Röttgen geht von Verschiebung des CDU-Parteitags wegen Coronavirus aus
Exklusiv Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen äußert sich skeptisch über die Corona-Politik der Bundesregierung: "Im Gegensatz zu anderen Ländern wird minimalinvasiv vorgegangen".
Der CDU-Politiker Norbert Röttgen erwartet, dass der für den 25. April geplante Parteitag zur Neuwahl des Vorsitzenden wegen der Coronavirus-Gefahr verschoben werden muss. "Wenn man die Verläufe der Ansteckung in anderen Ländern zur Grundlage nimmt, spricht einiges dafür, dass wir in einigen Wochen eine ganz ähnliche Situation auch in Deutschland haben werden", sagte der Röttgen unserer Redaktion. "Größere Veranstaltungen werden dann nicht mehr stattfinden, Ausnahmen wird es nicht geben", betonte der CDU-Außenpolitiker, der für den Parteivorsitz kandiert.
Röttgen mit Zweifeln am Vorgehen der Bundesregierung
Mit Blick auf den Anti-Virus-Kampf in Ländern wie Israel oder Italien ließ Röttgen Zweifel am Vorgehen der Bundesregierung durchblicken. "Ich bin kein Virologe", sagte der CDU-Außenpolitiker. "Ich stelle fest, dass in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern minimalinvasiv vorgegangen wird", fügte Röttgen hinzu.
"Das heißt, man scheint Kontaktsperren erst dann zu verhängen, wenn eine größere Zahl an Fällen vorliegt", erklärte Röttgen. "Gleichzeitig scheint alles dafür zu sprechen, dass der Ansteckungsverlauf bei uns praktisch genauso wie in den anderen europäischen Ländern sein wird. Das kann ich als Nicht-Experte nur so zur Kenntnis nehmen."
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer will bis Ende März entscheiden, ob sie trotz der Coronavirus-Gefahr an ihrem für den 25. April geplanten Parteitag festhält oder einen neuen Termin festlegt.
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