AfD wählt Alexander Gauland und Alice Weidel zum Spitzenduo
Auf dem turbulenten AfD-Parteitag wurde das Spitzenteam für die Bundestagswahl gewählt. Die Delegierten entschieden sich für Alexander Gauland und Alice Weidel.
Der rechtsnationale Parteivize Alexander Gauland und die wirtschaftsliberale Alice Weidel (➔ zum Porträt) sollen die AfD in den Bundestagswahlkampf führen. Die Delegierten wählten das Spitzenduo am Sonntag auf einem Parteitag in Köln in geheimer Abstimmung.
Zuvor hatte die AfD hat am Sonntag ihr Wahlprogramm beschlossen, mit dem sie in fünf Monaten erstmals in den Bundestag einziehen will. Die Delegierten des Bundesparteitags in Köln verabschiedeten mit großer Mehrheit das Programm, mit dem sich die Partei im Wahlkampf als politische Kraft rechts von der CDU/CSU positioniert.
Die AfD setzt auf rigorose Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik, sie will unter anderem eine jährliche Mindest-Abschiebequote und ist gegen jeglichen Familiennachzug. Kriminelle Migranten sollen ausgebürgert werden. Bekräftigt wird der Anti-Islam-Kurs der Partei mit der Aussage, der Islam "gehört nicht zu Deutschland".
Breiten Raum auf dem Parteitag nahm das Thema Familie ein. Die AfD will den "Trend zur Selbstabschaffung" der Deutschen stoppen, wofür eine "aktive Bevölkerungspolitik" nötig sei. Gebraucht würden Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenzahl.
Weitere Forderungen des Wahlprogramms sind der Euro-Ausstieg, bundesweite Volksentscheide, die Rücknahme der Energiewende und die Abschaffung des Rundfunkbeitrags.
Demos gegen AfD-Parteitag in Köln
Weit mehr als 10.000 Demonstranten waren gegen den Parteitag auf die Straße gegangen. Es blieb weitgehend friedlich. Die AfD-Delegierten konnten aber nur unter starkem Polizeischutz ins Tagungshotel gelangen. Die mit rund 4000 Kräften tätige Polizei äußerte sich nach dem Großeinsatz zufrieden. In der Domstadt kam es in weiten Teilen zu erheblichen Einschränkungen. Für Sonntag waren keine Proteste mehr geplant. dpa
Die Diskussion ist geschlossen.