Die neuen Kinder von Golzow: Wie ein Dorf das Experiment Integration gemeistert hat
Plus Ein Ort an der polnischen Grenze hat drei syrische Familien aufgenommen. Die Kinder retten die Grundschule, die Eltern finden Arbeit. Doch nicht überall im Osten Deutschlands läuft es so gut.
Die Kinder von Golzow kennt jeder. Zumindest, wenn man aus dem Osten kommt. Der Lebensweg von 18 Jungen und Mädchen aus dem Dorf im Oderbruch wurde über Jahrzehnte mit der Kamera begleitet. Willy und Marieluise, Brigitte und Bernhard. Es ist die längste Dokumentation der Filmgeschichte, begonnen 1961, beendet 2008. Doch vor fünf Jahren wären dem Dorf, das für seine Kinder berühmt ist, beinahe die Kinder ausgegangen. In der Grundschule gab es nicht genügend Anmeldungen für die erste Klasse, es drohte die Schließung.
Golzow brauchte neue Kinder. Und sie kamen. Sie hatten andere Namen als ihre Vorgänger. Sie hießen Nour, Kamala und Bourhan. Ihre Mütter trugen Kopftücher, so wie die Frauen früher auf dem Land. Hinter sich gelassen hatten sie Krieg, Vertreibung und Flucht aus Syrien. Es gibt Golzower, die wollen helfen, andere fürchten sich. Die Stimmung ist so wie in vielen Dörfern Deutschlands. Drei Familien nehmen sie schließlich in ihrer Mitte auf. „Da braucht man ein breites Kreuz und das hatte ich damals“, sagt Bürgermeister Frank Schütz heute. In Golzow kennt jeder jeden. Einige Straßen, 800 Leute. Alle duzen sich. „Was du da machst, ist scheiße“, hat Schütz nicht nur einmal gehört, damals, im heißen Herbst des Jahres 2015.
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