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Pflege
10.06.2015

Kommentar: Staat ist nicht auf die vielen Pflegebedürftigen vorbereitet

In einigen Jahren könnten die Plätze in Alten- und Pflegeheimen kanpp werden. Was tut die Politik?
Foto: Oliver Berg/Archiv (dpa)

Gute Pfleger sind knapp. Auch deshalb fürchten viele Deutsche, im Alter allein und hilflos zu sein. Der Sozialstaat ist nicht auf die vielen Pflegebedürftigen vorbereitet.

Unter den Berufen, bei denen Leistung und Lohn in keinem Verhältnis zueinander stehen, ist der des Altenpflegers der mit Abstand forderndste. Menschen im Spätherbst ihres Lebens zu betreuen, sie wie kleine Kinder zu füttern, zu waschen und zu wickeln, darauf zu achten, dass sie ihre Medikamente nehmen und sich nicht wund liegen: Dieses Anforderungsprofil schreckt nicht nur viele Interessenten ab, es ist mit Einstiegsgehältern um die 2000 Euro auch skandalös schlecht bezahlt.

2,6 Millionen Menschen in der Bundesrepublik sind im Moment pflegebedürftig, und auch wenn das Personal in den Heimen häufig so knapp ist, dass Überstunden und Sechs-Tage-Wochen zur Regel werden, schneidet das deutsche Pflegesystem im internationalen Vergleich gut ab. In 15 Jahren jedoch werden aus den 2,6 Millionen Pflegebedürftigen schon 3,5 Millionen geworden sein – eine Herausforderung, auf die unser Sozialstaat nicht ansatzweise vorbereitet ist. Obwohl die Pflegekassen noch auf einem Polster von mehr als sechs Milliarden Euro sitzen, ist das System weder nachhaltig finanziert noch personell gerüstet. Im sonst so vorbildlichen Sachsen, zum Beispiel, zahlen angehende Altenpfleger noch immer Schulgeld: Absurd in einem Land, in dem nicht einmal das Studium etwas kostet.

Die Kapazitäten von Alten- und Pflegeheimen ist begrenzt

Die zaghaften Versuche der Politik, der demografischen Wirklichkeit etwas von ihrem Schrecken zu nehmen, wirken vor diesem Hintergrund noch kraftloser. Von den fünf Euro Zuschuss im Monat, mit dem der Staat den Abschluss einer privaten Pflegeversicherung honoriert, profitiert bisher vor allem die Versicherungswirtschaft – und auch die bezahlten Auszeiten und die zinslosen Kredite, die Beschäftigte entlasten sollen, die einen engen Angehörigen pflegen, können den Pflegekollaps nicht abwenden. Heute werden noch gut zwei Drittel der Pflegebedürftigen zuhause betreut, mit jeder Ehe jedoch, die in die Brüche geht oder kinderlos bleibt, entstehen neue, teure Pflegerisiken. Alleine alt und hilflos zu werden – das ist nicht nur für viele Betroffene eine beängstigende Vorstellung. Auch die Aufnahmefähigkeit von Alten- und Pflegeheimen ist begrenzt. Um das System halbwegs bezahlbar zu halten, müsste der Anteil der ambulanten Pflege eigentlich steigen. Tatsächlich wird er mit der Zeit sinken.

Wie schwer sich die Politik damit tut, etwas im System zu verändern, zeigt auch die Diskussion um den so genannten Pflegebedürftigkeitsbegriff, die sich seit Jahren im Kreis dreht. Bisher wird der Bedarf eines Pflegebedürftigen anhand eines starren Schemas ermittelt: Wie viele Minuten braucht er an Hilfe beim Ankleiden, beim Waschen, beim Essen? Durch dieses Raster fallen viele Altersverwirrte, die sich vielleicht noch selbst anziehen und selbst essen können, dafür aber andere Unterstützung benötigen: Aufmerksamkeit, vor allem – oder einen Begleiter bei einem Spaziergang. Für jeden, der zum Pflegefall wird, wäre das ein Segen. Die Pflegekassen aber würde ein entsprechend erweiterter Leistungskatalog zwischen drei und vier Milliarden Euro im Jahr kosten: Geld, das die Große Koalition wie selbstverständlich für die rüstigen Ruheständler hat, die sich gerade für die Rente mit 63 entscheiden, nicht aber für die, die sich selbst nicht mehr helfen können – auch das ein sozialpolitischer Anachronismus.

Bis die geburtenstarken Jahrgänge ins pflegebedürftige Alter kommen, will Gesundheitsminister Hermann Gröhe jedes Jahr eine Milliarde Euro zur Seite legen. Das ist gut und richtig, löst aber ein Problem noch nicht: Wer soll sich um diese Menschen eigentlich kümmern, wenn die Lücke zwischen Lohn und Leistung in der Altenpflege jedes Jahr größer wird?

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