Seine Frau kandidierte als Bundespräsidentin
(ziss). Groß gewachsen, grau meliertes Haar und ein brauner Teint Peter Eigen sieht erholt aus. Der jahrelange Kampf gegen die Armut und Korruption in der Dritten Welt hat keine Spuren in seinem Gesicht hinterlassen. 25 Jahre war der promovierte Jurist bei der Weltbank tätig. Als Anwalt in der Rechtsabteilung arbeitete er von 1968 bis 1972 für die Institution in Washington. Danach war Eigen als Weltbank-Direktor der Regionalkommissionen in West- und Ostafrika und in Lateinamerika tätig. Sein Elternhaus stand in der Gentnerstraße im Augsburger Spickel. "Doch außer bei meiner Geburt bin ich nie dort gewesen", sagt er. Sein Vater hatte 1938 für die MAN gearbeitet.
Heute lebt Peter Eigen in Berlin. In zweiter Ehe ist er mit Gesine Schwan verheiratet, die vor einem Jahr für die SPD gegen Horst Köhler für das Amt des Bundespräsidenten kandidierte. Für sie ist es ebenfalls die zweite Ehe. Eigens erste Ehefrau Jutta starb 2002 an Krebs. Die Ärztin hatte ihn zu seinen Auslandsaufenthalten begleitet und sich dabei um die Ärmsten in den Slums der Dritten Welt gekümmert. Drei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor. Tochter Johanna und die Söhne Christian und Tobias leben in den USA.
"Jutta unterstützte mich dabei, die Weltbank zu verlassen und mich gegen die Bestechlichkeit zu engagieren", sagt Peter Eigen, der seit 1993 Präsident der Anti-Korruptions-Vereinigung "Transparency International" ist. Ein Full-Time-Job für den 67-Jährigen. Doch neben seiner ehrenamtlichen Arbeit für die Vereinigung findet er auch noch Zeit für etliche universitäre Auftritte.
Seit Januar 2004 ist Peter Eigen beispielsweise Honorarprofessor für Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. In Harvard doziert er ebenfalls über die weltweite Korruption.
Auf eine Auszeichnung ist der Globetrotter besonders stolz. Im vergangenen Jahr kürte ihn das Reader's Digest zum "Europäer des Jahres".
Die Diskussion ist geschlossen.