Sächsischer Verfassungsschutz war Neonazi-Zelle NSU dicht auf der Spur
Die Mitglieder der Zwickauer Terrorzelle NSU und deren Umfeld waren einem Zeitungsbericht zufolge deutlich länger im Visier von Sachsens Verfassungsschutzes als bisher bekannt.
Sachsens Verfassungsschutz : Die sächsischen Sicherheitsbehörden hätten eine im Mai 2000 durchgeführte Abhörmaßnahme gegen die Rechtsextremisten unter dem Namen "Terzett" erst im November 2010 förmlich abgeschlossen, berichtet die "Welt" am Samstag unter Berufung auf streng geheime Akten.
Zwickauer Terrorzelle: Verfassungsschutz war ihr schon länger auf der Spur
Die NSU-Neonazis Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt seien demnach noch ein Jahr vor ihrer Enttarnung als gefährlich eingestuft worden. Der sächsische Verfassungsschutz vermutete den Angaben zufolge bereits im Überwachungsantrag Struktur und Ziel des NSU relativ klar: "Die Betroffenen stehen im Verdacht, Mitglieder einer Vereinigung zum Begehen von Straftaten gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung und schwerer rechtsextremistischer Straftaten zu sein und drei flüchtige Straftäter in der Illegalität zu unterstützen", habe es darin geheißen.
Maßnahme gegen Terror-Trio
Die Maßnahme habe sich unter anderem gegen das Neonazi-Trio sowie gegen die drei heute im NSU-Verfahren der Bundesanwaltschaft als Beschuldigte geführten Thomas S., Mandy S. und Jan W. gerichtet. Die Neonazi-Gruppe NSU soll für die Ermordung von neun Migranten und einer Polizistin verantwortlich sein.
NSU soll Sprengstoffanschläge verübt haben
Außerdem werden dem NSU-Trio zwei Sprengstoffanschläge mit insgesamt 23 Verletzten sowie eine Serie von Banküberfällen zur Last gelegt. Mundlos und Böhnhardt wurden im November 2011 nach einem gescheiterten Banküberfall tot in Eisenach gefunden. Zschäpe soll für die Tatserie des Trios angeklagt werden. (afp, AZ)
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