 Prozent den Rechtspopulisten Hofer. Bei den männlichen Wählern sah es genau andersherum aus. Vor allem bei den Arbeitern konnte der FPÖ-Mann mit 86 Prozent der Stimmen punkten. Dafür holte Van der Bellen 81 Prozent der Wähler mit Universitätsabschluss.

Ebenso eindeutig fällt ein Blick auf Österreichs politische Landkarte aus: Fast das ganze Land mit seinen ländlichen Regionen leuchtet im FPÖ-Blau. Nur das westliche Vorarlberg und die Großstädte Wien, Linz, Salzburg, Bregenz und Klagenfurt und ihre Umgebung ragen grün aus der Landkarte heraus. Auch in Tirol, wo Schwarz-Grün regiert, holte Van der Bellen eine Mehrheit. Zerrissen zeigt sich auch die Wählerschaft der konservativen ÖVP, die sich fast zu gleichen Teilen auf beide Kandidaten aufspaltete. In der Volkspartei hatten viele Vorbehalte gegen den grünen Wirtschaftsprofessor mit den linken Vorstellungen von Steuer- und Eigentumspolitik. Am Ende reichte Van der Bellen vor Hofer ein Vorsprung von 31026 Stimmen.

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