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Papst-Audienz
23.06.2014

Seehofer trifft zwei Päpste an einem Tag

Bei einer Audienz in Rom besuchte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer Papst Franziskus und Papst Benedikt.
3 Bilder
Bei einer Audienz in Rom besuchte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer Papst Franziskus und Papst Benedikt.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Bayern und der Vatikan, das war schon immer eine besondere Beziehung. Der Ministerpräsident ist in Rom fast Stammgast. Bei seiner Reise im Juni trifft er beide Päpste an einem Tag.

Mit dem Landtagswahlergebnis vom Herbst will er bei Benedikt XVI. ein bisschen angeben. Wie glänzend das gelaufen sei für die CSU, erzählt Horst Seehofer dem emeritierten Papst. Der kontert trocken: „Aber bei der Europawahl war das anders, Herr Ministerpräsident!“

Aufgeweckt, in guter gesundheitlicher Verfassung, humorvoll wie immer sei der Heilige Vater, beschreibt Seehofer den 87-Jährigen später, „der hat über Bayern alles im Kopf“. Selbst das Thema Europawahl, das gerade für ordentlich Ärger sorgt innerhalb der CSU.

Zu einem privaten Besuch hat der bayerische Papst den bayerischen Ministerpräsidenten im renovierten Kloster Mater Ecclesiae empfangen. In jenen Räumen, in denen Benedikt jetzt lebt und die mit einer einfachen Sitzgarnitur, vollen Bücherregalen und ein paar Bildern mit kirchlichen Motiven an den Wänden ganz schlicht ausgestattet sind.

Ein Aufzug ist der einzige Luxus für Benedikt XVI. im Ruhestand

Der einzige Luxus, den man in das gelb gestrichene Haus mit den grünen Fensterläden eingebaut hat für den betagten Papst im Ruhestand, ist ein Aufzug – hoch oben auf den Hügeln der Vatikanischen Gärten, auf denen es kühler ist an diesen heißen Sommertagen und von wo aus man einen fantastischen Blick hat auf die Kuppel des Petersdoms.

Zwei Päpste an einem Tag, das hat noch kein europäischer Spitzenpolitiker geschafft. Denn vor dem Besuch bei Benedikt ist Seehofer mit einer Delegation zu einer Privataudienz beim amtierenden Papst Franziskus. „Um die gute Tradition fortzusetzen“, sagt Seehofer. Und die gute Beziehung zum Vatikan.

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Zum sechsten Mal ist der CSU-Politiker nun zu Gast im Kirchenstaat, nach Johannes Paul II. und Benedikt XVI. jetzt beim dritten Papst. „Was natürlich auch daran liegt, dass wir nach Hunderten von Jahren wieder einen Papst aus Bayern hatten. Da lässt man nichts aus.“ Keinen Antrittsbesuch, keinen Geburtstag, keinen Abschied.

Und natürlich auch den neuen Papst nicht. Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat Seehofer diesmal mitgenommen, Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Europaministerin Beate Merk, Bildungsminister Ludwig Spaenle und den Integrationsbeauftragen der Staatsregierung, Martin Neumeyer.

Seehofer im Vatikan: Augsburger Prälat begrüßt Delegation

Drei Stunden Vatikan. Horst Seehofer ist schon „ein Profi“ hinter den dicken Mauern, wie der Augsburger Prälat Eugen Kleindienst sagt, der die bayerische Delegation begrüßt. Darum zeigt er ihnen diesmal die kleinen, verborgenen Schätze des Petersdoms. Und natürlich auch die Highlights.

Die Pietà von Michelangelo jenseits der schützenden Glasscheibe, das Petrusgrab und die bronzene Petrusstatue, der man nach römischem Volksglauben über den rechten, schon ziemlich abgenutzten Fuß streichen soll. Das soll Glück bringen. Horst Seehofer streicht über den linken. Eine Reisegruppe aus Japan knipst vergnügt.

Immer wieder wird der Politiker im Petersdom angesprochen, wo es vor Deutschen nur so wimmelt. „Da gehst vorbei und denkst: Den kennst du doch“, sagt Josef Raith aus Unterhaching. Und tatsächlich ist’s der Seehofer. Der wünscht seinen Landsleuten noch einen schönen Urlaub in Rom. „Und den Söder, den hat er wohl daheim gelassen“, sagt Raith – und lacht.

Seehofer verweilt beim Grab des Papsts Johannes Paul II.

Beim Grab des gerade heilig gesprochenen Papst Johannes Paul II. lässt sich Seehofer kurz auf der Kirchenbank nieder. Der Pole war der erste Vertreter Petri, den er in einer Privataudienz erlebt hat. Ganz gemütlich bei einem Abendessen.

Helmut Kohl hat den damaligen Gesundheitsminister Seehofer 1995 mit dem scheidenden Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker auf Abschiedstour nach Rom geschickt. „Weil keiner sonst aus der CDU noch mit Weizsäcker reisen wollte“, sagt Seehofer.

Papst kommt zu Fuß zur Audienz

Nach der kurzen Führung stoppt die Vatikanpolizei die Besucher, die durch einen Seiteneingang den Petersdom verlassen. Der Papst ist im Anmarsch. Er wohnt direkt gegenüber im Gästehaus Santa Martha, auf 60 Quadratmetern im ersten Stock. Und damit er nicht zu spät kommt zu seiner Audienz mit den Gästen aus Deutschland, macht er sich um 10.10 Uhr auf den Weg.

Zusammen mit seinem Kammerdiener geht er, ganz in Weiß, quer über den Damasushof die paar Minuten zu Fuß zum Apostolischen Palast – und winkt noch kurz hinüber zu der Gruppe vor dem Dom. Der Ministerpräsident und seine Delegation steigen in die dunklen Limousinen.

25 Minuten dauert die Begegnung zwischen Seehofer und Franziskus. Ein bisschen Smalltalk auf deutsch, doch als sie dann zu den ernsten, den wichtigen Themen kommen, braucht der Argentinier einen Dolmetscher. Von einer Begegnung, vor der auch er, der Polit-Profi, immer wieder sehr angespannt ist, gibt Seehofer zu. Ein Treffen mit dem Heiligen Vater sei einfach keine Routine. Etwas ganz anderes als ein Treffen mit einem Ministerpräsidenten oder Staatschef.

Franziskus ist ein "ungeheuer kraftvoller Mensch"

Von einem ungeheuer kraftvollen Menschen erzählt Seehofer später auf der Terrasse des Hotels Residenza Paolo VI. Mit Blick auf den Petersdom spricht er von einer extrem starken Persönlichkeit, die er kennenlernen durfte. Und davon, dass er Papst Franziskus von der fröhlichen Aufbruchstimmung des Katholikentages in Regensburg erzählt hat, der gerade stattfand.

„Franziskus ist ein Mann des Zupackens“, sagt Seehofer. Er habe ihm gedankt für die klaren Bekenntnisse – wie kürzlich bei dem Besuch des Mafia-Dorfes, bei dem er die Kindermörder der Mafia aus der Kirche verbannt hat. „Das ist ein mutiges Signal, das gibt den Menschen Zuversicht und Freude am Glauben“, so Seehofer.

Die Politik brauche eine moralische Instanz in Gestalt der katholischen Kirche, sagt Seehofer. Auch wenn sich diese Instanz dann in die Politik einmische. Denn das Maß aller Dinge sei der Mensch und nicht das Profitstreben. Das ist ein Hauptanliegen von Franziskus: der Mensch, vor allem der Schwache, den er immer in den Mittelpunkt stellt.

Seehofer bringt dem Papst einen Geschenkkorb und eine Spende für Flüchtlingskinder mit

Als die Staatskanzlei anfragt, was er sich als Geschenk von der Delegation aus Bayern wünsche, bittet er um Geld für syrische Flüchtlingskinder im Libanon. Einen Scheck über 5000 Euro bringt Horst Seehofer dem Heiligen Vater mit. Und einen Geschenkkorb voller bayerischer Spezialitäten: mit Frankenwein und Bier, Weißwürsten, Brezen und Senf, fränkischen Bratwürsten, Leberkäs, Honig, Hollunder-Marmelade und Schnupftabak.

Natürlich sind die Flüchtlinge aus Syrien ein Thema bei dem Gespräch. Und die Frage von Franziskus, ob Bayern nicht mehr aufnehmen könne. Es geht um Respekt und Zuwendung, aber auch um das Thema Energiewende, das der Papst sehr positiv sieht, weil dadurch das Atommüll-Problem reduziert werde. Nur um eins geht es nicht: um Fußball. „Dazu waren die Themen zu ernst“, sagt Seehofer.

Was ist nun spannender am Tag der zwei Päpste: die Begegnung mit Franziskus oder die mit dem Landsmann Benedikt? „Das ist, als ob Sie mich als CSU-Vorsitzenden mit dem JU-Vorsitzenden vergleichen“ – eine ganz andere Generation. Der eine, Benedikt, der zufrieden zurückblickt auf ein großes Lebenswerk. Der andere, Franziskus, der mitten im Leben steht und mit seinem Charisma die Kirche verändert.

Seehofer besucht Benedikt ohne Delegation

Zu Benedikt geht Seehofer dann ohne Delegation. „Wir haben eine enge persönliche Verbindung.“ Nur der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Reinhard Schweppe, begleitet ihn. Für den Botschafter ist es ein Abschiedsbesuch. Er packt gerade seine Koffer und wird am 1. Juli von Annette Schavan abgelöst, die sich vor ein paar Tagen – inkognito – schon einmal umgeschaut hat in der feudalen Residenz, die sie künftig in Rom bewohnen wird.

Benedikt bringt Horst Seehofer eine Blumenvase aus Nymphenburger Porzellan mit. Denn mit Vasen ist das Kloster Mater Ecclesiae schlecht ausgestattet, hat sein Bruder Georg Ratzinger der Staatskanzlei verraten. Die gehen immer aus bei den vielen Blumen, die der Papst im Ruhestand geschenkt bekommt.

Sehr entspannt habe er ihn erlebt, sagt Seehofer. Überzeugt davon, dass sein Rücktritt als Papst die richtige Entscheidung war. Ganz vorsichtig fragt Seehofer am Ende seines Besuches, ob sich Benedikt noch einmal einen Besuch in Bayern vorstellen könne. Er bekommt ein klares Nein. Denn er hat sich selbst die Regel auferlegt, jetzt als Mönch zu leben, sagt er. Und diese Regel möchte er nicht mehr brechen.

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