Sarkozy holt die Vergangenheit ein
Ex-Präsident wird zu Wahlkampfspenden aus Libyen verhört
Seine früheren Beziehungen zu dem früheren libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi bringen den französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy zunehmend in Bedrängnis: Wegen des Verdachts auf illegale Wahlkampfspenden aus Libyen wurde Sarkozy am Dienstag bei Paris in Polizeigewahrsam genommen und verhört. Der 63-Jährige hat stets bestritten, Millionengelder von Al-Gaddafi empfangen zu haben.
Anti-Korruptions-Ermittler vernahmen Sarkozy in Nanterre westlich von Paris. Konkret geht es um den Verdacht, Al-Gaddafi habe 2007 Sarkozys erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf mitfinanziert. Dabei sollen bis zu 50 Millionen Euro geflossen sein. Es ist das erste Mal, dass der frühere Staatschef zu den Vorwürfen befragt wird. Untersuchungsrichter gehen dem Verdacht bereits seit April 2013 nach. In der Affäre wurde gestern auch Sarkozys früherer Innenminister Brice Hortefeux vernommen.
Sarkozy kann bis zu 48 Stunden lang in Polizeigewahrsam gehalten werden. Dann muss er einem Richter vorgeführt oder freigelassen werden. Hintergründe zu dem Fall von unserer Paris-Korrespondentin auf Politik. (afp)
Die Diskussion ist geschlossen.