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Corona-Krise
07.08.2020

Schuldenfalle: Durch Corona steigt die Zahl der Privatinsolvenzen

Noch steigt die Zahl der Arbeitslosen nur mäßig an, noch fangen private Rücklagen die Ausfälle der Kurzarbeit auf. Doch Sozialverbände befürchten, dass im Herbst die Zahl der Privatinsolvenzen deutlich ansteigen wird.
Foto: Roland Weihrauch, dpa (Symbol)

Exklusiv Die drei großen Beratungsstellen von AWO, Caritas und DRK verzeichnen schon jetzt einen deutlichen Zulauf. Die große Welle an Privatinsolvenzen wird ab Herbst erwartet.

Während die Wirtschaft unter den Folgen der Corona-Krise ächzt, werden die finanziellen Folgen für Privathaushalte noch weitgehend durch staatliche Hilfen wie Kurzarbeitergeld sowie durch eigene Rücklagen abgemildert. Doch ein Dauerzustand ist das nicht, wie eine Umfrage unserer Redaktion bei den drei großen Schuldnerberatungen von Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband und dem Deutschen Roten Kreuz zeigt. Die Experten rechnen damit, dass ab Herbst eine Welle privater Insolvenzen über Deutschland hereinbrechen wird. Den Kreis der Ratsuchenden hat das Virus schon jetzt deutlich erweitert.

"Viele wenden sich vorsorglich an die Schuldnerberatung, da sie absehen können, dass das Geld nicht ausreichen wird", sagt etwa Simone Schernich. Sie ist Schuldnerberaterin bei der Caritas in Mainz und berichtet, dass Menschen nach Informationen zum Umgang mit Schulden fragen, "um sich gut gewappnet zu fühlen". Andere wiederum würden sich melden, weil das Konto gesperrt sei und die Bank kein Geld auszahle.

Corona-Krise: Bedarf an Beratung wird noch steigen

Laut einer Erhebung der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) waren schon vor der Corona-Krise fast sieben Millionen Menschen in Deutschland verschuldet. "Infolge der Corona-Pandemie wird der Bedarf an Schuldner- und Insolvenzberatung vermutlich deutlich steigen, denn Einkommensverluste aufgrund von Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder Geschäftsschließungen werden die private Überschuldung aller Voraussicht nach verschärfen", heißt es in einem aktuellen Papier der FES. Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes könnten vermeintlich reiche Bundesländer wie Bayern besonders bedroht sein. In der Überschuldungsstatistik steht der Freistaat weit oben und beispielsweise noch vor Berlin oder Brandenburg.

 

Bei AWO, Caritas und DRK liegen detaillierte Fallzahlen noch nicht vor, der Trend ist jedoch eindeutig. Die Caritas etwa bietet 18 Themenfelder an, in denen sich Ratsuchende digital beraten lassen können – die Schuldnerberatung verzeichnet dabei seit März die meisten Neuregistrierungen von Hilfesuchenden. Von März auf April und von April bis Mai stieg der Beratungsbedarf allein in diesem Bereich um jeweils 13 Prozent.

Höhere Nachfrage beim Roten Kreuz

Ähnlich das Stimmungsbild beim Deutschen Roten Kreuz. Dort gab es teilweise regionale Anstiege von bis zu 15 Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn, als die Corona-Krise in Deutschland noch keine nennenswerte Rolle spielte. Das DRK berichtet von einem "spürbaren Zuwachs von persönlicher beziehungsweise telefonischer Schuldner- und Insolvenzberatung".

Die AWO erhebt im laufenden Jahr keine Fallzahlen. "Das wahre Ausmaß wird erst mit Zeitverzögerung sichtbar werden", sagt Sabine Weisgram, die zuständige Referentin für Beratung und Migration. Der Grund: Noch seien die Corona-Hilfen nicht ausgelaufen "und Schulden entstehen ja in der Regel nicht von einem Tag auf den anderen, sondern häufen sich langsam an".

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Den großen Ansturm erwarten die Schuldnerberatungen ab dem Herbst, wenn viele staatliche Hilfen absehbar auslaufen und die Ebbe in den privaten Haushaltskassen erst so richtig sichtbar wird. Beim DRK ahnen die Finanzexperten, "dass die Anzahl der Verbraucherinsolvenzen sich aufgrund des oftmals zeitverzögerten coronabedingten Arbeitsplatzverlustes – und damit auch Einkommensverlustes – erst ab Herbst/Winter 2020 beziehungsweise zu Beginn 2021 deutlich erhöhen wird". Vermutlich werden dann Ratenzahlungen nicht bedient werden können, das DRK geht in der Folge von einer deutlich spürbaren Zunahme bei der Beratung über Pfändungsschutzmaßnahmen aus.

Schulden sind eine psychische Belastung

Schuldenmachen geht häufig mit großen psychischen Belastungen einher. Wie reagieren die Nachbarn, wie sage ich es den Kindern, werde ich zum Sozialfall? Solche und andere Fragen treiben dann besonders Menschen zur Verzweiflung, die sich bis zur Pandemie finanziell auf der sicheren Seite wähnten. "Wir rechnen damit, dass wir im kommenden Frühjahr deutlich mehr Menschen in den Beratungsstellen haben werden", sagt AWO-Expertin Weisgram. "Und wir gehen auch davon aus, dass wir dann auch auf eine in unseren Beratungsstellen sonst eher unübliche Klientel treffen werden: Menschen aus der Mittelschicht, die bis zur Pandemie gut über die Runden gekommen sind, vielleicht ein Auto oder ein Haus abzahlen müssen und durch Corona völlig unerwartet in eine finanzielle Schieflage geraten." Die Schuldnerberater des DRK erwarten einen "deutlichen Zuwachs" beim Bedarf an "sozial-emotionaler Unterstützung" für ihre Klienten.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung fordert angesichts steigender Fallzahlen mehr Unterstützung vom Bund: "Eine Stärkung der Sozialen Schuldnerberatung, wie sie von freien Trägern, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und Verbraucherzentralen angeboten wird", heißt es bei der SPD-nahen Stiftung, sei "dringend nötig".

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Schuldendesaster wegen Corona? Gute Beratung ist wichtig

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