Populistische Partei Norwegens nominiert Trump für Friedensnobelpreis
Er ist mit seiner umstrittenen Politik ständig in den Schlagzeilen - US-Präsident Donald Trump. Jetzt wurde er für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert.
Nun ist es passiert. Zwei Repräsentanten der regierenden rechtspopulistischen norwegischen Fortschrittspartei (FRP) haben den umstrittenen US-Präsidenten Donald Trump für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert.
Nordkorea-Treffen bringt Trump Nominierung für Nobelpreis
„Der Korea-Konflikt war das absolut größte und gefährlichste Problem, das Trump von Obama geerbt hat. Trump hat einen großen und richtigen Schritt Richtung Abrüstung, Frieden und Versöhnung zwischen Nord- und Südkorea getan“, begründen die Regierungsparteimitglieder Christian Tybring-Gjedde und Per Amundsen ihre Nominierung. Das Nobelpreiskomitee selbst hält geheim, wer nominiert ist, aber Personen, die jemanden nominieren, dürfen das veröffentlichen. Bereits mehrere US-Präsidenten haben den Preis erhalten. Barack Obama, genauso wie seine Vorgänger Jimmy Carter, Theodore Roosevelt und Woodrow Wilson.
Wer die höchste Auszeichnung weltweit für Friedensbemühungen erhält, wird Anfang Oktober in Oslo bekannt gegeben. Die fünfköpfige Jury wird vom norwegischen Parlament berufen. Oft sind es altgediente Spitzenpolitiker oder Personen, die einer der Parteien nahestehen und über besonderes Expertenwissen verfügen.
Kritik: Nobelpreis-Jurymitglieder eng verbunden mit norwegischer Regierung
In diesem Jahr besteht die Jury aus der Vorsitzenden Berit Reiss-Andersen, 63, eine ehemalige Politikerin der Sozialdemokraten. Ihr Stellvertreter, der Philosoph und Forscher Henrik Syse, ist Sohn eines norwegischen Ex-Ministerpräsidenten. Vervollständigt wird die Jury durch den ehemaligen, sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Thorbjørn Jagland, 67, durch Anne Enger (war Chefin der liberalen Zentrumspartei) und Asle Toje, der von der FRP benannt wurde.
Immer wieder wurde kritisiert, dass die Friedensjurymitglieder so enge Verbindungen zu Norwegens Regierungswesen haben. Zum einen wurden Altpolitikern Unkenntnis, mangelnde Englischkenntnisse und gar Desinteresse an Sachfragen vorgeworfen. Zudem hatte etwa China Norwegen mit empfindlichen Wirtschaftssanktionen abgestraft, nachdem die Friedensjury den Preis 2010 an den chinesischen Dissidenten Liu Xiaobo vergab.
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