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Kommentar
23.11.2017

Ratko Mladic: Das Leid auf dem Balkan ist noch lange nicht zu Ende

"Lüge!" schreit der serbische Ex-General Ratko Mladic bei der Urteilsverkündung. Das UN-Tribunal in Den Haag verurteilte den 75-Jährigen wegen Völkermord zu lebenslanger Haft.
Foto: ICTY, AP/dpa

Der Jugoslawien-Krieg ist mit dem Urteil gegen Ratko Mladic aufgearbeitet. Vermeintliche Helden entpuppten sich als Mörder. Wie gelingt die Versöhnung?

Es gibt keine Strafe, die Kriegsverbrechen, wie sie Ratko Mladic und andere begangen haben, aufwiegen könnte. Das UN-Tribunal in Den Haag konnte weder trösten, noch dem Bedürfnis nach Rache entsprechen, sondern es musste mit rechtsstaatlichen Mitteln verurteilen.

Es musste verhindern, dass die Beschuldigten auch noch als Helden in die Geschichte ihrer Völker eingehen. Mladic, Karadzic und andere – sie sind Mörder, Schlächter, aber ganz sicher keine Heroen, die ihrem Land gedient haben.

Was das Gericht leisten konnte, hat es geschafft: Es hat Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord benannt und dafür die höchstmögliche Sanktion verhängt. Trotz aller Versuche, die Urteile als Verunglimpfung eines ganzen Volkes hinzustellen.

In Den Haag waren Mladic und andere angeklagt, nicht das serbische Volk. Kein Gericht der Welt kann geschehenes Leid ungeschehen machen. Aber es kann ein dunkles Kapitel abschließen – zumindest rechtlich.

Das Jugoslawien-Tribunal war ein Versuch der internationalen Gemeinschaft, den Kriegsverbrechern auf dieser Welt zu signalisieren, dass sie für ihre Taten büßen werden. Auf der Anklagebank entpuppten sich vermeintliche Helden ganz schnell als einfache Mörder, die glaubten, niederste Instinkte ausleben zu dürfen, weil Staaten ihre Hoheitsrechte nicht mehr ausüben konnten.

Niemand darf die Menschlichkeit mit Füßen treten - auch Mladic nicht

Zwischen serbischen Schergen und Diktatoren aus Afrika, die Kinder in den Krieg schickten, gibt es keinen Unterschied. Niemand kann und darf die Menschlichkeit mit Füßen treten.

Vielleicht ist es ein Manko, dass das Gericht nur Einzeltäter verurteilen konnte, nicht aber das System dahinter, an dem viele beteiligt waren: Mitläufer, Mittäter, all jene, die Taten zu verdecken halfen. Der strafrechtliche Abschluss des Jugoslawien-Krieges mag geschafft sein. Das Leid wird die Menschen, die einst in Frieden zusammenlebten, noch lange quälen. Sie brauchen noch Generationen, um vergeben und verzeihen zu können.

Wer die politische Dimension des Geschehenen aufarbeiten will, braucht eine Geschichtsschreibung, die nicht beginnt, wenn der erste Schuss fällt, sondern lange vorher. In Jugoslawien fiel letztlich ein künstliches Konstrukt von Völkern, die nur durch starken Druck aus Belgrad zusammengehalten wurden, auseinander. Alte Ressentiments wurden neu geschürt. Als dann noch ein Machtvakuum entstand, in das Kriegstreiber hineinstoßen konnten, wurde der Genozid zur Waffe, die keine Menschlichkeit kennt.

Europa dachte: So etwas kann nicht mehr passieren

Die Jugoslawien-Kriege haben Europa deshalb so getroffen, weil man zu wissen glaubte, dass nach dem Grauen der beiden Weltkriege so etwas nicht noch einmal passieren könnte. Es war ein Irrtum, den Hunderttausende mit ihrem Leben bezahlten.

Die EU verhinderte wenigstens im Nachhinein das Verdecken und Verstecken. Selbst das heutige Unionsmitglied Kroatien musste länger als ursprünglich gedacht auf seine Aufnahme warten, weil sich alte Seilschaften bis in höchste Führungsebenen weigerten, Kriegsverbrecher auszuliefern.

Und auch Serbien brauchte seine Zeit, um zu verstehen, dass die Europäische Union keinen Platz für Staaten hat, die ihre Kriegsvergangenheit nicht aufgearbeitet haben. Das sagt sich leichter, als es ist. Denn noch ist nicht absehbar, ob Serben, Kosovaren, Kroaten und Bosnier eines Tages wieder in Frieden miteinander und nebeneinander leben können, ohne alte Rechnungen begleichen zu wollen. Die EU glaubt daran, weil es zwischen Deutschland und Frankreich und vielen anderen ehemaligen Kriegsgegnern funktioniert hat.

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