Röttgen: "Gehofft, dass ein Truppenabzug verhindert werden kann"
Exklusiv Die USA wollen rund 12.000 Soldaten aus Deutschland abziehen. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisiert diese Entscheidung scharf.
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen bedauert den massiven Abzug amerikanischer Streitkräfte aus Deutschland – und kritisiert die Maßnahme der US-Regierung scharf. „Ich habe immer betont, dass US-Soldaten in Deutschland willkommen sind und gehofft, dass es ein Truppenabzug verhindert werden kann“, sagte Röttgen unserer Redaktion.
Dass US-Verteidigungsminister Mark Esper nun den Abzug von 11.900 Soldaten aus Deutschland ankündigt, sei mehr als bedauerlich. „Die USA erreichen damit genau das Gegenteil dessen, was Esper als Begründung nennt“, sagte Röttgen. „Statt der Stärkung der Nato führt der Truppenabzug zu einer Schwächung des Bündnisses. Die Schlagkraft des US-Militärs wird nicht erhöht, sondern verringert, gerade mit Blick auf Russland und militärische Dauerkonflikte im Nahen- und Mittleren Osten.“ Die Beweggründe der Amerikaner hält Röttgen für eine Fehleinschätzung. „Natürlich leisten US-Soldaten auch einen Beitrag zur Sicherheit Deutschlands, aber in erster Linie dient Deutschland den USA als logistische Drehscheibe für die eigene internationale Militärpräsenz."
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Die Diskussion ist geschlossen.
@Wolfgang L.
Besatzungssoldaten? Wenn Sie die US-Soldaten als Besatzer sehen, sollte Sie sich bei den Verursachern bedanken. Übrigens gehen nicht weil ihr Chef beleidigt ist. ;-)
@Wolfgang B.
Trump ist nicht die USA. Deswegen muss man keine schlaflose Nächte haben.
@Rainer Kraus
Russland und China als Verbündeten? Die schlechteste aller Alternativen für die Zukunft. Zwei Großmächte die nur Vasallen dulden.
Deutschland muss nun entscheiden ob es sich von den USA oder dem UK weiter erpressen lassen oder mit Russland oder China in eine Allianz treten oder als "Demograddler" in der EU weiter wurschteln möchte?
Der US-Kongress hält die Abzugspläne ohnehin für unsinnig. Sollte Trump abgewählt werden, sind sie Makulatur. Ansonsten gibt es Schlimmeres, als dass 12.000 Besatzungssoldaten das Land verlassen.
Erst die amerikanische Regierung vielfach vor den Kopf stoßen und dann beleidigt sein wenn diese drauf reagiert. Passt irgendwie nicht ganz zusammen.