Reaktionen zum Tod von Jacques Chirac: "Er war ein Kämpfer"
Jacques Chirac war zwölf Jahre lang Staatschef in Frankreich. Nun ist er im Alter von 86 Jahren gestorben. Die Stimmen zum Tod des Politikers.
Jacques Chirac ist gestorben. Der frühere französische Staatschef wurde 86 Jahre alt. Politiker auf der ganzen Welt äußern ihre Trauer. Das sind die Reaktionen auf den Tod.
Jacques Chirac ist tot: Die Reaktionen
Bundeskanzlerin Angela Merkel erklärte, Chirac sei den Deutschen und ihr persönlich ein "herausragender Partner und Freund" gewesen, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte das politische Engagement. "Jacques Chirac hatte den Anspruch, Politik und Zukunft seines Landes und Europas zu gestalten - und auch den Mut, sich der Geschichte des eigenen Landes kritisch zu stellen", schrieb Steinmeier am Donnerstag in einem Beileidsschreiben an den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Deutschland habe dem früheren Präsidenten viel zu verdanken.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker verliere einen engen persönlichen Freund, wie Junckers Sprecherin Mina Andreeva mitteilte. "Der Präsident findet keine Worte, seine Trauer auszudrücken", sagte sie. Chiracs politisches Erbe für Frankreich und Europa werde ewig Bestand haben.
Die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen würdigte Chirac als einen großen Europäer, der eine ganze Generation inspiriert habe. Es gelte nun sein Vermächtnis fortzuführen und eine noch stärkere und geeintere Europäische Union aufzubauen.
Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte über Chirac: "Ihm war klar, dass Europa nur gut funktionieren kann, wenn Deutschland und Frankreich sich einig sind." Und weiter: "Die symbolisch wichtigste Geste zeigte er am 60. Jahrestag des 'D-Day' im Jahr 2004, als er mich als Vertreter Deutschlands zur Gedenkveranstaltung in der Normandie einlud", sagte Schröder. "Er war ein erfahrener Politiker, ein geschichtsbewusster Europäer, ein charmanter Mensch. (...) Ich werde einen Mann vermissen, der mir zum Freund geworden ist."
Der russische Präsident Wladimir Putin würdigte Chirac als weisen und weitsichtigen Staatsmann gewürdigt. Eine ganze Ära in der Geschichte Frankreichs sei mit seinem Namen verbunden, heißt es in einem Beileidsschreiben, das der Kreml am Donnerstag in Moskau veröffentlichte.
Der frühere französische Staatschef François Hollande äußerte sich auf Twitter: "Er war ein Kämpfer." Weiter schrieb er: "Die Franzosen, gleich welcher Auffassung, verlieren heute einen Staatsmann, aber auch einen Freund."
(AZ/dpa)
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