Pikante Fotos von Berlusconi online
Berlusconi in der Bredouille: Die spanische Zeitung "El País" hat Teile der beschlagnahmten Fotos veröffentlicht, die nackte Frauen und Männer auf Berlusconis Anwesen zeigen.
Rom (AZ) - Einige der beschlagnahmten und zum Teil pikanten Fotos von einem Anwesen des italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi haben über das spanische Blatt "El País" nun doch Italien erreicht.
"El País veröffentlicht die in Italien verbotenen Fotos", schreibt die linksliberale italiensche Zeitung "La Repubblica" am Freitag und bildet den Artikel und die Fotos ab. "El País" hatte als erste Zeitung in Europa einige der von Berlusconis Villa auf Sardinien geschossenen Fotos publiziert.
Befragt zur Veröffentlichung gab sich Berlusconi gelassen. Er fürchte nichts, es handele sich um harmlose Fotos, sagte er einem Radiosender: "Die Fotos zeigen Personen, die in einem Jacuzzi im Innern eines Gästehauses baden." Er nannte die Veröffentlichung der Fotos "skandalös", doch bange er wegen der Nähe seiner Partei "Volk der Freiheit" zum Vatikan jetzt nicht um katholische Stimmen.
Der 72-jährige Berlusconi hatte Hunderte von Fotos des sardischen Paparazzo Antonello Zappadu beschlagnahmen lassen, weil er dadurch seine Privatsphäre verletzt sieht. Darunter sollen Schnappschüsse von einer Party sein, zu der auch die damals 17-jährige Schülerin Noemi Letizia eingeladen gewesen war, deren Nähe zu Berlusconi in Italien einen Skandal ausgelöst hatte.
Berlusconi schwört, kein Verhältnis mit Minderjährigen gehabt zu haben. Er spricht von einem Komplott linker Zeitungen und der Opposition, die ihm vor der Europawahl am Wochenende schaden wollten.
Auf den Bildern, die von der linksliberalen spanischen Zeitung zunächst in der Online-Ausgabe veröffentlicht wurden, sind unter anderem barbusige Frauen bei einem Sonnenbad am Pool zu sehen. Bis auf das von Berlusconi hat Zappadu die Gesichter auf den Fotos unkenntlich gemacht. Berlusconi ist nicht in der Nähe der barbusigen Frauen zu sehen. Laut Berlusconi hatte der Fotograf die Bilder "illegal" von einer Terrasse außerhalb seiner Luxusvilla geschossen. Wie "El País" an die Bilder herangekommen ist, war zunächst unklar.
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