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Venezuela
24.02.2019

Reportage von der Grenze: Guaidós Plan geht in Flammen auf

Verzweifelt versuchen Unterstützer der Opposition, die mit Hilfsgütern beladenen Lastwagen über die Grenze zu bringen. Zwei Lkw brennen aus. Am Ende scheitert der Grenzübertritt komplett.
Foto: Mendoza Schneyder, afp

Venezuelas Opposition hatte eine Idee. Doch die Ereignisse des Wochenendes zeigen: Ihre Macht endet an den Landesgrenzen zu Kolumbien.

„Die Kette darf nicht reißen“, ruft der Mann mit der blauen Weste ins Mikrofon. Auf seinem Rücken steht „Koalition für Hilfe und Freiheit.“ Die freiwilligen Helfer der venezolanischen Opposition sind euphorisch. In wenigen Minuten sollen die Hilfstransporte über die Grenzbrücke Simón Bolívar rollen. Damit alles reibungslos klappt, haben sie entlang der Strecke eine Menschenkette gebildet. So wollen sie die Lastwagen über die Grenze geleiten, als lebende Schutzschilde auf beiden Seiten der Transporte. Die Stimmung auf der kolumbianischen Seite der Brücke ist ebenfalls ausgelassen, die Menschen feiern, singen, machen Selfies. Sie sind fest davon überzeugt, dass die venezolanischen Militärs die humanitäre Hilfe passieren lassen und dass damit die Autorität des verhassten sozialistischen Staatschefs Nicolas Maduro untergraben wird.

In diesen Momenten weht ein kräftiger Wind über die Brücke, er wirbelt den Staub und den Sand auf. Und dann kommen die Transporter. Begeistert feiern die Menschen den Konvoi. „Maduro fällt“, rufen sie vom Lkw herunter, andere schreien: „Ende der Diktatur“.

Doch plötzlich ist die Euphorie in Venezuela verflogen

Ein paar Stunden später ist die Euphorie verflogen. Stattdessen kommen die Venezolaner fassungslos auf dem gleichen Wege zurück. Die Sicherheitskräfte auf der anderen Seite schießen. Mit Tränengas und laut Amnesty International in einigen Landesteilen auch mit Maschinengewehren auf die Demonstranten. Nur vereinzelt lösen sich einige Uniformierte aus den Formationen und werden gefeiert, als sie die Seiten wechseln. Doch ein Großteil des Militärs bleibt loyal zum sozialistischen Machthaber Nicolas Maduro. Nun kommt es zur direkten Konfrontation: Steine gegen Gewehre und Tränengas. Ein Teil der Demonstranten hat sich unter die Brücke geflüchtet und wirft von hier aus mit Steinen auf die Sicherheitskräfte. Die zielen blind in die Menge von oben herunter unter die Brücke. Alle paar Minuten werden Verletzte aus der wütenden Menge gezogen. Sie weisen zum Teil schwere Verletzungen auf. Ein Mann mit einem meterlangen Holzkreuz begleitet nahezu jeden Verletzten auf seinem Weg von der Unruhezone bis in die Krankenwagen. „Sie schießen auf uns“, ruft er aufgebracht und zeigt auf die Wunde eines am Bein verletzten Mannes.

Die kolumbianischen Sanitäter haben alle Hände voll zu tun 

Die kolumbianischen Sanitäter leisten Schwerstarbeit. Derweil steigt angesichts der immer höheren Zahl an Verletzten und der Meldungen über erschossene Demonstranten in anderen Landesteilen die Wut bei den Maduro-Gegnern. Einige flehen die kolumbianischen Militärs an, einzugreifen. Doch die tun nichts. Würden sie die Venezolaner unterstützen, wäre ein kriegerischer Konflikt vorprogrammiert.Zu diesem Zeitpunkt ist das unbekümmerte Lachen, die Zuversicht aus dem Gesicht von Juan Guaidó verschwunden. Am Tag zuvor war er über die Grenze gekommen – obwohl ihn die treu zu Maduro stehende Justiz mit einer Ausreisesperre belegt hat. Strahlend überquerte er eine Grenzbrücke und beteuert, die Militärs hätten ihm dabei geholfen. Zu diesem Zeitpunkt war er seiner Sache noch sicher. Mitstreiter hatten den Grenzübertritt per Handy dokumentiert. Ein klein wenig wirkte das wie bei einem Teenager, dem ein Streich gelingt.

Auch dem Interimspräsidenten Guaidó ist das Lachen vergangen

Doch innerhalb von wenigen Stunden hat der inzwischen enorm populäre junge Parlamentspräsident gelernt, was es heißt, sich mit einem der brutalsten und rücksichtslosesten Politiker Lateinamerikas anzulegen. Nun lacht er nicht mehr.

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Die Realität heißt Nicolas Maduro, der laut Amnesty International foltern und außergerichtlich hinrichten lässt und der bei Wahlniederlagen einfach das Parlament entmachtet. Und der sich von Lebensmittelpaketen und Medikamenten ebenso wenig beeinflussen lässt wie von der Massenflucht seiner Landsleute. Maduro hat seine Kräfte in Caracas gebündelt. Er schafft es, einige tausend Anhänger in der Hauptstadt zu versammeln. Und er brüllt ins Mikrofon, dass er noch viele Jahre regieren werde.

An den Grenzen des Landes spielen sich derzeit dramatische Szenen ab. Zwei Lkw mit der humanitären Hilfe gehen in Flammen auf. Am Ende des Tages hat es keiner der acht Fahrzeuge über die Grenze geschafft. Damit ist Guaidós Plan gescheitert, Maduros Autorität über diesen Weg auszuhebeln.

In der Opposition wächst die Wut gegen die Sicherheitskräfte

Innerhalb der Opposition wächst die Wut wegen des brutalen Vorgehens der Sicherheitskräfte. Schlimmer noch: Guaidó droht wegen seines Grenzübertritts die Verhaftung durch die linientreue Maduro-Justiz. Am Montag will sich Guaidó mit der sogenannten lateinamerikanischen Gruppe von Lima in Bogotá abstimmen, um weitere Schritte gegen das Maduro-Regime zu besprechen. Dann wird auch US-Vizepräsident Mike Pence ist dabei. Doch so mächtig die außenpolitischen Verbündeten von Guaidó auch sein mögen, das Wochenende hat gezeigt: Bislang ist er ein machtloser Interimspräsident, dem zwar die Sympathien der Mehrheit der Venezolaner gehören, doch der keinerlei Zugriff auf die Institutionen hat.

Inzwischen ist auch in Washington der Administration von US-Präsident Donald Trump klar geworden, dass der Guaidó-Plan nicht aufgegangen ist. Wer keine militärische Lösung in Venezuela will, die in einem unkalkulierbaren und unverantwortlichen Blutvergießen enden könnte, wird mit Maduro verhandeln müssen. Genau das aber hat die Opposition von Guaidó zuletzt immer wieder ausgeschlossen.

An der Grenzbrücke Simón Bolívar sind die wenigen Lokale, die geöffnet haben, überfüllt. Die Menschen hängen an den Bildschirmen, um die Entwicklungen mitzubekommen. Viele haben Tränen in den Augen. Ihr Traum von der Revolution ist geplatzt. Einige hatten sogar weiße Nelken dabei, die sie den Soldaten geben wollten. Dann ruft einer „Libertad, Libertad!“ In den Schlachtruf nach Freiheit stimmen alle ein. Doch wie das nun gelingen soll, weiß niemand in der Grenzstadt Cucuta.

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