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Psychologie
02.02.2016

Gesund mit Hund: Wie Tiere helfen Krisen zu bewältigen

Freunde fürs Leben: Menschen und ihre Vierbeiner. Wenn die Tierhaltung stimmt, helfen uns Katzen, Hunde und Co. sogar aus Krisen.
Foto: Marijan Murat, dpa

Reinhold Bergler aus Nürnberg ist ein Fachmann, was die Mensch-Tier-Beziehung angeht, da er schon lange auf dem Gebiet forscht. Er erklärt, warum Haustiere aus Krisen helfen.

„Tiere stärken das Immunsystem“ – dieser Satz taucht häufig in den Medien auf. Was ist dran an dieser Aussage? Prof. Reinhold Bergler hat 1980 eine Forschungsgruppe zur Mensch-Tier-Beziehung gegründet und etliche Bücher zu diesem Thema verfasst. Unter anderem „Heimtiere: Gesundheit und Lebensqualität“ (2009).

Herr Bergler, stimmt es, dass Tiere unser Immunsystem stärken?

Reinhold Bergler: Dazu muss man Folgendes wissen: Wenn Menschen unter Faktoren wie beispielsweise Berufsstress, Depressivität, fehlender sozialer Unterstützung oder psychischer Verletzbarkeit leiden, wird das Immunsystem negativ beeinflusst. Umgekehrt bedeutet das, ich habe auch die Möglichkeit das Immunsystem zu stimulieren. Wenn zum Beispiel kranke Menschen positiv mit ihrer Diagnose umgehen, kann das einen positiven Einfluss auf den Therapie-Verlauf haben. Selbstvertrauen, ein gesunder Lebensstil, eine fröhliche Lebensgrundstimmung und soziale Geborgenheit sind unter anderem Aspekte, die einen guten Einfluss auf unser Immunsystem haben. Auch ein Heimtier kann dazu einen messbaren Beitrag leisten.

Inwiefern?

Bergler: Es ist zum Beispiel durch viele Untersuchungen belegt, dass Heimtiere psycho-physiologische Prozesse auslösen können. Hält ein Mensch einen Hund als Haustier, kann er den Blutdruck des Menschen senken. Der subjektive Gesundheitszustand vermag sich zu verbessern, Ängste werden reduziert.

Was sind das für Ängste?

Bergler: Beispielsweise Ängste von Kindern, deren Eltern gerade in der Scheidungskrise stecken. Solche Krisen wirken sich destabilisierend auf das Kind aus. Meine Forschungsgruppe hat im ersten halben Jahr nach einer Trennung Kinder mit Hund und vergleichend solche, die keinen Hund im Elternhaus hatten, untersucht. Wir wollten wissen, ob die in der Forschung berichteten psychosomatischen Störungen von Kindern in derartigen Krisensituationen in geringerem Maße auftraten, wenn ein Hund immer für das Kind als Freund und Partner anwesend war.

Wie ist das Ergebnis ausgefallen?

Bergler: Kinder in dieser Trennungsphase leben in einer destabilisierten Welt. Die Zeit ist geprägt von Hilflosigkeit, Ohnmacht und Sorge. Bei Kindern kann das zu aggressivem Verhalten führen, sie bekommen Albträume oder versuchen, sich krampfhaft an die Mutter zu binden. Das sind wieder das Immunsystem schwächende Effekte. War nun ein Hund – bereits vor der Trennung – in der Familie, so traten die Symptome entweder in geringerem Maße auf oder gar nicht. Extreme Ängste konnten wir nicht mehr beobachten.

Woran liegt das?

Bergler: Der Hund ist eben für das Kind ein echter Freund und Partner, er verschafft ihm einen konfliktfreien Raum, es existiert eine konfliktfreie Beziehung. Das Kind erlebt mit seinem Hund kontinuierlich viele kleine Alltagsfreuden. Es gibt keine „Herrschaft von Alltagsärgernissen“ die – weil nicht zu bewältigen – in besonderem Ausmaß als Stressfaktoren wirksam werden. Das heißt, viele kleine Alltagsfreuden sind immer auch Stimulanzien unseres Immunsystems. Kinder verfallen so nicht dem Gefühl der Einsamkeit.

Gilt das bei allen Hunden und allen Menschen gleichermaßen?

Bergler: Nein, Menschen unterscheiden sich nach der Qualität ihrer Mensch-Hund-Beziehung. Wir haben nachweisen können, dass nur bei einer konstanten partnerschaftlichen Beziehung und artgerechten Haltung psychologische, pädagogische und therapeutische Effekte eines Hundes nachweisbar sind. Nur so hat das Tier einen nachhaltigen Einfluss auf die Stimulierung unseres Immunsystems. Bei nicht artgerechter Haltung funktioniert das nicht. Das geht eben nur unter bestimmten Bedingungen.

Sie haben Forschung in einem Altenheim mit Vögeln betrieben. Was haben Sie gemacht?

Bergler: Das Leben im Heim ist oft geprägt von Defiziten sozialer Anregungen, dem Erleben von Einsamkeit und Verlassenheit. Meine Forschungsgruppe hat in einem Altersheim gefragt, wer einen Vogel für etwa acht Wochen in seinem Zimmer halten möchte. Wir haben 100 Wellensittiche verteilt. Natürlich geregelt mit Versicherung, Futter und so weiter. Nach der Frist wollten wir die Vögel abholen und keiner von den 100 Menschen hat sie abgegeben. Wir haben gesagt, die Bewohner müssten jetzt selbst für das Futter sorgen. „Das bisschen werden wir schon aufbringen“, war ihre Antwort. Davon waren wir alle überrascht.

Warum haben die Bewohner so reagiert?

Bergler: Durch die Vögel erfolgt für die Heimbewohner in ihrem häufig genussarmen Tagesablauf ein positiver Bruch des gesamten Lebensstils. Die Menschen werden positiv aktiviert, sie trainieren ihre Kompetenzen, unterhalten und beschäftigen sich, haben wieder Alltagsfreuden und Familiengefühle. Das ganze soziale Klima verbessert sich. Es sind wieder Themen jenseits von Krankheiten interessant. Das Leben hat plötzlich wieder Sinn, die Zufriedenheit steigt. Vögel können so Risikofaktoren bei Menschen, also das Ausmaß an Stresserlebnissen, reduzieren.

Heißt das, alle Tiere haben eine positive Wirkung auf uns Menschen?

Bergler: Wir haben auch Aquarianer und Pferdehalter angeschaut. Bei Pferden sind es Faktoren wie die Naturverbundenheit, das Tier als Problemlöser und ein bewusstes Körpertraining, die sich positiv auswirken. Es gibt bei allen Tieren auch negative Eigenschaften. Die Frage sollte immer lauten: „Wie fällt die Bilanz aus?“. Überwiegen die Vor- oder die Nachteile der Tierhaltung? Wenn die alltägliche Bilanz mehr schöne Alltagssituationen aufweist, als Stressfaktoren, ist das optimal. Das Tier ist keine Wunderwaffe, aber es leistet einen Beitrag, damit in unserem Alltag die positiven Erlebnisse, die negativen überstrahlen. Sie sind also kontinuierliche Vermittler von Lebensqualität.

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