Pressestimmen zur GroKo: "Zukunft? Nicht mit dieser Koalition"
Die Pressestimmen zur GroKo sind ziemlich einhellig: Die neue Regierung ist ein Zweckbündnis zum Machterhalt - vor allem für Angela Merkel. Der Überblick.
"Die SPD-Spitze will versöhnen und die GroKo-Gegner einbinden. Es soll unbedingt verhindert werden, dass sich eine Art innerparteiliche Opposition bildet, die Stimmung macht gegen den Kurs der Parteiführung." Spiegel Online
"Es geht um weit mehr als nur das dritte Bündnis unter Merkel als Juniorpartner. Das SPD-Mitgliedervotum markiert das Ende einer langen Regierungsbildung, aber nicht das Ende des Erneuerungsprozesses in der Partei. Der steht noch ganz am Anfang." Tagesschau
"Die SPD zwingt sich in eine große Koalition, während sich der Bürger nach sechs Monaten Machtvakuum entnervt abgewandt hatte. Diese neue Koalition hat eine historische Aufgabe. Sie muss das Vertrauen der Bürger in Politik zurückgewinnen. Und zuhören." RP Online
"GroKo ebnet Weg für Markus Söder: Der Entscheid der SPD ebnet auch den Weg zum Regierungswechsel in Bayern. Horst Seehofer erklärt sich am Montag." Mittelbayerische Zeitung
"Wenn die neue Führung dann auch noch weniger gegeneinander arbeitet als ihre Vorgänger und selbstbewusst zu den Regierungserfolgen steht, könnte sich die öffentliche Wahrnehmung der SPD rasch wandeln: zur vernünftigen Staatspartei, die ein Gegengewicht zum neuen konservativen Mainstream bildet. Wenn sich die Parteispitze obendrein um neue Bündnispartner bemüht, also sowohl das Verhältnis zur Linkspartei als auch das zur FDP entkrampft, sind ihre Perspektiven nicht so schlecht, wie es die Groko-Gegner vielleicht fürchten." Zeit
"161 Tage nach der Bundestagswahl ist der Weg frei für eine erneute Große Koalition. Doch Freude war bei der SPD nicht zu sehen, als das Ergebnis um 9.36 Uhr verkündet wurde. Freude gab es nur hinter verschlossener Tür." Bild
"Die SPD-Mitglieder machten dazu mit einer unerwartet klaren Zustimmung von gut 66 Prozent zum Koalitionsvertrag den Weg frei. Merkel, der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer und die SPD-Spitze reagierten erleichtert. Juso-Chef Kevin Kühnert, der die Kampagne gegen eine Neuauflage der großen Koalition angeführt hatte, kündigte eine kritische Begleitung von Regierung und SPD an. Kritik kam von der Opposition." Südwestpresse
Pressestimmen zur GroKo: "Liebe SPD, nun bitte regieren und nicht wieder lamentieren"
"Das Mitgliedervotum ist eindeutiger als erwartet. Der Grund: Durch die SPD geht ein Riss zwischen dem Dogmatismus von oben und dem Pragmatismus von unten." FAZ
"Das Zittern um die GroKo hat ein Ende: Wochenlang haben die SPD-Mitglieder Deutschland warten lassen. Angela Merkel hat nun einen Koalitionspartner, der zerrissen ist wie nie zuvor." Handelsblatt
"Liebe SPD, nun bitte regieren und nicht wieder lamentieren: Die SPD hat der GroKo zugestimmt, nun gibt es viel zu tun: Die Sozialdemokraten müssen die vergangenen dunklen 350 Tage aufarbeiten und sich gleichzeitig ans Regieren machen. Das funktioniert - wenn sie nicht in alte Muster zurückfallen." Stern
"Na also! Mit der Zustimmung der SPD-Mitglieder zum schwarz-roten Koalitionsvertrag wird die lähmende Regierungsbildung jetzt endlich in die Zielgerade kommen. Die Mehrheit der Bürger dürfte die erlösende Zustimmung der Sozialdemokraten über fünf Monate nach der Bundestagswahl zwar nicht euphorisch, aber doch sehr erleichtert zu Kenntnis nehmen." Welt
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