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  3. Türkei: Sängerin stirbt im Hungerstreik gegen Erdogan

Türkei
06.04.2020

Sängerin stirbt im Hungerstreik gegen Erdogan

Helin Bölek hatte 288 Tage gehungert. Die verstorbene Sängerin, hatte mit ihrem Hungerstreik unter anderem gegen die Inhaftierung von Bandmitgliedern protestiert.
Foto: Uncredited/AP, dpa

Die 28-jährige Helin Bölek protestierte über neun Monate gegen Repressalien und Auftrittsverbote der bekannten Folkrock-Band Grup Yorum.

Vor tausenden jubelnden Zuschauern sang Helin Bölek zu Lebzeiten mit der Grup Yorum: Die sozialkritische Folkrock-Gruppe ist eine Institution in der Türkei. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Musiker von Grup Yorum stets gewechselt, aber die Linie blieb: sehr links und sehr kritisch. Seit vier Jahren darf die Gruppe in der Türkei nicht mehr auftreten, ihre Mitglieder wurden verhaftet und vor Gericht gestellt. Dagegen trat die Sängerin Bölek im vergangenen Jahr in Hungerstreik – am Freitag starb sie im Alter von 28 Jahren.

Helin Bölek gehörte zuletzt zu den sichtbarsten Mitgliedern der Grup Yorum

Zur Beerdigung kam die Polizei am Wochenende mit Wasserwerfern und Tränengas: Die türkische Linke und der Staat stehen sich unversöhnlich gegenüber. Grup Yorum kennt in der Türkei jeder. Als die Band vor zehn Jahren ihr 25-jähriges Bestehen feierte, quetschten sich mehr als 50.000 Fans in ein Istanbuler Fußballstadion, um dabei zu sein. "Yorum" bedeutet Kommentar, und der Name ist Programm.

Die türkischen Sicherheitsbehörden zählen die Gruppe zum Umfeld der linksextremen DHKP-C, eine in der Türkei wie auch in Europa verbotene Terrorgruppe. Die radikale türkische Linke ist mit dem Staat seit den siebziger Jahren verfeindet, als sich Linksextremisten und rechte Terrorgruppen auf den Straßen der Türkei bekämpften. Ein Militärputsch im September 1980 beendete die Auseinandersetzungen – unter der anschließenden Repression hatten vor allem Linke zu leiden.

Helin Bölek war noch nicht geboren, als Grup Yorum im Jahr 1985 von Istanbuler Studenten gegründet wurde, aber in den letzten Jahren gehörte sie zu ihren sichtbarsten Mitgliedern. Sie hungerte im sogenannten "Widerstandshaus" der Gruppe im militanten Istanbuler Stadtteil Kücükarmutlu, in dem sich schon vor 20 Jahren viele linksradikale Aktivisten zu Tode hungerten. Hungerstreiks haben eine lange Tradition in der türkischen Linken – ein Ausdruck ihrer ohnmächtigen Schwäche angesichts staatlicher und wirtschaftlicher Übermacht.

Trauergäste nahmen Abschied am offnen Sarg von Helin Bölek, Mitglied der prominenten türkischen Folk-Band Grup Yorum.
Foto: Uncredited/AP, dpa

Bölek wurde im März zwangsweise in ein Krankenhaus eingewiesen

"In den letzten zwei Jahren sind fast alle Mitglieder der Gruppe ohne Beweise und aufgrund anonymer Denunziationen verhaftet und mit Strafandrohungen von bis zu zehn Jahren vor Gericht gestellt worden", sagte Bölek bei einer Pressekonferenz im Januar. "Als Beweis wird außer anonymen Aussagen nur ein Album von uns angeführt – ein Album, das ganz legal und unter Aufsicht des Kulturministeriums erschienen ist und in allen Musikläden verkauft wurde, das keinen Straftatbestand erfüllt." Mit ihrem Hungerstreik wollte sie nicht nur erreichen, dass Grup Yorum wieder auftreten darf. Sie protestierte gegen die einschüchternde Politik von Staatschef Recep Tayyip Erdogan gegen Kulturschaffende und forderte ein Ende der Polizeirazzien, die Freilassung aller inhaftierten Mitglieder von Grup Yorum und die Einstellung aller Gerichtsverfahren.

Ankara wies die Forderungen zurück. Erst müsse der Hungerstreik beendet werden, dann könne man reden, erklärte die Regierung. Die Behörden ließen Bölek und ihren Mitstreiter Ibrahim Gökcek, der ebenfalls in den Hungerstreik getreten war, im März zwangsweise in ein Krankenhaus einweisen. Beide wurden jedoch nach einer Woche wieder entlassen, weil sie die Behandlung verweigerten. Bölek blieb unbeugsam. Am Freitag wurde sie im Sarg aus dem "Widerstandshaus" getragen: Sie starb am 288. Tag ihres Hungerstreiks. Die Unterstützer trugen den Sarg durch eine dicht gedrängte Menschenmenge in Kücükarmutlu und feierten sie als Heldin. "Hoch lebe der Hungerstreik, hoch lebe unser Widerstand", skandierten die Unterstützer.

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