Proteste gegen Trump
US-Präsident besucht Großbritannien
Es herrschte spürbare Erleichterung in der Downing Street, als sich der zweite Tag des Staatsbesuchs dem Ende entgegenneigte. Keine diplomatischen Eklats, keine Spitzen von Seiten des US-Präsidenten Donald Trump, keine Demütigungen gegenüber Premierministerin Theresa May – alles verlief in geordneten Bahnen. Selbst die Zahl der Demonstranten fiel deutlich geringer aus als erwartet.
Für Überraschung sorgte Trump, als er die scheidende Regierungschefin – über die er sich des Öfteren abschätzig geäußert hatte – pries. „Sie ist wahrscheinlich eine bessere Verhandlungsführerin als ich“, sagte Trump und die Anwesenden in der ehrwürdigen Empfangshalle des Außenministeriums hoben erstaunt die Augenbrauen.
Davon bekamen die Trump-Gegner, die durch die Straßen des Regierungsviertels zogen, nichts mit. Der Protest war fantasievoll. Demonstranten – es dürften einige tausend gewesen sein – ließen vor dem Westminster-Palast einen sechs Meter großen Ballon in Form eines Trump-Babys mit blonder Haartolle, Handy in der Hand und Ärger im orangefarbenen Gesicht, in die Luft steigen. Vom nahe gelegenen Trafalgar Square zog ein knapp fünf Meter hoher Donald-Trump-Roboter los, dargestellt mit roter „Make America Great Again“-Mütze, heruntergelassener Hose und auf einer Goldtoilette sitzend. „Nein zu Rassismus, nein zu Trump“, forderten einige auf Postern. „Wir sind britisch, wir sind höflich, aber hau ab (bitte)“, stand auf einem anderen Plakat. Millionen Briten hatten sich bereits 2018 in einer Petition gegen den Besuch des US-Präsidenten ausgesprochen.
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