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Nach Trump-Rede
14.10.2017

Sechs historische Momente: Warum die USA und der Iran so verfeindet sind

Drei iranische Schulmädchen gehen 2003 in Teheran an einem Anti-USA-Wandbild vorbei.
Foto: epa/dpa

Die USA und der Iran hatten schon immer eine spezielle Beziehung. Einst waren sie enge Verbündete, dann Todfeinde. Die wechselvolle Geschichte zweier gekränkter Nationen.

Nein, diese beiden Länder können sich nicht riechen. Jeden Freitag schallen "Tod für Amerika"-Rufe aus iranischen Moscheen, fast jede Woche malen konservative Denker im US-Fernsehen das Gespenst einer dunklen iranischen Supermacht an die Wand. Das Verhältnis zwischen dem Iran und den USA ist kompliziert. Es fußt auf enttäuschten Erwartungen, enormem Misstrauen und nacktem Verrat. Und alles begann mit einem perfiden Akt der CIA.

1953

Er war ein Mann des Volkes. Mohammad Mossadegh, 1882 in Teheran geboren, hatte mit eigenen Augen gesehen, wie die Europäer sich ausgebreitet hatten in Afrika und Asien. Wie sie die Reichtümer der Natur an sich gerissen und andere Völker unterdrückt hatten. Wie selbst seine Heimat, der Iran, mitten im Zweiten Weltkrieg von Amerikanern, Briten und Sowjets besetzt worden war. Gegen den Willen der eigenen Bevölkerung. Mossadegh wollte das ändern. 1951 hatten ihn die Iraner zum Premierminister gewählt. Der studierte Jurist hatte für Sozialprogramme und höhere Reichensteuern geworben. Und er forderte eine Nationalisierung der iranischen Ölindustrie. Doch die kontrollierte seit Anfang des Jahrhunderts eine britische Firma. Die Furcht im Westen ging um: Würde Mossadegh Iran zu einem sozialistischen Staat machen? Im August 1953 ging alles ganz schnell: Mithilfe des britischen und amerikanischen Geheimdienstes wurde Mossadegh gestürzt, der Schah Mohammad Reza Pahlavi de facto als neuer Diktator eingesetzt. Viele Iraner haben den USA Mossadeghs Sturz bis heute nie verziehen.

Profiteur des Staatsstreiches von 1953: Schah Reza Mohammed Pahlavi (rechts).
Foto: dpa

1979

Der Iran ist im Aufruhr. Die Straßen beben, der Schah taumelt. Hat er es zu weit getrieben? Der Iran der 1970er-Jahre ist ein brutaler Polizeistaat. Dissenz wird nicht geduldet, Gegner verfolgt und gefoltert. Und das mit wohlwollender Unterstützung der USA. "Iran unter der großen Führung des Schahs ist eine Insel der Stabilität", frohlockt US-Präsident Jim Carter Ende 1977. Wie falsch er liegt! Wenige Monate später fällt das Regime wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Der charismatische Ajatollah Ruhollah Chomeini führt die Revolution an. Der Iran wandelt sich von einer repressiven Monarchie in einen repressiven Gottesstaat. Auf dem Höhepunkt der Ereignisse stürmen iranische Revolutionäre die US-Botschaft im Teheran und nehmen 52 amerikanische Diplomaten als Geiseln. 444 Tage dauert die Krise. Dann kommen die letzten Geiseln frei. Eine Demütigung für die USA.

1997

Ein neuer Wind scheint durch Teheran zu wehen. Jahre der Misere liegen hinter der stolzen Nation. Fast ein Jahrzehnt Krieg gegen Saddam Husseins Irak. Innere Querelen. Internationale Sanktionen. Vor allem die junge Generation will raus aus der Isolation, in das sich das Chomeini-Regime seit der Revolution manövriert hat. Ihre Hoffnung heißt Mohammad Chatami. 1997 wird Chatami iranischer Präsident. Sogleich schlägt er neue Töne an. Er gibt dem US-Sender CNN ein Interview, spricht sich gegen Terrorismus aus und drückt sein Bedauern aus für die Geiselnahme von US-Diplomaten. Chatami will sich den USA öffnen. Doch dort stößt er auf wenig Gegenliebe. Die Kritik von US-Politikern wie Senator John McCain: Chatami unterstütze Terroristen und stelle sich gegen Israel. Auch US-Präsident Bill Clinton will den Iran eher mit Sanktionen kleinhalten als entgegenkommen. Die Annäherungsversuche versanden.

Er versuchte, sein Land dem Westen zu öffnen: Irans Präsident Mohammad Chatami
Foto: Patrick Seeger, dpa

2001

Zwei Flugzeuge rasen in die Zwillingstürme, ein drittes ins Pentagon und ein viertes stürzt über Pennsylvania ab. Amerika ist unter Schock. Amerika steht im Krieg. Und Amerika realisiert: Es hat sich jahrelang auf die falschen Feinde fokussiert. Die Attentäter stammen nicht aus Saddam Husseins Irak oder Chatamis Iran. Sie kommen vorwiegend aus Saudi-Arabien, einem der engsten US-Verbündeten im Nahen Osten. In Teheran strömen Iraner auf die Straße, trauern, demonstrieren gegen Terrorismus. Chatami schreibt Kondolenzen an den US-Präsidenten und verspricht, Amerika im Kampf gegen die sunnitischen Taliban in Afghanistan, einem Erzfeind des schiitischen Iran, zu helfen. Im Januar 2002 tritt US-Präsident George W. Bush vor den Kongress. Er spricht vor einer "Achse des Bösen". Dazu zählten der Irak, Nordkorea - und der Iran.

George W. Bush geißelt in seiner Rede zur Lage der Nation Iran als Teil der "Achse des Bösen".
Foto: dpa

2010

Es ist eine schreckliche Nachricht für die USA. Der Iran arbeitet an einem eigenen Atomprogramm. Schon 1996 soll in Natanz eine Atomanlage aufgebaut worden sein. 2000 soll eine weitere dazugekommen sein. Die Welt erfährt davon erst 2002  - durch Enthüllungen der iranischen Opposition. Verhandlungen beginnen, ziehen sich und scheitern, als in Iran 2005 ein Hardliner neuer Präsident wird. Sein Name: Mahmud Ahmadinedschad. Sein Ziel: Das Atomprogramm gegen alle Widerstände voranzutreiben. Die USA rüsten auf. Rhetorisch und militärisch. Vor Irans Küste ankern amerikanische Flugzeugträger. In Irans Atomprogramm schleicht sich ein verheerender Computervirus, ein amerikanisch-israelisches Koprodukt. Der Iran aber scheint unaufhaltsam zu sein. Im Februar 2010 verkündet Ahmadinedschad, dass der Iran nun Uran auf bis zu 20 Prozent anreichern könnte.  Der Weg zur Atombombe scheint nicht mehr weit. Die Vereinten Nationen reagieren scharf. Unter Führung von US-Präsident Barack Obama verhängen sie harte UN-Sanktionen gegen das Land. Irans Wirtschaft stürzt ab.

Hardliner am Werk: Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad inspiziert die Atomanlage in Natanz.
Foto: Präsidentenbüro Iran, dpa

2015

Die Verhandlungen sind mühsam. Ganze Nächte schlagen sich die Teilnehmer um die Ohren. Doch dann steht es. Schwarz auf weiß. Das neue Atomabkommen zwischen der Welt und dem Iran. Alle Seiten müssen Zugeständnisse machen. Bis 2030 darf der Iran nur im geringen Prozentbereich Uran anreichern. Zudem muss er sich regelmäßigen Kontrollen seitens der Internationalen Atomenergiebehörde unterziehen. Dafür heben USA und Europa wirtschaftliche Sanktionen auf. Möglich gemacht haben diese Wende US-Präsident Obama und Irans neuer, moderater Präsident Hassan Rohani. International wird das Abkommen gefeiert. Doch in Amerika gerät der Deal sofort unter Beschuss. Viele Konservative geißeln Obama. Kaum ein republikanischer Präsidentschaftskandidat wagt, das Abkommen zu begrüßen. Donald Trump verspricht sogar, den Deal zu "zerreißen". Das iranische Monster wird Teil eines ungewöhnlich schmutzigen Präsidentschaftswahlkampfs zwischen Donald Trump und Hillary Clinton. Irans Präsident Rohani sieht ohnmächtig zu.

Das versöhnliche Gesicht des Iran: Hassan Ruhani.
Foto: Abedin Taherkenareh, dpa

2017

Donald Trump ist kein Freund des Iran. Kein Wunder, dass auch Iraner zu den Betroffenen des US-Einreiseverbots zählen. Dabei dürfte der schiitische Iran sunnitische Terrororganisationen wie Al-Qaida und den Islamischen Staat genauso verabscheuen wie der Westen. Trump stieg nicht sofort aus dem Abkommen aus. Zweimal bestätigte er auf Drängen seiner Berater, dass sich der Iran an die Vereinbarungen halte. Jetzt hat er das nicht mehr getan. Der Kongress soll es nun richten. Fortsetzung folgt.

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