PKK nennt Bedingungen für Entwaffnung
London/Istanbul (dpa) - Die Führung der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK hat eine Entwaffnung unter UN-Aufsicht unter bestimmten Bedingungen in Aussicht gestellt.
"Wenn die kurdische Frage auf demokratischem Wege durch Dialog gelöst ist, werden wir unsere Waffen niederlegen", sagte der PKK-Militärführer Murat Karayilan dem britische Rundfunksender BBC in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. So müssten Angriffe auf kurdische Zivilisten und kurdische Politiker in der Osttürkei beendet werden. Allerdings drohte er Ankara auch. "Wenn die türkische Regierung dies nicht annimmt, werden wir die Unabhängigkeit ausrufen."
Der Gouverneur der osttürkischen Provinz Agri, Ali Yerlikaya, machte die PKK unterdessen am Mittwoch für einen Anschlag auf die aus dem Nachbarland Iran nach Ankara führende Gaspipeline verantwortlich. Die Explosion hatte die Pipeline am Vortag bei Dogubayazit in Brand gesetzt und mehrere Gebäude zerstört. Der Betrieb der Anlage musste eingestellt werden.
Karayilan sprach im Nordirak mit dem britischen Sender. Die PKK unterhält dort in der Autonomieregion der Kurden mehrere Lager, von denen aus sie immer wieder zu Angriffen in die Türkei eindringt. Im Kurden-Konflikt sind in der Türkei in den vergangenen 25 Jahren mehr als 42 000 Menschen getötet worden. Kurdische Organisationen beklagen eine systematische Diskriminierung ihrer Volksgruppe durch den türkischen Staat. Die PKK wird auch von den USA und in der EU als Terrorgruppe eingestuft. Ein Serie von Angriffen der PKK hat den Konflikt in den vergangenen Wochen weiter verschärft.
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