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Bundestagswahl 2017
19.09.2017

So wollen die Grünen sich und die Welt retten

Grünen-Duo Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir: Am kommenden Sonntag werde den Grünen ein „Überraschungscoup“ gelingen, machen sich die beiden Spitzenkandidaten Mut.
Foto: Soeren Stache, dpa

Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir wollen mit den Grünen zurück in die Regierung. Im Endspurt setzen sie auf Bienen, Schmetterlinge – und ein klares Bekenntnis zur Sicherheit.

Wenn es um alles geht, wird nichts dem Zufall überlassen. Schon gar nicht die Wahl des Ortes, an dem sich die Spitzenkandidaten der Grünen die Energie für den Rest-Wahlkampf holen wollen. Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir treten ihren Schlussspurt im Gasometer in Schöneberg an. In dem riesigen Behälter, 1913 erbaut, wurde einst der Stoff gespeichert, mit dem die Berliner kochten, heizten und ihre Straßenlaternen betrieben. Heute ist das Industriedenkmal, ein 78 Meter aufragender Zylinder aus Stahl, Mittelpunkt eines Forschungszentrums für alternative Energie.

Im Gasometer gibt Katrin Göring-Eckardt vom ersten Moment an Vollgas: „Es ist noch alles drin“, ruft die Spitzenkandidatin ins Parteipublikum, stößt dabei energisch mit dem Zeigefinger in die Luft. Am kommenden Sonntag werde den Grünen ein „Überraschungscoup“ gelingen. Die Partei will nach zwölf Jahren Opposition endlich wieder mitregieren, am besten als drittstärkste Kraft nach Union und SPD. Doch unter den kleineren Parteien haben die Grünen im Moment die schlechtesten Karten. AfD und Linkspartei liegen in Umfragen vor ihnen.

Die Blicke der Grünen richten sich auf die FDP

Da es für die derzeit keine realistischen Koalitionsoptionen gibt, richten sich alle Blicke auf die FDP. Die Liberalen sind Hauptgegner und doch möglicher Koalitionspartner in einem „Jamaika-Bündnis“ mit der Union. Katrin Göring-Eckardt, die jugendlich wirkende 51-Jährige, lässt nicht viel Zeit verstreichen bis zur Attacke auf die Freien Demokraten und ihren Chef Christian Lindner. Die FDP sei gegen Klimaschutz, wolle mehr Leiharbeit und längere Arbeitszeiten. „Gerecht ist was anderes“, sagt sie.

Die Grünen dagegen würden in einer Regierung die Kinderarmut bekämpfen und eine wirksame Mietpreisbremse einführen, sagt Göring-Eckardt. In der DDR hatte sie evangelische Theologie studiert, in der Wendezeit zur Politik gefunden. Die engagierte Christin, bis 2013 Präses der Synode der Evangelischen Kirche, lebt getrennt von ihrem Ehemann, mit dem sie zwei Söhne und fünf Enkel hat.

So engagiert und kämpferisch sie im Gasometer auftritt – Göring-Eckardt gilt als kompromissbereit, als eher risikoscheu. Überraschende Forderungen stellt sie im Wahlkampf nicht. Und das wohl aus gutem Grund. Immer wieder standen die Grünen dem eigenen Erfolg mit Ideen im Weg, die der Mehrheit der Bürger als Unsinn erschienen. Dass der Liter Benzin fünf Mark kosten soll, hieß es 1998. Später sollte ein fleischfreier „Veggie-Day“ den Deutschen das Schnitzel abgewöhnen. Nachdem mit dem Atomausstieg und der erst vor kurzem beschlossenen „Ehe für alle“ alte grüne Kernforderungen erfüllt sind, fehlt in diesem Wahlkampf das große Thema. Darüber kann auch Göring-Eckardt kaum hinwegtäuschen.

Grüne: Özdemir ist zuständig für die harten Realitäten

Schon vor vier Jahren war sie Teil des grünen Spitzenduos, damals mit Jürgen Trittin. Dieses Mal tritt sie zusammen mit Cem Özdemir an, der wie sie Teil des realpolitischen Parteiflügels ist. Trotzdem gibt es zwischen den beiden eine Art Arbeitsteilung. Die Thüringerin spricht deutlich mehr über die klassischen grünen Träume. Für Integration, für Flüchtlinge, für Schwule und Lesben, für Tierschutz, auch „für Bienen und Schmetterlinge“ mache sie Wahlkampf. Letztlich geht es bei Katrin Göring-Eckardt um die „Rettung der Welt“.

Cem Özdemir dagegen ist zuständig für die harten Realitäten, die im alten grünen Wolkenkuckucksheim, das ein Teil seiner Partei nie verlassen hat, allzu gerne ausgeblendet werden. Der „anatolische Schwabe“, so Özdemir über Özdemir, will zu Beginn seiner Rede „erscht mal was sagen“. Und zwar Dankeschön, ausgerechnet an die Polizei, zu der seine Partei traditionell kein allzu entspanntes Verhältnis pflegt.

Seit der Armenien-Resolution des Bundestags zählt der Sohn türkischer Gastarbeiter aus Bad Urach am Fuße der Schwäbischen Alb zu den Lieblingsfeinden türkischer Nationalisten. Und muss ständig von Personenschützern begleitet werden. Wenn die Grünen bald wieder in der Verantwortung stünden, werde er für genügend Polizeikräfte im Land sorgen, sagt er. Immer wieder setzt der Mann mit dem kurzen schwarzen Haar seine schmale Brille auf und gleich wieder ab, wenn er vor den Gefahren islamistischen Terrors warnt, das türkische Erdogan-Regime geißelt. Und deutsche Waffenlieferungen nach Saudi-Arabien verurteilt, wo der Bau von christlichen Kirchen verboten sei.

Umweltschutz bleibt das Kernanliegen der Grünen

Gerade weil er aus einer muslimischen Familie stammt, so sagt der 51-Jährige in diesen Tagen immer wieder, würde er härter gegenüber dem Islamismus auftreten als Union, SPD oder FDP. Auch in der Flüchtlingspolitik ist es Özdemir, der in seiner Partei aneckt. „Nicht jeder, der zu uns kommt, kann bleiben“ – für die Aufnahme dieses Satzes ins grüne Parteiprogramm hat Özdemir nach eigenen Angaben streiten müssen. Dennoch, Umweltschutz bleibe sein Kernanliegen. Die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke will er sofort abschalten, das Auto der Zukunft müsse emissionsfrei fahren – aber in Deutschland gebaut werden. Viele der Positionen, die Özdemir ausbreitet, hinterlassen den Eindruck, dass sie sich schon integrieren ließen in einen Koalitionsvertrag mit der Union. Und notfalls auch mit der FDP. Özdemir: „Wenn alle immer nur sagen, mit denen nicht, dann gibt es weiter die Große Koalition und die tut uns nicht gut.“

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