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  3. Schweden: Mord an Olof Palme: Der Fall ist beendet, die Diskussionen nicht

Schweden
11.06.2020

Mord an Olof Palme: Der Fall ist beendet, die Diskussionen nicht

Er galt als Ikone der Linken: Sozialdemokrat Olof Palme, der 1986 ermordet wurde. Die Polizei geht davon aus, dass der Fall geklärt ist. Doch viele Schweden sehen das anders.
Foto: ARTE/NDR (Archiv)

34 Jahre nach dem Mord an Regierungschef Olof Palme präsentiert die schwedische Polizei ein Ergebnis. Doch viele glauben nicht an die Theorie eines Einzeltäters.

Diese Sätze hallen noch heute nach: "Schwedens Staatsminister Olof Palme ist tot. Er wurde am gestrigen Abend im Zentrum von Stockholm erschossen. Die Polizei sucht einen zwischen 35 und 45 Jahre alten Mann mit dunklem Haar und langem, dunklen Mantel", sagte ein Radiosprecher mit trockener Stimme am 28. Februar 1986.

Aus nächster Nähe erschoss der Attentäter damals Olof Palme und verletzte mit einem weiteren Schuss dessen Frau, die dem unmaskierten Mörder kurz in die Augen geblickt haben will, während sie sich zu ihrem um 23.21 Uhr auf der Zentrumsstraße Sveavägen, Ecke Tunnelgatan, zusammengebrochen Ehemann kniete – dem letzten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Schwedens mit betont linker Orientierung sowie vielen Freunden und Feinden. Das Ehepaar war ganz allein auf dem nächtlichen Heimweg vom Kino. Es hatte keinen Personenschutz dabei. Danach tauchte ein ganzes Land, ähnlich wie die USA nach dem Mord an John F. Kennedy, in ein jahrzehntelanges Trauma ein – auf der erfolglosen Suche nach dem Mörder, der Tatwaffe und vor allem dem Motiv.

Mord an Olof Palme: Ermittlungsergebnisse enttäuschen viele Schweden

Am vergangenen Mittwoch, gut 34 Jahre nach dem Mord, trat Chefermittler Krister Pettersson in Stockholm nun mit einer Nachricht vor die Presse, die zuvor zwar groß angekündigt worden war, viele Schweden aber eher enttäuschte. In einer ungewöhnlich langen Pressekonferenz ging er detailliert auf alte Zeugenaussagen, Täterbeschreibungen und den Handlungsverlauf in jener tragischen Nacht ein. Petterssons Schlussfolgerung aus den vielen Beweisen und Indizien lautet demnach, dass der "Skandiamann" Stig Engström Olof Palmes Mörder ist. Allerdings starb Engström bereits im Jahr 2000. Die Voruntersuchung wird deshalb endgültig niedergelegt.

War Stig Engström der Mörder von Olof Palme? Die Ermittler in dem über 30 Jahre zurückliegenden Fall sind von der Hypothese überzeugt. Engström verstarb bereits im Jahr 2000.

Der damals 52-jährige Engström, der in der Werbeabteilung des Versicherungs- und Finanzkonzerns Skandia arbeitete, soll sein unweit vom Tatort liegendes Büro demnach um 23:19 Uhr mit einem langen Mantel, einer Mütze, einer kleinen Tasche und der scharf geladenen Mordwaffe verlassen haben. Zuvor hatte er am früheren Abend draußen etwas gegessen und auch Alkohol getrunken. Ob er dabei mitbekommen hatte, dass Palme im Kino war, ist nicht geklärt.

Taktisch klug suchte er am Tag nach dem Mord die Polizei auf und sagte, dass ein anfängliches Täterbild in den Zeitungen auf ihn passen würde. Er sei aber lediglich zum Tatort gekommen, um dem Ehepaar Palme zu helfen. Er habe auch kurz mit Palmes Ehefrau und Polizisten geredet. Doch niemand, auch Palmes Frau, konnte sich daran erinnern. Die Polizei tat den mutmaßlichen Mörder schnell als Wichtigtuer ab, weil Engström immer wieder eifrig und von alleine die großen Medien -  so auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen SVT - aufsuchte, um über seine eigene Zeugenaussage zu sprechen.

Kritiker glauben weiterhin nicht an die Theorie eines Einzeltäters

Engström hasste Palmes linke Politik, er war verschuldet, war wegen Alkoholproblemen in Behandlung und kurz vor dem Mord in Kreisen unterwegs, in denen Palme als linke Gefahr galt. Die Frage, inwieweit es sich um eine Verschwörung oder die Zufallstat eines Einzelnen handelte, konnte der Chefermittler am Mittwoch nicht abschließend beantworten. "Wir haben keine Indizien für eine Verschwörung gefunden, aber man kann das nicht gänzlich ausschließen", sagte Pettersson. Wenn er tatsächlich Teil einer Verschwörung gewesen wäre, hätte Engström vermutlich die Öffentlichkeit gemieden, fügte der Chefermittler hinzu.

Die Öffentlichkeit hatte erwartet, dass die Polizei neue konkrete, vielleicht technische Beweise präsentieren würde, etwa die Mordwaffe oder DNA-Proben. Stattdessen wurden lediglich alte Zeugenaussagen neu ausgewertet. "Dieses Ermittlungsergebnis ist eine sehr große Enttäuschung. Ich dachte, die Ermittler hätten etwas Konkretes. Aber das haben sie nicht", kritisierte etwa der prominente Kriminologe Leif Persson. "Was da kam, hätte vermutlich nicht mal für eine Anklageerhebung ausgereicht", so der Experte.

Persson sagte zudem, er glaube nicht an die Theorie eines Einzeltäters: "Erstens glaube ich, es waren mehr als nur eine Person in den Mord verwickelt. Zweitens werden politische Personen für gewöhnlich aus politischen Gründen ermordet. Drittens glaube ich, dass die Mörder genaue Informationen über Palmes örtliche Bewegungen am Mordabend hatten und auch vorab informiert waren, dass er da nicht bewacht wurde."

Umverteilung, Kampf gegen Apartheid: Palme hatte viele Feinde im rechten Milieu

Auch Lars Borgnäs, ein altgedienter Journalist des Senders SVT, hatte kürzlich ein neues Buch zum Palme-Mord herausgebracht. Darin äußert der Autor den Verdacht, die für Personenschutz verantwortliche Geheimpolizei Säpo sei in den Mord verwickelt gewesen. Tatsächlich gab es damals viele Rechtsradikale im schwedischen Sicherheitsapparat. Palme setzte sich vehement gegen Rassismus in Schweden und vor allem auch in Südafrika ein. So unterstützte das Land aktiv den den südafrikanischen ANC, die Partei des späteren Präsidenten Nelson Mandela, im Kampf gegen die Apartheid.

Theorien zu den Motiven gibt es viele. Auch Teile der Oberschicht hassten Palme, wegen seiner Ideen zur Umverteilung. So stützte er eine Initiative, mit der bis zu 20 Prozent aller Gewinne von Großunternehmen in Arbeitnehmer-Eigentum übergehen sollten.

Doch es gibt auch Stimmen, die es für richtig halten, die Akte Palme zu schließen: Mårten Palme, der Sohn des früheren Regierungschefs, sagte, dass er die Argumente von Pettersson für plausibel halte.

Das Ende der Ermittlungen wird wohl kaum dazu führen, dass die Hintergründe des Falles in Schweden in Zukunft nicht mehr diskutiert werden. Dazu ist das Thema zu emotional. So wird es wohl weitere Spekulationen und auch neue Theorien zu dem Mord an der sozialdemokratischen Ikone Olof Palme geben.

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